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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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sich auf einen Baumstamm zu setzen, der nicht weit entfernt lag.
    „Ich habe bloß einen Stein oder so was im Schuh.“ Sie löste den Schnürsenkel ihres linken Turnschuhs.
    Hunter war erleichtert, dass nichts Ernstes geschehen war. Er setzte sich neben Gaylynn auf den Baumstamm und beobachtete, wie sie den Knöchel auf das andere Knie legte und den Schuh auszog. Sie waren jetzt wieder im Wald. Alles um sie herum war grün, das Bergpanorama nicht mehr zu sehen.
    Ein plötzlicher schriller Schrei erschreckte Gaylynn, und da sie sowieso etwas unsicher auf dem Baumstamm gesessen hatte, wäre sie nun beinahe im Farnkraut gelandet. Stattdessen lag sie mit einem Mal in Hunters Armen. Er hatte einen Arm um ihre Taille geschoben und drückte sie an seine Brust.
    „Was war das?“, fragte sie atemlos.
    „Ein Eichelhäher.“
    „Oh.“ Sie kam sich ziemlich dumm vor und wollte sich nun von Hunter lösen. Aber als sie ihm in die Augen sah, war sie nicht mehr fähig dazu.

5. KAPITEL
    Hunter umfasste Gaylynns Arme und neigte den Kopf, um sie zu küssen. Was als behutsame, sanfte Liebkosung begann, wurde langsam leidenschaftlich. Bei ihrem ersten Kuss vor zwei Wochen hatte sie den Eindruck gehabt, vom Blitz getroffen worden zu sein. Diesmal war es, als wären sie von warmer Sinnlichkeit eingehüllt. Hunter hatte es überhaupt nicht eilig, doch seine Zurückhaltung verstärkte Gaylynns Sehnsucht nur noch.
    Als sie an seiner Unterlippe knabberte, stöhnte er, und danach folgte ein Wechselspiel, an dem beide im gleichen Ausmaß beteiligt waren. Hunter erforschte genüsslich alle Winkel ihres Mundes. Sie erschauerte vor Erregung und rückte noch dichter an ihn heran.
    Hunter nahm sie in die Arme, und ihre Brüste drückten sich gegen seinen Oberkörper. Mit einem Arm presste Hunter Gaylynn an sich, mit der anderen Hand berührte er ihre Wange. Als er die Finger in ihr Haar schob, erbebte sie vor Begierde. Während er sie küsste, streichelte er mit dem Daumen ihr Kinn. Jede neue Berührung offenbarte ihr, was für eine gewaltige Wirkung er auf sie ausübte.
    Ihre Leidenschaft wuchs, ihr Kuss und ihre Umarmung wurden intimer. Gaylynn schlang die Arme um Hunter und erwiderte sein erotisches Zungenspiel. Gleich darauf lag sie quer auf seinem Schoß, wobei ihre Schenkel seinen aufregend nahe kamen.
    Sie spürte deutlich, wie erregt er war, doch dann endete ihr Kuss ganz abrupt, weil sie beinahe von dem Baumstamm gefallen wären.
    Gaylynn richtete sich auf, und erst als sie stand, fiel ihr ein, dass sie ja nur einen Schuh trug. Sie sah Hunter ins Gesicht, und er lachte.
    „Jetzt weiß ich, woher die Redewendung ‚auf die Nase fallen‘ kommt. Das kann wirklich leicht passieren.“
    Gaylynn dachte, dass es ihr sehr leicht fallen würde, sich in Hunter zu verlieben. Eigentlich war sie es schon. Doch würde ihr das nicht nur Kummer einbringen? Wieso hatte sie sich nicht in ihn verlieben können, als sie stark genug gewesen war, um ihn zu kämpfen? Warum gerade jetzt, wo sie sich so schwach fühlte?
    Er mochte ihre Situation ja komisch finden, aber sie tat das nicht.
    „Der richtige Zeitpunkt ist alles“, murmelte sie, bevor sie entschlossen den Rückweg antrat … den in die Wirklichkeit.
    „Sehr schön, Blue!“, rief Gaylynn, als das cremefarbene Kätzchen sich auf die Schnur stürzte, die sie über den Boden zog. „So ein kluges Tier.“
    Während der letzten zwei Wochen war es ihr gelungen, die Katzenfamilie zur Hütte zu locken. Spook versteckte sich allerdings noch unter der Veranda, und Cleo bewachte ihre Kinder von den Stufen aus.
    Blue ließ die Schnur nicht aus den Augen. Es gelang ihr nicht immer, sie zu fangen, vielleicht weil sie ein bisschen schielte. Das wusste Gaylynn nicht genau. Aber Blue, Spook und Cleo waren ihr inzwischen sehr wichtig, und sie war bereit, sie vor allem zu schützen. Sie hatte ihnen sogar ein Bett gebaut aus dem Pappkarton, in dem das Kästchen verpackt gewesen war.
    Deshalb stand das Kästchen jetzt offen auf dem Beistelltisch neben der Couch, und Gaylynn wurde ständig daran erinnert.
    Mit Blue auf dem Schoß verbrachte sie die nächste Stunde damit, einige der Papiere zu lesen, die sie ebenfalls in dem Karton gefunden hatte.
    Es waren Notizen in der Handschrift ihrer Mutter. Diese hatte festgehalten, was ihre Schwiegermutter ihr vor ihrem Tod über die Familienlegende erzählt hatte. Offenbar hatte mal ein Mitglied der Familie versucht, das Zauberkästchen zu verkaufen. Daraufhin war er sehr

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