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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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hat mich der Priester sogar gebeten, in der Kirche nicht mitzusingen. So schlimm war ich.“
    „Es ist nicht nett, so was zu einem Kind zu sagen.“ Abigail war empört.
    „Du hast mich nie singen hören.“
    „Lass mich dich jetzt hören.“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Komm schon“, drängte sie. „Ich singe mit. Etwas Leichtes. Wie wäre es mit ‚Home on the Range‘?“
    Seine Version war etwas ungewöhnlich und enthielt einen Vers über Antilopen, die nicht viel zu sagen hatten, aber seine Stimme war wunderbar sexy. Der Mann konnte eindeutig singen. Fast so gut, wie er küssen konnte.
    Abigail hatte sich zwar sehr bemüht, war aber nicht fähig gewesen, den Kuss zu vergessen. Es war ein zu eindrucksvolles, geradezu überwältigendes Erlebnis gewesen. Abigail war dadurch noch stärker in Versuchung geraten, hatte aber nun auch noch mehr Gründe, vorsichtig zu sein. Jetzt war Dylan mit dem Lied fertig, aber sie saß weiter da und starrte ihn an.
    Inzwischen wusste sie genau, wo der L-förmige Riss in seinen Jeans war und wie viel von seinem Oberschenkel dadurch zu erkennen war. Nicht genug. Seine Hände, die jetzt die Gitarre hielten, waren schwielig, die Finger lang und schlank und dazu fähig, Wunder zu wirken … nicht nur auf einer Gitarre, sondern auch bei einer Frau …
    Als ihr klar wurde, dass sie ihn ausgesprochen lüstern betrachtete, senkte sie den Blick. „Wo hast du gelernt zu spielen?“, fragte sie.
    „Es ist komisch, aber das ist mir in den letzten Tagen irgendwie zugeflogen. Ich habe die Gitarre im Schrank in meiner Hütte gefunden. Hoffentlich macht es dir nichts aus, dass ich sie benutze.“
    „Natürlich nicht. Du musst ein gutes Gehör haben, trotz allem, was der Priester gesagt hat.“
    „Ja, oder ich bin einfach ein Spätentwickler.“ Dylan grinste.
    „Das bezweifele ich“, antwortete sie. „Du scheinst mir ziemlich fix zu sein.“
    „Nicht bei dir. Ich bin ja schon fast zwei Wochen hier und habe dich immer noch nicht um eine Verabredung gebeten“, sagte er. „Am Samstag ist in Big Rock eine Tanzveranstaltung. Wie wäre es, wenn wir hingehen würden?“
    „Danke, lieber nicht.“
    „Warum nicht? Sag nicht, dass du Angst hast“, zog Dylan sie auf. „Vor mir etwa?“
    „Allerdings. Jede kluge Frau hätte welche, wenn ihre Hormone …“
    „Ja? Sprich weiter“, drängte er sie und grinste noch mehr.
    Es irritierte Abigail, dass er so tat, als wüsste er genau, was sie dachte. Deshalb entschied sie, etwas zu sagen, das ihn garantiert abschrecken würde. „Wenn eine Frau den Instinkt spürt, ein Nest zu bauen. Sich häuslich niederzulassen, du weißt schon.“ Sie dachte, dass ihn das bestimmt dazu bringen würde, so schnell zu flüchten, wie er nur konnte. „Ein kluger Mann sollte sich dann auch besser in Acht nehmen.“
    „Das werde ich tun, Ma’am. Ich bin ja so froh, dass wir dieses Gespräch über die Vögel und die Bienen geführt haben. Wenn du mal aufhören willst, in der Gegend rumzuflattern, und nach dem richtigen Ort für dein Nest suchst, dann könntest du ja zu mir rüberfliegen und dich für eine Weile in meinen Armen niederlassen.“
    Abigail betrachtete ihn fasziniert. Er grinste wieder, und es schien ihr, als würde er pure Magie ausstrahlen mit diesen sinnlichen, festen Lippen und den dunklen Augen.
    „Du solltest lieber nicht mit angehaltenem Atem darauf warten“, murmelte sie und wandte sich ab.
    „Ich habe gemerkt, dass du das getan hast, als wir uns geküsst haben. Den Atem angehalten, meine ich.“
    „Es wäre wohl am besten, wenn wir beide diesen Kuss vergessen würden“, meinte sie.
    „Das ist unmöglich.“
    „Alles ist möglich. Das hast du mir selbst gesagt.“
    „Wenn alles möglich ist, dann auch, dass du am Samstag mit mir tanzen gehst.“
    „Das halte ich nicht für eine gute Idee.“
    „Warum nicht?“
    „Weil du ein Angestellter von mir bist.“
    „Hast du Angst, ich könnte dich wegen sexueller Belästigung verklagen?“, witzelte er.
    „Natürlich nicht.“
    „Was ist dann nötig, damit du mit mir ausgehst?“
    „Du müsstest so reich wie Krösus sein“, erwiderte sie spöttisch.
    Dylan grinste nur.
    Aber am nächsten Abend klopfte er an ihre Tür und hatte einen Fremden bei sich. „Dies hier ist Buzz Kresus. Und er hat … wie viel war es noch mal, Buzz?“
    „Achtundzwanzig Dollar und einundzwanzig Cents.“
    „Er besitzt achtundzwanzig Dollar und einundzwanzig Cents“, wiederholte Dylan.
    „Ich soll glauben,

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