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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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da gab es kein Vielleicht.
    „Das ist also der Festwagen, wie?“ James legte übertrieben vorsichtig die Hand auf das monströse Ding aus Pappmaché, das in einem Lagerhaus der Docks abgestellt war. Kirby hatte ihre Stadttour für den Grand Marshall hier begonnen, um ihm den eindrucksvollen Festwagen zu zeigen, der für die drei Stunden dauernde Parallax Parade sein Thron sein würde.
    Vor der offenen, massiven Tür floss trübe und friedlich der Ohio River nach Südwesten und bildete einen Kontrast zum strahlendblauen Himmel an diesem Vormittag. Eine warme Brise wehte in die Blechhalle.
    Vier Tage waren vergangen, seit James sich einverstanden erklärt hatte, der Mittelpunkt des Willkommen-Festivals für den Kometen Bob zu sein. Aber noch immer wusste er nicht, warum er es getan hatte. Sicher, seine ihm zugeteilte Begleiterin hatte seine Entscheidung beeinflusst. Doch ärgerlicherweise achtete Kirby darauf, Abstand zu ihm zu halten, wann immer sie zusammen waren. Was viel zu selten der Fall war, wie er feststellen musste.
    Wäre er Rufus Laidlaw oder Dierdre Mahoney oder sonst ein einheimisches Phänomen gewesen, wäre sie wahrscheinlich öfter in seiner Gesellschaft. Aber weil er James Nash war, der durch die Welt ziehende Playboy und der Schrecken aller anständigen Frauen, hielt sie sich nicht an die Verpflichtung, sich um den Grand Marshall zu kümmern. Er hatte sie anrufen müssen, um eine Stadtführung zu bekommen.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Festwagen und registrierte, dass der Thron einiges zu wünschen übrig ließ. Er war auf einen Traktor gebaut, und sein Gestell aus Hühnerdraht war lediglich zu zwei Dritteln mit Zeitungspapier beklebt, das hier und dort durch Toiletten- oder Krepppapier ergänzt wurde. Offenbar befand sich das Ganze noch in Arbeit. Das Ding war gute drei Meter hoch, schien absolut nicht sicher und ähnelte zwei Würfeln.
    „Wie lautete doch gleich das Motto der Parade?“, erkundigte sich James bei Kirby.
    „‚Das Leben ist ungewiss‘. Mrs. Merwyns vierte Klasse hat den Wettbewerb um das beste Motto gewonnen. Ihr Aufsatz war mit Abstand der beste.“
    James nickte und kämpfte gegen das eigenartige Gefühl an, das ihn jedes Mal überkam, wenn er etwas Neues über Endicott erfuhr. „Viertklässler haben sich das Motto ausgedacht? Himmel, die Schule hat sich ganz schön verändert, seit ich in der vierten Klasse war.“
    „Das liegt an der Schulreform.“
    Er wollte Kirby fragen, was das Motto mit der Rückkehr des Kometen zu tun hatte, entschied jedoch, dass er es gar nicht wissen wollte. Stattdessen fragte er: „Welche großen Ereignisse kommen denn auf mich als Grand Marshall zu?“
    „Keine außer der Parade am Sonntag.“
    Er musterte erneut den Festwagen. „Das ist schon in zwei Tagen. Sind Sie sicher, dass das bis dahin fertig ist?“
    „Ich glaube nicht, dass es ein Problem gibt.“
    Er wandte sich wieder Kirby zu und zwang sich, nicht missbilligend die Stirn zu runzeln. Sie trug erneut etwas, was ihr nicht stand und aussah, als hätte sie es von ihrer älteren Schwester geerbt. Es war ein weites Kleid mit weiten Ärmeln, Falten, großen Blumen, einem breiten Kragen und einer großen Schleife. Dazu trug sie kleine flache Ballerinas.
    Warum kleidete sie sich so langweilig? Warum versteckte sie ihren wundervollen Körper, den er mit eigenen Augen gesehen hatte, unter diesem Kleid? Vor allem, da sie sich unbedingt einen Mann angeln wollte. Falls sie glaubte, ihre Erscheinung würde einen Mann auf sie aufmerksam machen, dann war sie noch naiver, als James vermutet hätte.
    „Da die Parade in zwei Tagen stattfindet, haben wir beide noch ein wenig Zeit für uns“, bemerkte er.
    „Habe ich schon erwähnt, dass ich heute zum Mittagessen verabredet bin?“, fragte sie rasch, warf einen nervösen Blick auf ihre Uhr und tat überrascht. „Oh, und zwar in knapp einer Stunde. Das habe ich völlig vergessen. Ich muss mich auf den Weg machen, wenn ich es noch rechtzeitig schaffen will. Die Führung durch die Stadt setzen wir ein andermal fort.“
    James wollte sie darauf aufmerksam machen, dass es erst neun Uhr morgens war und somit ein wenig früh für das Mittagessen. Doch in diesem Moment trat auf der anderen Seite der Halle ein großer blonder Mann ein, der einen mit Farbklecksen übersäten Overall über dem nackten Oberkörper trug.
    Kirbys Wangen röteten sich. „Hallo, Teddy!“, rief sie mit einem scheuen Lächeln.
    Die Miene des anderen verriet,

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