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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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lächerlich?“, konterte er. „Immerhin habe ich keine perfekte Gelegenheit verschenkt, mir etwas wirklich Erstklassiges zu wünschen.“
    „Ach, und was hätten Sie sich denn gewünscht, Supermann? Vor allem, da Sie anscheinend alles bekommen, was Sie wollen, nur weil Sie James Nash sind, der begehrenswerteste Mann Amerikas.“
    Einen Moment lang schwieg er und betrachtete Kirby nachdenklich. Dann sagte er leise: „Ich habe noch nicht alles, was ich will.“
    „Was sollten Sie sich denn noch wünschen?“, erwiderte sie und verhaspelte sich fast.
    Statt zu antworten, drehte James sich um und ging wieder zum Küchentresen zurück. Aus irgendeinem Grund hatte er das Bedürfnis, wieder ein wenig Abstand zwischen ihnen herzustellen. Er hob seinen Kaffeebecher, trank jedoch nicht, sondern starrte auf das schwarze Getränk, als könnte er darin den Schlüssel zu den Geheimnissen des Universums finden. Als er sich Kirby erneut zuwandte, gab er sich wieder flirtend, auch wenn er sich nicht so fühlte.
    „Sie wollen mir also damit sagen“, begann er, „dass wenn ich in Endicott wohnen würde, Sie keine Bedenken hätten, mein Interesse zu wecken. Ist es das? Denn wenn das alles ist, was ich tun muss, um Sie besser kennenzulernen, dann geben Sie mir schnell die Gelben Seiten. Ich werde einen Makler anrufen und bin innerhalb kürzester Zeit Ihr Nachbar.“
    Kirby schüttelte den Kopf. „So einfach ist das nicht.“
    „Für meine Begriffe klingt das einfach.“
    „Weil Sie glauben, dass Sie durch Geld und Ihre traurige Berühmtheit alles bekommen können.“
    Mit unbeeindruckter Miene versicherte er ihr: „Das kann ich auch.“
    „Vielleicht irgendwo anders auf der Welt, aber nicht hier in Endicott.“
    Schon etwas weniger überzeugt erwiderte er: „Ja, weil die Welt außerhalb dieses verschlafenen kleinen Nests anders funktioniert.“
    „Genau das ist der Grund, weshalb ich nicht fort will.“
    Er lächelte gezwungen. „Das kann man nie wissen. Vielleicht gefällt Ihnen, was Sie außerhalb der Stadt sehen.“
    „Mir gefällt, was ich hier habe.“
    James fiel auf, dass sie stets den Blick zu Boden richtete, sobald sie log. „Irgendwie kann ich Ihnen das nicht ganz glauben.“
    „James …“
    Sie seufzte seinen Namen mehr, als dass sie ihn aussprach. Er hatte den Eindruck, dass sie nicht ganz sicher war, was sie ihm sagen wollte. Offenbar entschied sie, dass es am besten wäre, noch einmal von vorn zu beginnen. Denn als sie wieder aufsah, wirkte sie gleichgültig und unbeeindruckt.
    Was soll’s, dachte er, dann spiele ich ihr Spiel eben mit. Ihnen blieben noch Wochen, bis Kirby sich endlich eingestehen musste – oder auch nicht –, dass das, was zwischen ihnen entstanden war, unausweichlich war.
    Kirby seufzte. „Sie haben mir noch immer nicht gesagt, ob Ihnen Waffeln zum Frühstück recht sind.“
    Bei dieser schlichten Frage überlief ihn ein angenehmer Schauer. „Waffeln … Hm, das klingt gut. Kann ich Ihnen beim Backen helfen?“
    Sein Angebot schien sie mindestens so zu überraschen wie ihn selbst. Plötzlich hatte er nichts mehr dagegen, in der Küche zu helfen, solange es Kirby war, der er assistierte. Und solange sie ihn nicht aufforderte, sich eine pinkfarbene Rüschenschürze umzubinden.
    Das war wieder ein erstes Mal. Zum ersten Mal bereitete er Frühstück zu. In seinem bisherigen Leben hatte er höchstens Bestellungen durchgegeben, und gewöhnlich ging das Frühstück in das Mittagessen über, da er selten vor Mittag aufstand. Er hatte nur die nötigsten Lebensmittel in seinen Häusern, vor allem aber den unbedingt erforderlichen Karton Popcorn und den nötigen Vorrat an gutem Wein.
    Er hatte erwartet, dass sein Aufenthalt in diesem idyllischen Städtchen Endicott durch Bob voller Wunder und Magie sein würde, dass sein Erscheinen nach fünfzehn Jahren beeindruckend sein und lebenslange Erinnerungen bringen würde.
    Doch statt des Kometen brachte eine blonde Frau mit einer Vorliebe für weite Kleider und nacktem Sonnenbaden die Magie, die über das Optische hinausging und alle Sinne herausforderte. Eine Magie, die länger als ein paar Wochen anhalten könnte.
    Durch Kirby hatte er bis jetzt schon ein Dutzend neuer Erfahrungen gemacht, und dabei kannten sie sich erst ein paar Tage. Wie sollte er ihr je dafür danken, für all die ersten Male, die ihm so viel Spaß machten?
    Plötzlich fiel ihm eine Möglichkeit ein. Vielleicht gab es ein erstes Mal, das er ihr zeigen konnte. Nein, dachte er,

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