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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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nachdem sich die Haustür hinter Shelly und Warren geschlossen hatte, blieb Ian stumm. Schließlich fragte er: „Dann habe ich wohl alles nur geträumt?“
    „Anscheinend haben wir beide geträumt.“
    „Und jetzt?“
    „Jetzt gehe ich nach Hause.“
    „Und das war’s?“
    Sie wollte ihn fragen, was sonst noch hätte sein können, wenn er etwas ganz anderes unter Liebe verstand als sie. Aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Also nickte sie nur.
    „Tja, wenn du damit fertig wirst, kann ich es wohl auch.“
    Valerie hielt die Schultern gestrafft und den Kopf erhoben, als sie das Haus verließ. Aber in ihrem Innern verspürte sie eine gähnende Leere, und irgendetwas verriet ihr, dass sich diese Lücke nie wieder füllen würde.

14. KAPITEL
    Valerie wandte sich an ihren Bruder, der neben ihr vor dem Schreibtisch des Anwalts saß. „Hast du alle Bedingungen verstanden? Die monatlichen Zahlungen sind ausreichend, aber du kannst erst mit fünfundzwanzig über das Grundkapital verfügen.“
    „Ich verstehe.“
    „Wenn diese Papiere unterzeichnet sind, bist du auf dich gestellt, Dillon. Dann gibt es keine Anleihen mehr und keine Geschenke.“
    „Alles klar. Ich werde dich nicht enttäuschen.“
    „Und du beendest das Studium?“
    „Natürlich. Ich habe schon die Bezahlung des nächsten Semesters arrangiert.“
    Okay.“ Valerie lächelte, unterzeichnete das Dokument und reichte es an Dillon zur Unterschrift weiter.
    Der Anwalt legte ihr ein anderes Dokument hin, das sie nach der Unterzeichnung zu ihrer Mutter schob.
    Delores setzte ihren Namen darunter und sagte: „Das hättest du wirklich nicht tun müssen, Val.“
    „Ich weiß, Mom. Aber es ist besser so. Jetzt muss ich mich um keinen von euch beiden mehr sorgen.“
    „Ich wünschte, ich könnte dasselbe über dich sagen.“
    „Es geht mir gut, Mom. Es war nur alles sehr verwirrend.“
    Delores nickte. „Ich weiß. Es ist ein komisches Gefühl, plötzlich Geld zu haben.“ Sie wandte sich an Corbett Johnson. „Was ist mit Heston Witt? Er droht weiterhin, gegen das Testament vorzugehen.“
    „Es ist absolut unanfechtbar. Falls er es trotzdem versucht, wird er nur gegen Vorkasse einen Anwalt finden, der ihn vertritt, denn die Chancen zu gewinnen sind praktisch gleich Null. Ich kann mir nicht denken, dass Heston so viel Geld aufbringen kann. Aber ich fürchte, dass er rachsüchtig genug ist, um Probleme zu machen, wo er nur kann.“
    „Ich entwickle langsam ein dickes Fell, was ihn angeht“, sagte Valerie.
    „Das ist gut. Aber wenn er es zu weit treibt, können wir ihn wegen Verleumdung verklagen.“
    Dillon stand auf. „Ich persönlich würde ihm lieber eins in die Fresse hauen.“
    Delores sprang auf und warnte: „So etwas wirst du nicht tun!“
    „Ich habe nur gesagt, dass ich es gern täte. Das heißt nicht, dass ich es tun werde.“
    „Aha, er zeigt endlich Anzeichen von beginnender Reife“, bemerke Valerie trocken, und dann verabschiedete sie ihre Angehörigen.
    Sie unterzeichnete noch einige Dokumente im Zusammenhang mit ihren eigenen Investitionen, bedankte sich bei dem Anwalt und verließ das Gebäude.
    Der Anblick des schnittigen roten Coupés am Straßenrand erweckte einen Anflug von Freude. Sie holte den Schlüssel aus der Tasche, betätigte die elektronische Türverriegelung und glitt hinter das Lenkrad.
    Es war nicht das eleganteste Modell auf dem Markt, aber ein verlässlicher Zweisitzer der Mittelklasse, mit sportlichem Look und einigen Extras, und er war voll bezahlt, versichert und beulenfrei. Nun suchte sie noch nach einem geeigneten Grundstück in Stadtnähe, auf dem sie sich ein Häuschen bauen wollte. Bisher hatte sie nichts Passendes gefunden, aber sie hatte es nicht eilig.
    Seit etwa einer Woche verlief ihr Leben sehr gemächlich, geradezu langweilig, aber sie fand nicht die Energie, daran etwas zu ändern. Häufig saß sie lange Zeit einfach nur da und starrte ins Leere, und sie konnte sich nicht dazu bringen, Entscheidungen zu treffen.
    Erst als sie den Motor gestartet hatte und losgefahren war, erkannte sie, dass sie nicht wusste, wohin sie wollte. Seit der Erbschaft hatte sie gelernt, zu den Menschen Distanz zu wahren, denn Neid rief bei den meisten seltsame, oft hässliche Veränderungen hervor. Und ihre so genannten Freunde begegneten ihr mit einer gewissen Feindseligkeit, wenn sie ihnen gegenüber Sorgen oder Klagen äußerte, denn deren Ansicht nach löste Geld alle Probleme.
    Seitdem Edwins persönliche

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