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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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interessiert sind, sollten wir die Angelegenheit zu ihrem logischen Ende führen“, meinte er mit sanfter Stimme.
    „Was willst du von mir?“
    Er legte ihr den Zeigefinger unter das Kinn, fuhr sacht mit den Fingerknöcheln über ihre Lippen und ihre Wange. Seine Berührungen hinterließen ein heißes Prickeln auf ihrer Haut, und sie schloss die Augen für einen Moment. Dann fiel ihr wieder ein, wer dieser Mann war, und sie mobilisierte all ihre Willenskraft, um ihn wütend anzufunkeln.
    „Was willst du von mir?“, wiederholte sie.
    „Mehr, als ich je zu bekommen hoffen kann. Aber ich werde mich mit dem einen oder anderen schon zufriedengeben.“
    „Das verstehe ich nicht“, erwiderte sie.
    „Ich bin selbst nicht sicher, ob ich es verstehe“, gestand er, ließ die Hände sinken und wich einen Schritt zurück. Er ging zum Couchtisch, nahm die beiden Gläser und leerte seines in langen Schlucken. Er verzog das Gesicht ein wenig und ging mit dem zweiten Glas zu Angie. „Trink lieber, du wirst es brauchen“, sagte er, da sie den Kopf schüttelte.
    Sie nahm zwar das Glas, trank jedoch nicht gleich. „Also, was willst du von mir?“
    Er betrachtete sie einen Moment schweigend, als überlege er gründlich, was er ihr verraten konnte. Schließlich sagte er: „Ich möchte, dass du mit mir gemeinsam einen Termin aussuchst, der uns beiden passt. Je eher, desto besser.“
    „Was für einen Termin?“
    „Für unsere Hochzeit.“
    „Unsere Hochzeit?“ Das musste ein Missverständnis sein. „Du bittest mich, dich zu heiraten?“
    Er legte ihr zärtlich die Hand an die Wange. „Angel“, sagte er ernst, „ich mache dir ein Angebot, das du nicht ausschlagen kannst.“

6. KAPITEL
    Ethan fragte sich, was er von Angies Reaktion halten sollte. Bevor er sein Angebot ausgesprochen hatte, hatte sie ihn verwirrt angesehen, offenbar unschlüssig, ob er nun zu den Guten oder den Bösen zählte. Und plötzlich strahlte sie über das ganze Gesicht wie ein Mädchen auf der Highschool, das gerade zur Schulsprecherin gewählt worden ist. Nur dass Ethan für ein Highschool-Mädchen nicht das empfunden hätte, was er für Angie Ellison empfand.
    „Du bietest mir eine Heirat an?“, fragte sie in verdächtig fröhlichem Ton und schnippte mit den Fingern. „Einfach so?“
    „Ja. Wie ich schon sagte, ich habe eine Schwäche für dich.“
    „Du meinst, es ist so etwas Ähnliches wie Liebe auf den ersten Blick?“, bemerkte sie mit leichtem Spott in der Stimme.
    „Ja.“
    „Und jetzt willst du mich also heiraten?“ Ihr Lächeln wurde noch strahlender.
    Er nickte erneut, aber nicht mehr so sicher. „Ja.“
    „Und wenn ich gar nicht heiraten will?“, gab sie zu bedenken. „Besonders keinen miesen Gangster wie dich?“
    „Oh, du wirst mich heiraten“, versicherte er ihr mit zusammengebissenen Zähnen. „Hör mir erst einmal genau zu.“
    Sie zog einen Schmollmund. „Ach verdammt. Und ich habe mich für meinen Prinzen aufbewahrt.“
    „Setz dich, Angel“, befahl er, reichte ihr das noch immer volle Glas und wies auf die Couch. Zu seiner Überraschung gehorchte sie, setzte sich und leerte das Glas. Seit zwei Tagen hatte Ethan sich nun mit dem Problem Angie beschäftigt. Wie er es auch drehte und wendete, er kam immer zu der gleichen Lösung. Inzwischen erwartete man auf beiden Seiten von ihm, dass Angie von der Bildfläche verschwand, und er war nicht sicher, welche Seite er mehr fürchten sollte.
    Er wusste nicht, wie es ihr gelungen war, denn er hatte, seit er aus Philadelphia aufgebrochen war, sorgfältig seine Spuren verwischt. Aber Angela Ellison, die erstklassige Reporterin des zweimal täglich erscheinenden „Endicott Examiner“, hatte für die Kleinstadt die Story des Jahrhunderts aufgetan.
    Offenbar hatten Ethan und seine Kollegen die Einwohner Endicotts gründlich unterschätzt, als sie sich dazu entschlossen, ihre Operationen ins südliche Indiana zu verlegen. Die Einwohner der Stadt waren weder so schlecht informiert, wie sie angenommen hatten, noch waren sie dazu bereit, sich wie erhofft dumm zu stellen.
    Und jetzt war ein nettes Mädchen wie Angie Ellison mitten in die ganze Angelegenheit geraten. Irgendwie hatte sie es sich in den Kopf gesetzt, ihre Heimatstadt zu retten, indem sie die Mafia in die Knie zwang und es alle Welt wissen ließ.
    Ethan hasste es, wenn anständige Menschen in so etwas hineingezogen wurden. Denn die meisten Leute, mit denen er zu tun hatte, waren nicht annähernd so weichherzig

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