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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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Ratschlag ganz besonders zu Herzen nehmen.“ Er grinste belustigt.
    Diesmal ließ Rosemary sich von seiner Ironie nicht beeindrucken. „Noch eins, Willis. Wenn du dir einmal die Zeit nehmen würdest, die Menschen um dich herum zu betrachten, dann würde dir auffallen, dass sie gar nicht so stumpf vor sich hinvegetieren, wie du immer glaubst. Dass du keinen Nerv für die einfachen Freuden des Lebens hast, bedeutet nicht, dass es diese Freuden nicht gibt.“
    Er sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. „Worauf willst du hinaus?“
    Ja, was wollte sie eigentlich damit sagen? Sie stieß heftig die Luft aus und wies anklagend mit dem Zeigefinger auf ihn. „Dass Mr. Jamiolkowski sicher Mrs. Jamiolkowski angerufen hat, um ihr zu sagen, dass er nicht zum Essen kommt. So was zum Beispiel.“
    Willis gab ihr sofort Kontra. „Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Außerdem“, er zögerte kurz, „bist du schließlich nicht meine Frau.“
    Sie blickte wieder zu Boden, weil sie fühlte, dass sie rot vor Zorn wurde. Sie wünschte, sie könnte zurücknehmen, was sie eben gesagt hatte. Sie schwieg.
    „Rosemary?“
    Sie hob den Kopf und war erstaunt über Willis besorgten Gesichtsausdruck. „Ja?“
    „Du hast mich doch nicht zum Essen … erwartet?“
    „Nein, natürlich nicht.“ Ihre Stimme klang nicht ganz so gleichgültig, wie Rosemary beabsichtigt hatte.
    Er sah an ihr vorbei auf das Spülbecken und die Auflaufform, die für eine Portion viel zu groß war. Rosemary wusste, was in seinem Kopf vorging, aber sie blieb bei ihrer Behauptung.
    „Ich habe dich nicht erwartet“, sagte sie halbherzig. „Aber wenn du Hunger hast, die Reste sind im Kühlschrank.“
    Ohne seine Antwort abzuwarten, ging sie schnell an Willis vorbei und hoffte, sich wenigstens einen würdigen Abgang verschafft zu haben. Aber im Grunde wusste sie, dass Willis ihr so etwas wie Würde und Selbstwertgefühl schon vor Jahren gründlich ausgetrieben hatte.
    Willis sah ihr schweigend hinterher. Er hatte nicht fest zugesagt, mit ihr zu essen. Oder doch? Er mochte es angedeutet haben, aber er hatte es sicher nicht versprochen. Ganz genau konnte er sich nicht mehr erinnern. Und ganz sicher hatte sie keinen Extraaufwand getrieben.
    Er öffnete die Kühlschranktür. Was er da vorfand, war typisch für jemanden, der allein lebte: ein halbes Dutzend Eier, ein Liter fettarme Milch, ein halbes Glas Oliven, eine halbe Grapefruit und drei Magerjoghurt. Aber auf dem untersten Bord stand eine Schüssel mit Salat und der Rest eines Auflaufs, der für ihn gut gereicht hätte.
    „Verdammt“, murmelte er. Sie hatte sich Mühe gegeben. Für ihn. Sehr merkwürdig.
    Sie hatte ja recht. Es wäre höflicher gewesen, sie anzurufen und ihr zu sagen, dass er nicht zum Essen kommen würde. Aber er war wirklich nicht auf die Idee gekommen, sie könnte mit ihm rechnen. Denn als echte Einladung hatte man dieses hingeworfene Angebot nicht bezeichnen können. Dennoch wäre es netter gewesen abzusagen.
    Allerdings wäre er nie auf die Idee gekommen, zu ihr besonders nett zu sein. Schließlich hatte sie ihn immer eher wie ein lästiges Insekt als wie einen Menschen behandelt.
    Das war zwar nicht ganz so schlimm, seit er wieder zurück war in Endicott, ja, sie hatte ihn sogar hin und wieder mal sehr freundlich angesehen. Aber so richtig herzlich war sie auch nicht gewesen. Er allerdings auch nicht.
    Willis stöhnte leise und fuhr sich nervös mit der Hand durch sein dichtes Haar. Warum schmerzten Wunden, die man als junger Mann erhielt, nur immer so besonders und wollten nicht heilen? Warum konnte er nicht einfach vergessen, wie Rosemary ihn in der Highschool traktiert hatte, und sich wie ein erwachsener Mensch benehmen?
    Er war schließlich nicht hier, um sich mit ihr auseinanderzusetzen, sondern er wollte den Kometen beobachten. Wenn Rosemary ihm immer noch etwas nachtrug, so war das ihr Problem und nicht seins. Und wenn er sich durch ihr Verhalten immer noch verletzt fühlte wie damals, dann würde er sich später damit auseinandersetzen, wenn der Komet wieder verschwunden war.
    Warum machte er sich über ihre Gefühle überhaupt so viele Gedanken? Sie hatte sich schließlich auch nicht gerade zartfühlend verhalten.
    Ein leises Miauen ließ Willis herumfahren. Triangel saß immer noch auf dem Kühlschrank und blickte seinen Herrn aufmerksam an.
    „Bist du immer noch da oben? Du bist ja eine Schande für dein ganzes Geschlecht. Komm sofort herunter.“
    Der

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