JULIA COLLECTION Band 12
ein, dass ihre Freundin nach Big Rock gefahren war, um einzukaufen und einige Videos abzuholen, die sie per Post bestellt hatte.
„Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen um mich zu machen“, versicherte Abigail Randy.
„Ich weiß das. Weil ich mich schon um alles gekümmert habe. Ich würde Ihnen gern zeigen, was ich meine.“ „Ein andermal vielleicht. Wie Sie sehen, streiche ich gerade diese Schaukel an.“
„Ich werde warten.“
„Nein, ich möchte nicht, dass Sie das tun.“
„Dann übernehme ich das Anstreichen für Sie.“
„Nein!“ Als er versuchte, ihr den Pinsel wegzunehmen, hielt sie diesen mit aller Kraft fest. „Ehrlich, ich würde es lieber selbst tun.“ Zu ihrer Erleichterung gab Randy nach. „Okay, wenn Sie das wollen.“
„Das tue ich.“
„Dann werde ich wohl zu meinem Dad und Dylan reiten, um ihnen bei diesen Zäunen zu helfen.“
„Gute Idee“, meinte Abigail.
Nachdem er gegangen war, dachte sie, dass sie überempfindlich war. Randy hatte nichts Falsches gesagt, obwohl es schon etwas seltsam war, dass er ganze Passagen aus ihren Büchern auswendig kannte. Sie schüttelte den Kopf. Offenbar war sie wegen Dylan einfach verwirrt, deshalb machte sie zu viel aus diesem Vorfall.
Als sie eine Stunde später beim letzten Anstrich war, kam Randy angaloppiert und schrie: „Dylan ist verletzt. Es hat einen Unfall gegeben. Er fragt nach Ihnen, Abbie. Ich denke, Sie sollten sich beeilen.“
„Warum können Frauen nicht geradeheraus sagen, was sie meinen? Das ist doch nicht zu viel verlangt, oder? Sieh dir mal an, wie gut du und ich miteinander auskommen. Wir haben keine Kommunikationsschwierigkeiten. Du weißt immer, wovon ich rede, und kannst meine Stimmungen spüren. Wir fühlen uns wohl zusammen. Wie kommt es, dass du der Einzige bist, der mich versteht?“, fragte Dylan Traveler, während er den Sattel abnahm. „Und warum stehe ich hier und spreche mit meinem Pferd? Nicht, dass ich unsere Unterhaltungen nicht genieße. Erinnerst du dich an die guten alten Zeiten, als wir bei Paraden mitgeritten sind? Ich schwöre, dass du genauso viel Beifall bekommen hast wie ich. Du bist ja auch wirklich ein Prachtexemplar.“
Traveler schnaubte. Es klang nach Zustimmung.
Um ihn zu belohnen, gab Dylan ihm noch einige Eicheln, bevor er zum Haus hinüberging. Er wusste, dass er von Abbie nicht gerade ein herzliches Willkommen zu erwarten hatte.
Er war immer noch nicht sicher, was an diesem Morgen eigentlich schiefgegangen war. In einer Sekunde hatten sie sich noch im Bett aneinandergekuschelt, in der nächsten war Abigail verschwunden, als wäre der Teufel hinter ihr her. Dylan wusste, dass es etwas mit seiner Reaktion auf das Wort „Hochzeit“ zu tun haben musste.
Aber Abigail hatte doch gesagt, sie hätte nur einen Witz gemacht. Und dann hatte sie ihm auch noch eine Art von Tritt verpasst, indem sie ihm erklärt hatte, er wäre nicht der Typ von Mann, den sie suchte. Was, zur Hölle, sollte das heißen?
Als er sich der Veranda näherte, sah er die orangefarbene Katze auf dem Geländer sitzen und erinnerte sich, wie das Tier ihm die kalte Schulter gezeigt hatte, nachdem er sich neulich mit Abigail in der Scheune gestritten hatte. Seitdem hatte die Katze sich von ihm ferngehalten. Genau wie Abbie. Letzte Nacht hatte Abbie das allerdings nicht getan. Sie war überwältigend gewesen.
Dylan beschloss, das Versöhnen zu üben, und näherte sich deshalb der Katze. „Du sprichst auch nicht mit mir, was? Ich wollte dich ja nicht beleidigen, aber du musst zugeben, dass es für Männer schwer ist, aus den Weibchen schlau zu werden, egal, welcher Gattung sie angehören.“
„Abbie hat die Schaukel heute Nachmittag gestrichen, also gehen Sie lieber nicht zu nahe ran. Wahrscheinlich ist sie noch nass.“ Raj stand hinter Dylan in der Tür, ein Küchenhandtuch in der Hand.
„Das sehe ich. Wo ist Abbie überhaupt?“
„Ich weiß nicht. Sie war nicht hier, als ich aus Big Rock zurückkam. Es scheint, dass sie es eilig hatte. Die Farbdose und der Pinsel waren noch hier auf der Veranda. Ihr Pferd ist weg. Randy auch.“
In Dylan ertönte sofort eine Alarmglocke. „Es ist bald Zeit zum Essen.“
„Ich weiß. Sie müsste längst wieder hier sein. Ich mache mir allmählich Sorgen. Als ich wegfuhr, hat sie nichts davon erwähnt, dass sie reiten wollte. Tatsächlich hat sie einen wichtigen Anruf von ihrer Agentin erwartet.“
„Vielleicht hat die Agentin angerufen, und Abbie hat danach
Weitere Kostenlose Bücher