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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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Notfall.“
    Michael dachte, dass es vielleicht Brenda betraf, und ließ sich verbinden. „Juan, Brendas Freund aus dem Jugendzentrum“, meldete die Telefonistin.
    „Ja, ich nehme den Anruf an“, erklärte Michael. „Ist Brenda etwas passiert?“, fragte er gleich darauf Juan. „Ist sie verletzt?“
    „Noch nicht, aber es könnte passieren.“
    „Was soll das heißen? Ist das eine Drohung?“
    „Mann, Sie sind ja so dumm! Brenda ist zu gut für Sie!“, erwiderte Juan.
    „Erzähl mir einfach, was los ist.“
    „Nicht am Telefon. Treffen Sie mich in einer halben Stunde im Jugendzentrum. Es geht um Brenda … und das Baby, das in Ihrem Haus ausgesetzt wurde.“
    Danach legte er auf. Michael fluchte, schnappte sich seinen Mantel und lief zur Tür hinaus.
    „Wo gehen Sie hin?“, wollte Lorraine wissen.
    „Eine Privatangelegenheit. Falls meine Frau anruft, piepen Sie mich auf jeden Fall an.“
    Es war erst drei Uhr nachmittags, aber der Berufsverkehr war schon so schlimm, dass Michael für die Fahrt zum Jugendzentrum vierzig Minuten brauchte. Während der gesamten Zeit dachte er an seine neue Familie. Welche Rolle spielte Juan wohl in dieser Sache? Führte der Junge ihn bloß an der Nase herum?
    Als er endlich seinen Wagen geparkt hatte, rannte Michael in das Jugendzentrum und wäre dabei fast auf dem glatten Boden ausgerutscht.
    „Sie kommen zu spät“, stellte Juan fest.
    „Du hast Glück, dass ich überhaupt gekommen bin.“ Michael war mit seiner Geduld am Ende. „Hoffentlich hast du etwas verdammt Gutes zu bieten!“
    „Es ist Ihre Zeit wert. Da ist jemand, den Sie kennenlernen müssen.“
    Brenda stieg die Stufen zum Eingang hinauf. Am liebsten wäre sie an diesem Tag bei Hope geblieben, statt ihren Kurs zu besuchen, aber Michael hatte sie überzeugt, dass das falsch gewesen wäre. Und es waren ja auch nur drei Stunden. Also war sie zur Universität gefahren und hatte sich die ganze Zeit um Hope Sorgen gemacht. Und als sie nun zurückkam, vervielfachten ihre Ängste sich, denn fast alle Mieter warteten im Flur auf sie.
    „Was ist los? Geht es um Hope? Ist ihr etwas passiert?“ Brendas Kehle war wie zugeschnürt.
    „Hope geht es gut“, versicherte Frieda ihr hastig. „Consuela ist bei ihr.“
    „Ist Michael etwas zugestoßen?“
    „Nicht dass wir wüssten“, antwortete Frieda.
    „Aber es ist etwas geschehen“, sagte Mr. Stephanopolis.
    „Spann das Mädchen nicht auf die Folter“, schalt ihn seine Frau. „Erzähl ihr einfach, dass jemand versucht hat, ihr Baby zu entführen.“
    „Eigentlich wollten wir es ihr ja schonend beibringen“, murmelte Frieda.
    „Was?“ Brenda schnappte nach Luft. „Jemand wollte Hope kidnappen?“
    „Sie hat versucht, sie aus ihrem Kinderstuhl zu nehmen“, berichtete Frieda.
    „Wie ist sie denn in Ihr Apartment gekommen?“
    „Na ja, sie hat geklopft und sagte, sie wäre eine Freundin von Ihnen. Sie trug eine schwarze Lederjacke und war sehr stark geschminkt.“
    Das klang nach Denise. „Wie ist sie überhaupt ins Haus gekommen?“
    „Das war meine Schuld, fürchte ich“, sagte Mrs. Stephanopolis. „Ich hatte so viel zu tragen, dass ich die Außentür mit einem Stein offen gehalten habe. Anscheinend ist diese Frau reingeschlüpft, als ich gerade oben war.“
    „Als ich ihr erzählte, Sie wären in der Universität, ist sie in unser Wohnzimmer eingedrungen und hat nach dem Baby gegriffen. Sie wollte mit Hope davonlaufen, aber ich habe mich vor die Tür gestellt. Dann kam Consuela, hat mit einem Kochlöffel gedroht und gebrüllt, wir würden die Polizei rufen.“
    „Haben Sie das getan?“, wollte Brenda wissen.
    Frieda schüttelte mit dem Kopf. „In diesem Moment kam Keisha.“
    Nun fuhr Keisha mit der Geschichte fort. „Ich habe den Lärm gehört, als ich gerade nach Hause kam. Die Apartmenttür war noch offen, also bin ich reingegangen und habe gesehen, was los war. Ich habe die Verdächtige …“
    „Hören Sie auf mit dem Polizisten-Bla-Bla“, protestierte Frieda.
    „Wir haben die Frau festgenommen“, erklärte Keisha.
    „Sie sollten sich besser hinsetzen. Sie sehen blass aus“, sagte Frieda zu Brenda.
    „Ich will Hope sehen.“
    Frieda führte sie in ihr Schlafzimmer, wo Hope schlief. Consuela saß im Schaukelstuhl neben ihr und strickte.
    Erst als Brenda den Arm ihres Babys berührte, entspannte sie sich. Hope gehörte zu ihr … nicht biologisch, aber vom Recht der Liebe her. Und niemand würde sie ihr wegnehmen. Auf keinen Fall!

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