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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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was in wenigen Tagen der Fall sein würde, würde sie nicht länger in Ethan verliebt sein und wieder so weiterleben können wie bisher. Sie sollte froh sein, dass jetzt endlich alles wieder zur Normalität zurückkehrte. Nur warum fühlte sie sich trotzdem so leer und verloren?
    „Das müssen die Nachwirkungen des Kometen sein“, murmelte sie, schloss die Wohnungstür und lehnte sich dagegen. Zwei Aspirin würden ihr sicher darüber hinweghelfen.
    Am Montag hatte Angie ihren Eltern erzählt, dass Ethan beruflich fort musste. Sie hatte beschlossen, ihnen von der unausweichlichen Scheidung später zu erzählen, wenn sie selbst besser damit zurechtkam. Dann hatte sie sich wieder ihrer Arbeit gewidmet, ohne sich über den Verlauf der Dinge auch nur im Mindesten besser zu fühlen. Ethan war seit einem Tag fort und hatte sie noch immer nicht angerufen – was sie allerdings auch nicht erwartete. Natürlich wünschte sie sich einen Anruf von ihm. Das war kaum überraschend. Aber sie rechnete nicht damit, da er sie ohnehin nicht mehr liebte. Und in ein paar Tagen, davon war sie überzeugt, würde sie ihn auch nicht mehr lieben.
    Am Dienstag wachte sie mit Krämpfen auf und war merkwürdig aufgewühlt über die Tatsache, dass sie durch ihr Zusammensein mit Ethan nicht schwanger geworden war. Dabei hatte sie die ganze Zeit über gewusst, dass sie sich nicht in den fruchtbaren Tagen ihres Zyklus’ befunden hatte. Zudem wollte sie unter gar keinen Umständen eine alleinerziehende Mutter werden. Ihre Liebe zu Ethan war ohnehin nur vorübergehend. Warum also machte sie eine so große Sache daraus?
    Mittwoch rief sie die Auskunft von Philadelphia an und verlangte Ethans Nummer. Eine kühle, mechanische Stimme erklärte ihr daraufhin, dass die Nummer geheim sei. Das macht nichts, sagte Angie sich, da es sowieso sinnlos gewesen wäre, mit ihm zu reden. Bob war über die Stadt hinweggezogen, und bald würden auch ihre Gefühle für Ethan verschwunden sein. Sie wärmte sich zum Abendessen eine Pizza in der Mikrowelle auf, ließ sie jedoch unberührt auf ihrem Teller.
    Am Donnerstag hielt sie an der Videothek und lieh sich „Scarface“ und „An Affair to Remember“ aus. Sie blieb bis drei Uhr morgens auf und wartete darauf, dass das Telefon klingelte. Es blieb stumm. Aber das war kaum verwunderlich, da Ethan sie inzwischen schon vergessen haben musste. Morgen dachte sie sicherlich auch nicht mehr an ihn. Bobs Verschwinden war nun offiziell, und seine kosmischen Auswirkungen mussten jeden Moment aufhören. Angie brauchte lediglich ein bisschen mehr Geduld.
    Am Freitag kam sie nach einem feierlichen Lunch mit einer Freundin, die sich kürzlich verlobt hatte, nach Hause, machte es sich mit der Heizdecke und einer Tasse Kamillentee gemütlich und weinte. Laut Aussage von Hobby- und Berufsastronomen war Bob inzwischen entschwunden und weit von der Erde entfernt.
    Doch Angie liebte Ethan noch immer. Ihre Gefühle für ihn waren nicht im Geringsten verblasst. Im Gegenteil, sie hatten sich vertieft. Mittlerweile wusste sie, dass diese Liebe niemals aufhören würde, ganz gleich, wohin Bob oder Ethan auch reisten.
    Am Samstag erwachte Angie und beschloss, den Rest ihres Lebens im Bett zu verbringen. Wozu sollte sie noch aufstehen, wenn man bloß ein Idiot war, der das Offensichtlichste nicht einsehen wollte? Wenn man so dumm war zu glauben, dass etwas so Mächtiges wie die Liebe durch den Einfluss eines Kometen ausgelöst werden konnte? Wenn man so blind war, dass man den wunderbarsten Mann, dem man je begegnet war, einfach davonziehen ließ?
    Natürlich wäre Ethan auf jeden Fall gegangen, unabhängig von ihren Gefühlen für ihn. Zwar war ihre Liebe zu ihm nicht auf Bobs Einfluss zurückzuführen, doch bei ihm schien es sich anders verhalten zu haben. Sonst hätte Ethan inzwischen längst angerufen. Da er nicht mehr durch den Kometen beeinflusst wurde, war er offenbar zur Vernunft gekommen und hatte das, was zwischen ihnen geschehen war, längst vergessen.
    Angie wünschte, sie könnte dasselbe von sich behaupten. Stattdessen hörte sie das Lachen der Kinder und den Gesang der Vögel draußen vor ihrem Fenster nicht mehr. Sie drehte sich auf den Bauch und zog sich die Decke über den Kopf. Wenn sie sich richtig anstrengte, könnte sie einen schweren Anfall von Selbstmitleid produzieren, um eine Entschuldigung für Eiscreme zum Frühstück zu haben.
    Sie war fast so weit, als jemand ihre Decke wegzog und sie dem grellen Tageslicht

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