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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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Satteldecke geschoben hat.“
    „Das war nicht Ziggy.“
    „Wieso haben Sie einen solchen Exzentriker hergeholt?“
    „Er ist oft in die Bibliothek gekommen. Wir haben uns über Bücher und Künstler unterhalten. Im Laufe der Jahre sind wir Freunde geworden. Als ich hierhergezogen bin, dachte ich mir, dass er auf der Ranch genügend Ruhe und Frieden haben würde für seine Arbeit. In der Stadt haben sich seine Nachbarn immer beschwert, wenn er morgens um sieben seine Kettensäge benutzt hat. Die Leute haben mir leidgetan.“
    „Ich habe den Eindruck, dass es nirgendwo ruhig und friedlich zugeht, wo Ziggy ist.“
    „Wie ist das mit Ihnen? Passen Ruhe und Frieden zu Ihnen?“
    „Manchmal.“
    „Wenn Sie schlafen, was?“
    Dylan dachte unwillkürlich daran, wie Abigail aussehen mochte, wenn sie schlief. Lag sie auf der Seite oder auf dem Rücken? Und was trug sie im Bett? Ein aufreizendes seidenes Nachthemd, ein einfaches aus Baumwolle oder gar nichts?
    „Gewöhnlich achte ich darauf, Ärger zu vermeiden“, sagte Dylan, auch um sich selbst daran zu erinnern.
    „Und wie gelingt Ihnen das?“
    „Indem ich viel herumziehe.“
    Das war die Antwort, mit der Abigail gerechnet hatte, aber nicht die, die sie sich wünschte.
    Wenn Abigail um die Scheune herumkam und das Ranchhaus sah, wurde ihr jedes Mal ganz warm ums Herz. Anderen mochte vielleicht auffallen, wie klein das verwitterte Gebäude mit den drei Schlafzimmern war. Sie sahen wahrscheinlich die durchhängende Regenrinne, den vernachlässigten Garten, den leicht schiefen Schornstein. Sogar die Hollywoodschaukel auf der Veranda hatte einen Anstrich nötig.
    Aber für Abigail war es ihr Zuhause. Sie hatte die Ranch ihres Onkels immer geliebt. Von hier aus hatte man einen sogar noch besseren Blick auf die Berge als von der Ranch ihrer Eltern aus. Direkt hinter dem Haus erhob sich ein Hügel mit zwei hohen Nadelbäumen. Abends stieg Abigail gern dort hinauf, setzte sich hin und genoss den Duft der Pflanzen, gemischt mit dem aus dem Kamin. Der Hügel schützte das Haus vor den scharfen Winden aus dem Norden.
    Abigail und Dylan hatten ihren Pferden die Sättel abgenommen, ohne sich weiter zu unterhalten. Dylan war mit der Scheune genauso vertraut wie sie. Und sie hatte herausgefunden, dass sein Pferd passenderweise „Traveler“ hieß, also „Reisender“.
    Abigail dachte immer noch an Dylan und sein Nomadenleben, als ihr auffiel, dass sie Gesellschaft hatten. Ein dicker Mann saß auf seinem geplagten Pferd und sah Abigails Freundin Raj böse an. Die junge Frau starrte genauso böse zurück.
    „Was tun Sie hier, Mr. Redkins?“, wollte Abigail wissen.
    „Wie ich Ihrer Hausangestellten schon erklärt habe …“
    „Raj ist meine Freundin, keine Angestellte“, unterbrach Abigail ihn.
    „Wie auch immer. Ich bin hier, um zu erfahren, ob Sie sich entschlossen haben, mein Angebot anzunehmen.“ Hoss rutschte im Sattel hin und her.
    „Und ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich nicht daran interessiert bin, die Ranch zu verkaufen.“
    „Ich dachte, Sie hätten vielleicht Ihre Meinung geändert.“
    „Wie kommen Sie denn auf die Idee?“, fragte Abigail.
    „Ja, wieso hätte sie das tun sollen?“, meldete Dylan sich nun zu Wort.
    „Was tun Sie denn hier, mein Junge?“, erkundigte sich Hoss statt einer Antwort. „Wie ich hörte, haben Sie sich bei einem Rodeo in Oklahoma das Bein verletzt. Und nun wollten Sie den Sommer auf Kosten des alten Turner verbringen, was? Muss eine böse Überraschung für Sie gewesen sein, dass er den Löffel abgegeben hat.“
    „Sie sind so charmant wie eh und je, Redkins“, spottete Dylan.
    „Belästigt Sie dieser Mann?“, fragte Hoss Abigail, während er Dylan weiter böse ansah.
    „Nein, aber Sie tun das“, murmelte sie.
    „Was war das?“, wollte er wissen.
    „Ich sagte, dass Dylan mich nicht belästigt. Er ist …“
    „… hergekommen, um ihr zu helfen“, ergänzte Dylan.
    „Ha!“, schnaubte Hoss. „Sie wollen sich wohl eher von einer hilflosen Frau ernähren lassen. Dylan hat einen gewissen Ruf, was Frauen angeht“, erklärte Hoss Abigail. „Er hat eine ganze Reihe von Mädchen von Oklahoma City bis Calgary. Natürlich war das vor seiner Beinverletzung.“
    Abigail legte eine Hand auf Dylans Arm. Nur das hinderte ihn daran, Hoss von seinem Pferd zu ziehen und mit dem Kopf in den Dreck zu schubsen.
    „Dylan ist ein Freund meines Onkels, und er ist hier willkommen“, betonte Abigail.
    „Ich bin gerade als

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