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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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Morgenlicht zum Fenster herein. Eine Sekunde lang hatte sie keine Ahnung, wo sie war, außer dass sie in Dylans Armen lag. Seine Berührung war nicht zu verkennen. Sie lagen dicht beisammen, Abigail mit dem Rücken an Dylans Brust, weil es so wärmer war. Dylan war nicht dazu gekommen, den Schornstein sauberzumachen, um doch noch ein Feuer im Kamin anzünden zu können. Stattdessen hatte er die ganze Nacht lang in Abigail Flammen entfacht.
    Sie streckte sich langsam. Dadurch wachte Dylan auf, blinzelte schläfrig und lächelte dann. Sie fand, dass sie in ihrem gesamten Leben noch nichts so Schönes gesehen hatte. In Dylans Armen aufzuwachen, sein Lächeln zu sehen, das für sie bestimmt war, das war der Inbegriff des Glücks.
    „Willst du eine kleine Hochzeit oder eine große?“, fragte sie.
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, erstarrte Dylan. Panik stand ihm im Gesicht geschrieben.
    Und Abigail erkannte, dass er trotz der Nacht, die sie miteinander verbracht hatten, durchaus nicht plante, sie zu seiner Braut zu machen.
    „Es war nur ein Witz“, behauptete Abigail sofort, flüchtete jedoch aus Dylans Armen, als wäre der Teufel hinter ihr her. „Kannst du keinen Spaß verstehen? Also wirklich, du und ich auf Dauer, wie sollte das denn gut gehen? Wir würden uns gegenseitig umbringen.“
    „Ja, aber was für eine Art zu sterben!“, murmelte Dylan.
    „Richtig.“ Abigail zog ihre Sachen an.
    „Wo gehst du hin?“, wollte er wissen.
    „Nach draußen.“
    „Wieso?“
    „Die Natur ruft.“
    „Oh. Beeil dich mit dem Zurückkommen.“
    Doch als sie im Freien war, ging Abigail nicht zur Außentoilette, sondern nutzte die Zeit, um wieder zur Besinnung zu kommen. Was war sie doch für eine Idiotin gewesen!
    Sie atmete tief ein und überlegte, wie sie so naiv hatte sein können zu glauben, Dylan wäre bereit für die Ehe. Sie hatte das Wort „Braut“ gehört und war schwach geworden. Ihr Verstand hatte ausgesetzt.
    Der Sonnenaufgang war wunderschön. Die Berge wirkten weicher als sonst, der Himmel war rosig. Aber Abigail wusste das in diesem Moment nicht zu schätzen. Dies war ein Land der Extreme. Und ihre eigenen Gefühle waren ebenso extrem.
    Der Grund, warum es so wehtat, war, dass sie so dumm gewesen war, sich in Dylan zu verlieben. Sie hatte jede Vorsichtsmaßnahme getroffen, wirklich, aber am Ende hatte ihr Herz dann doch über ihren Kopf gesiegt. Vom Verstand her wusste sie, dass sie sich nicht mit einem Mann wie Dylan einlassen durfte, der nie lange an einem Ort blieb … einem, der nie weiter als ein paar Wochen vorausplante, für den die Worte „Zukunft“ und „Stabilität“ gar nicht existierten.
    Aber ihr Herz … ach ja, für ihr Herz hatten vor allem diese glänzenden dunklen Augen und die unglaublich schönen Lippen gezählt. Wenn es dabei geblieben wäre, hätte sie ihren Schmerz nun als Demütigung abtun können. Ihre Gefühle für Dylan wären nichts weiter gewesen als körperliche Anziehungskraft.
    Aber Dylan hatte mehr an sich als Lippen, Augen und einen hübschen Cowboyhintern. Da waren sein trockener Sinn für Humor, seine Bereitschaft, anderen zu helfen, die freundliche Art, wie er mit Tieren umging, von den Pferden bis zu der Katze, die sonst nichts mit Menschen zu tun haben wollte. Dylan hatte sie eines Besseren belehrt. Genau wie er Abigail überzeugt hatte, dass er es womöglich doch ernst meinte und sie als seine Braut betrachtete.
    Aber das hatte er tatsächlich nur so dahingesagt. Er sah sie nicht als seine Braut. Das hatte sie deutlich in seinem Gesicht erkennen können, als sie von einer Hochzeit gesprochen hatte.
    Nun musste sie sich wie eine erwachsene Frau benehmen. Er durfte nicht wissen, wie dumm sie gewesen war. Abgesehen von ihrem Schmerz fühlte sie sich auch gedemütigt. Aber sie konnte nicht hier herumstehen und gegen die Tränen ankämpfen wie ein Kind, das herausgefunden hat, dass es gar keinen Weihnachtsmann gibt. Sie musste in die Hütte zurückkehren, sonst würde Dylan misstrauisch werden.
    „Du warst lange weg“, stellte er fest, als sie zur Tür hereinkam. „Ich habe dich vermisst.“
    „Es wird kalt. Womöglich kommt der Herbst in diesem Jahr früher.“
    Das würde auch bedeuten, dass Dylan eher wieder abreiste.
    „Ich weiß, wie ich dich aufwärmen kann“, murmelte er und hob einladend die Bettdecke hoch.
    Als sie nicht reagierte, fragte er: „Was ist los?“
    „Nichts.“
    Er seufzte. „Schau, was ich vorhin gesagt habe …“
    „Reg dich

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