JULIA COLLECTION Band 12
Das verspreche ich dir.“
Sie wünschte sich nur, sie könnte ihm umgekehrt ebenfalls versprechen, dass er es nicht bereuen würde.
„Beeil dich, Brenda, sonst kommst du zu deiner eigenen Hochzeit zu spät!“, rief Keisha zwölf Tage später.
„Wir haben noch Zeit“, antwortete Brenda aus dem Badezimmer heraus.
„Trägst du den Push-up-BH, den ich dir geschenkt habe? Eine Braut muss etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues anhaben. Der BH wäre das Neue.“
Brenda musterte sich im Spiegel. Ihr Kleid stammte aus den dreißiger Jahren. Sie hatte es in einem Trödelladen entdeckt und dieser Kombination aus elfenbeinfarbener Spitze und Seide nicht widerstehen können. Außerdem passte es perfekt zu den elfenbeinfarbenen Stiefeletten, die sie bereits besessen hatte.
„Bist du da drin eingeschlafen?“ Keisha wurde noch ungeduldiger.
„Immer mit der Ruhe.“ Brenda schminkte sich noch einmal die Lippen und entschied dann, dass sie so gut aussah, wie sie konnte. Dann öffnete sie die Badezimmertür und lehnte sich gegen den Rahmen. „Hier bin ich!“
„Du siehst toll aus!“ Keisha war begeistert. „Michael werden die Augen aus dem Kopf fallen, wenn er dich in diesem BH sieht.“
„Das meinst du hoffentlich nicht wörtlich.“ Brenda blickte besorgt an sich hinunter. „Bist du sicher, dass es okay ist? Es wirkt doch nicht übertrieben, oder?“
„Bestimmt nicht. Jetzt nimm die Schultern zurück, und alle werden überwältigt sein.“
„Danke, dass du mir heute hilfst.“
„Ich stehe auf Romantik. Es ist schön, dass du mich in die Vorbereitungen einbezogen hast. Die Brautparty, die Frieda und Consuela für dich gegeben haben, hat mir viel Spaß gemacht.“
„Ihr habt mir so schöne Sachen geschenkt. Diesen BH, die blauen Strapse …“
„Vergiss nicht den neuen Werkzeugkasten.“
„Als ob ich den vergessen könnte! Der ist wirklich großartig.“
„Bist du jetzt bereit zu gehen? Was ist mit dem Geborgten? Hast du das Taschentuch von Consuela irgendwo?“
Brenda grinste. „Das steckt in meinem Ausschnitt.“ Sie umarmte Keisha. „Noch mal danke.“
Brenda hatte nicht viel für die Hochzeit ausgeben können, aber mit Hilfe ihrer neuen Freundinnen war es ihr gelungen, das Beste aus dem wenigen Geld zu machen. Michael hatte darauf bestanden, die Heiratslizenz und die einfachen goldenen Ringe zu bezahlen.
„Dir ist doch wohl klar, was Windeln kosten, oder?“, hatte sie ihn am Abend zuvor gefragt.
„Das sagst du mir immer wieder. Und ja, ich bin immer noch sicher, dass ich dich heiraten will. Also hör auf, dir Sorgen zu machen.“
„Eine Menge wird sich ändern.“
„Ich weiß.“
„Es ist beängstigend, oder?“
„Kaum zu glauben, dass du Angst hast“, spottete er. „Weißt du, ich habe direkt Ehrfurcht vor dir, wenn ich daran denke, wie du hier alles repariert hast.“
„Das hätte jeder gekonnt.“
„Nein. Ich habe es versucht und lauter Fehler gemacht.“
Consuela hat mir erzählt, wie du ihr Waschbecken reparieren wolltest, ohne zuerst das Wasser abzudrehen.“
„Das Bad hat ausgesehen wie der Michigan-See.“
Brenda lächelte jetzt darüber, wie sie und Michael zusammen gelacht hatten. Sie war nicht nervös gewesen. Tatsächlich wurde sie erst nervös, als sie und Michael und Hope im Taxi zum Standesamt fuhren. Keisha, Frieda und Consuela folgten in einem zweiten Taxi. Da bekam Brenda plötzlich kalte Füße. Sie versuchte, sich von ihrer Panik abzulenken, indem sie sich mit Hope beschäftigte.
Aber Michael bemerkte es doch. „Erinnert dich das an damals, als du verlobt warst?“
„Nicht wirklich. Da war alles anders.“
Michael verstand das so, dass sie in ihren Verlobten verliebt gewesen war, während sie ihn, Michael, nur heiratete, um Hope behalten zu können. Und das war ihm recht so. Mit praktischen Angelegenheiten konnte er besser umgehen als mit Gefühlen. Darin war Brenda die Expertin. Allerdings gestand er sich ein, dass Hope mit bemerkenswerter Geschwindigkeit sein Herz erobert hatte. Und Brenda auch.
Aber er schob diesen Gedanken jetzt weg. Damit wollte er sich im Moment nicht auseinandersetzen.
„Du hast es dir doch nicht anders überlegt, oder?“, fragte er.
„Ich gebe zu, dass ich nervös bin, und jeder vernünftige Mensch würde wohl in dieser Situation überlegen, ob er auch das Richtige tut. Aber aus irgendeinem Grund ist das bei mir nicht so. Ich weiß nicht, was das über mich aussagt.“
„Dass du völlig in
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