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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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Tag heute ist, oder?“, erkundigte er sich.
    „Es ist … äh …“ Offenbar versuchte sie sich zu erinnern. Schließlich schnippte sie mit den Fingern. „Es ist der erste April!“
    „Allerdings.“
    „Heißt das, ich muss damit rechnen, dass mir irgendwer einen Scherzartikel ins Bett legt?“
    „Was?“ Die Vorstellung von ihr und einem Bett brachte seine Gedankengänge für kurze Zeit zum Stillstand, weil er wieder dieses erotische Bild von vorhin vor Augen hatte.
    „Du und Michael und Dylan habt mir immer die schlimmsten Streiche gespielt“, sagte Gaylynn. „Erinnerst du dich nicht? Zum Beispiel habt ihr Lebensmittelfarbe auf Wattebäusche getan und die in den Wasserhahn gesteckt, sodass das Wasser ganz blau herauskam. Meine Mom hätte fast einen Herzanfall gehabt, als sie mein Gesicht sah.“
    Hunter hatte das Gefühl, womöglich selbst einen Herzanfall zu bekommen, so sehr fühlte er sich zu Gaylynn hingezogen. Sie brauchte bloß zu lächeln, und sein Blutdruck stieg in gefährliche Höhen. Nun steckte er die Hände in die Jeanstaschen und erinnerte sich, dass es darum ging, Gaylynn aus dem Haus zu locken, nicht in sein Bett.
    „Ja, nun …“ Er räusperte sich und fing noch mal an. „Bist du sicher, dass ich dich nicht überreden kann, heute mit mir den Blue Ridge Parkway entlangzufahren?“
    „Du hast mich das an jedem Tag gefragt, an dem du frei hattest, seit ich hier bin, und meine Antwort ist immer die gleiche. Danke, nein.“
    „Okay. Dann komm.“ Er griff nach ihrer Hand und zog sie nach draußen.
    „Warte mal“, protestierte sie. „Ich sagte, ich will nirgendwohin mit dir fahren.“
    „Ich weiß. Ich habe es gehört. Wir fahren ja auch nicht, sondern gehen spazieren.“
    „Wo?“, erkundigte sie sich trocken, als er sie einen schmalen Pfad hinaufdrängte. „Bis hinüber nach West Virginia?“
    „Also so was, du warst doch früher mal solch eine vertrauensvolle Seele.“
    „Und deshalb habt ihr beide, Michael und du, mich auch mal einen ganzen Tag im Baumhaus sitzen lassen, ohne Möglichkeit, wieder runterzukommen.“
    „Es war bloß eine Stunde. Dir kam es nur wie ein ganzer Tag vor.“
    Erst jetzt fiel Gaylynn ein, was sie auch hätte sagen können, nämlich dass sie eine vertrauensvolle Seele gewesen war, bis sie überfallen worden war. Aber glücklicherweise war das nicht das Erste gewesen, was ihr eingefallen war.
    Ja, es war wirklich richtig gewesen, in die Berge zu kommen. Jetzt, da die Sonne ihr auf den unbedeckten Kopf schien und sie die Vögel singen hörte, fand sie es einfach schön, am Leben zu sein.
    „Wo gehen wir hin?“, fragte sie.
    „Da sind ein paar Dinge, die ich dir zeigen will.“
    Er hielt weiter ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. Seine Berührung erschreckte sie nicht, sondern löste eine fast magische Wärme aus, die ihren Arm hinauf bis in ihr Herz vorzudringen schien. Da sie ihm einfach nicht widerstehen konnte, umfasste sie seine Hand fester, und Hunter belohnte diese Kühnheit, indem er sich zu ihr umdrehte und sie anlächelte.
    Der Weg führte an einer Schlucht und einem kleinen Bach entlang und war zuerst so schmal, dass sie hintereinander gehen mussten.
    Rosa und weiße Blüten hoben sich von den grünen Blättern ab. „Man sagt, im Frühling muss es in diesen Bergen genauso viele Worte für ‚grün‘ geben wie die Eskimos für Schnee haben“, berichtete Hunter.
    „Das glaube ich gern“, murmelte Gaylynn.
    Sonnenlicht drang zwischen den Bäumen hindurch und ließ Wildblumen wachsen. Der Boden war voll von ihnen. Gaylynn erkannte bloß Anemonen, Schlüsselblumen und Veilchen, aber es gab noch viele andere. „Die da ist wirklich hübsch.“ Sie deutete auf eine bestimmte. „Du weißt nicht zufällig den Namen, oder?“
    Hunter blickte zu ihr zurück und grinste unanständig. „Die lateinische Bezeichnung lautet ‚Trillium erectum‘.“
    Gaylynn wäre fast erstickt. „Sehr komisch! Wenn du keine Ahnung hast, hättest du das doch einfach sagen können, statt etwas zu erfinden.“
    „Ich sage dir, sie heißt ‚Trillium erectum‘.“
    „Aha. Und die nächste nennt man dann vermutlich ‚Trillium orgasmus‘, was?“ Sie legte Hunter die freie Hand auf den Mund, sah aber trotzdem, wie er lächelte. „Nein, sag es mir nicht … ‚Trillium erectum‘ – was für ein Name!“, murmelte sie und schüttelte den Kopf.
    Erst als sie Hunters Zunge an ihrer Handfläche spürte, merkte sie, dass sie die Hand noch vor seinem

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