JULIA COLLECTION Band 12
ich nicht für meine Tochter. Brenda wird wissen, was zu tun ich. Ich weiß es leider nicht.
Brenda stiegen Tränen in die Augen. „Was ist mit dem Vater des Kindes?“, fragte sie.
„Denise hat nie gesagt, wer er ist“, antwortete Linda. „Nur dass er nichts mit dem Baby zu tun haben wollte und dass er in irgendwas Schlimmes verwickelt ist. Er ist nach Los Angeles gezogen.“
Bevor Brenda etwas erwidern konnte, klopfte es an der halb offenen Tür, und zwei Polizeibeamte kamen herein. „Wer von Ihnen ist Michael Janos?“
„Ich.“ Michael trat vor. „Danke, dass Sie so schnell gekommen sind.“
„Du hast die Polizei gerufen?“, flüsterte Brenda erschrocken.
Er legte einen Arm und sie und nickte. „Sobald Frieda mir erzählt hatte, dass Denise … ich meine, Darlene versucht hat, Hope zu entführen, und mit dir hier unten ist.“
Der eine Beamte musterte die gefesselte und geknebelte Darlene missbilligend. „Würde mir mal jemand erzählen, was hier los ist?“
„Es ist eine lange Geschichte“, begann Michael. „Aber es läuft darauf hinaus, dass auf diese junge Frau namens Darlene Petty ein Haftbefehl ausgestellt ist.“ Nun wandte er sich an Brenda. „Darlene wollte das Geld, um die Stadt zu verlassen, weil sie von der Polizei wegen einiger Einbrüche gesucht wurde.“ Er drehte sich wieder zu den Polizisten um. „Sie hat sich als ihre Zwillingsschwester Denise ausgegeben und hat auch ihre Papiere, aber wenn Sie ihr Fingerabdrücke abnehmen, werden Sie feststellen, dass sie Darlene ist.“
Danach ging alles sehr schnell. Einer der Beamten ließ sich bestätigen, dass es wirklich einen Haftbefehl gab, und dann brachten sie Darlene weg. Dabei kam noch Widerstand gegen die Staatsgewalt zu den Anklagepunkten hinzu, denn sie trat einen der Polizisten mit einem ihrer hohen Absätze.
„Als Hopes Tante hat sie womöglich trotzdem ein Recht auf das Baby“, meinte Brenda, als sie weg waren.
„Sie hat Hope nie gewollt. Es ging ihr nur um das Geld.“
„Sie wird ihnen alles erzählen.“
„Du hast das Tagebuch, um zu beweisen, dass die Mutter des Kindes es dir anvertrauen wollte. Der Richter wird uns Hope geben. Wir brauchen nichts weiter zu tun, als die Wahrheit zu sagen.“
Als sie sich dann umarmten, dachte Brenda, dass es eine Wahrheit gab, die sie Michael nicht sagen konnte: dass sie ihn liebte.
„Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute“, beendete Brenda ihre Gutenachtgeschichte für Hope. Sie saß im Schaukelstuhl mit dem kleinen Mädchen auf dem Schoß und hatte Tränen der Erleichterung in den Augen. „Ich liebe dich, Hope. Ich liebe dich so sehr.“
Aber Hope, die einen weiteren Zahn bekam und nicht zu viel Nähe gebrauchen konnte, löste sich von ihr.
Brenda fühlte sich sehr verletzbar nach all den Ereignissen des Tages. Sie biss sich auf die Lippe, um nicht laut aufzuschluchzen.
Als würde das Baby den Schmerz der Mutter spüren, drehte es abrupt den Kopf zu ihr herum, kuschelte sich an sie und lachte so niedlich, dass Brenda ebenfalls lachen musste.
„Ich habe meine eigene Mutter nie gekannt“, erzählte sie dem kleinen Mädchen. „Niemand hat mich je wirklich bemuttert, also weiß ich nicht, wie viel ich als Mom tauge. Aber ich verspreche, dich immer zu lieben, egal, was passiert, und dich durch diese verrückte Welt zu geleiten. Erwarte bloß nicht zu viel von mir, okay? Ich tue mein Bestes, aber ich habe keine Ahnung, ob Liebe immer genug ist, weißt du?“
Das Baby nickte, als würde es jedes Wort verstehen.
„Ich meine, ich liebe Michael, und das heißt nicht …“ Brenda tastete nach dem kleinen goldenen Hammer, den er ihr geschenkt hatte. Sie trug die Kette unter dem Pullover auf der nackten Haut. „Es bedeutet nicht, dass er mich auch liebt. Als du mir fast weggenommen wurdest, habe ich mich so schuldig gefühlt. Als würde ich dafür bestraft, dass ich immer zu viel will. Also habe ich gelobt, dass ich nie wieder etwas verlangen würde, wenn du nur bei uns bleibst. Und daran werde ich mich halten. Aber du darfst nie bezweifeln, dass Michael dich liebt, Kleines. Selbst wenn er dich ‚Stinkhose‘ nennt. Du hast Glück, einen solchen Daddy zu haben, der sogar neue Spiele für dich erfindet. Er beschwert sich nicht mal, wenn du ihn vollsabberst. Und er ist ganz aufgeregt, wenn du etwas Neues lernst. Er wird für dich der beste Daddy der Welt sein, Hope. Ich wünschte nur, ich könnte ihm ein eigenes Baby schenken. Er verdient es. Und da
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