JULIA COLLECTION Band 12
Gaylynn Hunter fest. Sie grub die Finger in seine Schultern und stieß seinen Namen aus, als die ersten Schauer der Ekstase sie erfassten. Eine Welle nach der anderen durchströmte sie.
Sie erreichte den Höhepunkt zur gleichen Zeit, als Hunter noch einmal tief eindrang und aufschrie. Dann schwebten sie gemeinsam über den Abgrund hinaus.
Die Axt sauste durch die Luft und teilte ein weiteres Stück Holz in zwei Hälften. Bei jedem Hieb bewegten sich die Muskeln an Hunters Rücken und Armen. Gaylynn saß auf einem Baumstumpf in der Nähe und hatte den bestmöglichen Blick.
Sie waren vor Kurzem von ihrem sinnlichen Picknick am Wasserfall zurückgekommen, und Hunter hatte beschlossen, dass er an diesem Abend ein Feuer im Kamin anzünden wollte.
Also saß sie nun hier und beobachtete ihn bei der Arbeit. Ab und zu trank er einen Schluck von dem kalten Bier, das sie ihm gebracht hatte.
Sie selbst hatte sich für Limonade entschieden, denn Hunters Anblick war für sie berauschend genug.
Als er nun den Kopf zurücklegte und aus der Dose trank, sah sie zu, wie seine Kehle sich beim Schlucken bewegte. Seine Jeans saßen tief auf seinen Hüften und betonten seinen muskulösen Oberkörper.
Er gehört mir, dachte sie mit einem Gefühl weiblicher Macht. Nur mir.
Aber für wie lange?, meldete sich eine innere Stimme in ihr zu Wort. Hunter sprach nie über die Zukunft. Sie waren sich oft näher, als Gaylynn sich je erträumt hatte, und das nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Doch obwohl es Momente gab, in denen sie den Eindruck hatte, jeden seiner Gedanken lesen zu können, waren da auch Zeiten, in denen er ihr immer noch ein totales Rätsel war.
„Hey, die Kaffeepause ist bereits vorbei“, rief sie. „Zurück an die Arbeit.“
„Sklaventreiberin“, murrte er und zerdrückte die leere Bierdose mit einer Hand.
„Angeber“, schalt sie ihn liebevoll.
Später konnte sie nie genau sagen, was genau eigentlich schiefgegangen war. Im einen Moment lachte Hunter noch über das, was sie gesagt hatte, im nächsten war die Axt ausgerutscht, drang durch den Jeansstoff und die Haut, und eine riesige, offene Wunde klaffte an Hunters Oberschenkel.
10. KAPITEL
Blut! Es schien überall zu sein!
Gaylynn erstarrte. Es war, als würde sie wieder die Fernsehnachrichten sehen … die riesige Blutlache auf der Straße. Duanes Blut. Die Ankündigung seines Todes.
Aber es war Hunter, der jetzt blutete.
Gaylynn berührte instinktiv das Medaillon, das sie um den Hals trug, um Kraft daraus zu ziehen. Sofort verschwand ihre Panik, und sie wusste, was sie zu tun hatte.
Sie rannte auf Hunter zu und nahm dabei das dicke Handtuch mit, das auf der Veranda lag. Hunter war bei Bewusstsein, aber zittrig. Er presste eine Hand auf seinen Oberschenkel, um das Blut zurückzuhalten. Gaylynn schob seine Hand sanft beiseite und machte einen Verband aus dem Handtuch. Aber sie wusste, dass sie Hunter schleunigst ins Krankenhaus bringen musste. „Gibt es hier einen Krankenwagen oder Notarzt, den ich rufen kann?“
Er schüttelte den Kopf. „Wir müssen nach Summerville. Da gibt es ein Krankenhaus.“
„Okay, dann fahren wir nach Summerville.“ Sie streifte mit einer Hand ihre Bluse, ab, während sie mit der anderen weiter das Handtuch festhielt.
„So gern ich möchte“, murmelte Hunter, „ich glaube nicht, dass ich im Moment dazu in der Lage bin.“
Sogar jetzt machte er noch Witze. „Sprich nicht“, befahl sie ihm. „Spar dir deine Kraft.“
„Ich … ich werde ohnmächtig“, warnte er sie. Und gleich darauf wurde er es. Sie hoffte, dass der Anblick des vielen Blutes das ausgelöst hatte, nicht der Blutverlust. Solange er ohne Bewusstsein war, wickelte sie ihre Bluse um das Handtuch, damit es an Ort und Stelle blieb. Als weitere Befestigung benutzte sie ihr Haarband.
Dabei blieb sie die ganze Zeit ruhig und selbstbewusst. Sie hatte Erste-Hilfe-Kurse genommen und wusste, was zu tun war. Keine Aderpresse, nur ein Druckverband.
Hunter kam wieder zu sich, als sie gerade mit dem Verband fertig war. Nun musste sie ihn zu seinem Wagen schaffen, der glücklicherweise in der Nähe stand. Trotzdem brauchte sie dabei seine Hilfe.
„Hey, großer Junge, glaubst du, du kannst lange genug wach bleiben, um aufzustehen und zu deinem Auto zu gehen?“
„Die Schlüssel sind in der vorderen Tasche meiner Jeans.“
Sie griff in seine Tasche, spürte seine warme Haut durch den Stoff hindurch, und von Neuem überkam sie die Erkenntnis, wie
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