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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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kompliziert, würde ich sagen. Aber danke für die Warnung.“
    Ein krachender Donner war zu hören, und der Wind ließ die Fensterläden erzittern. Sally zuckte unter Aidan zusammen, und er beruhigte sie mit seinen Händen und seinen Lippen.
    Nach einer Weile fuhr sie fort: „Es hat nur drei Männer in meinem Leben gegeben. Einen, den ich liebte, einen, den ich zu lieben glaubte, was auf dasselbe hinauslief.“ Sie hielt inne. „Und dann dich.“
    Er hielt den Atem an, und es kam ihm so vor, als würde auch sein Herz einen Schlag aussetzen. Liebe? Wer hatte denn von Liebe gesprochen?
    Sie lachte. „Sieh mich nicht so erschrocken an, Aidan. Ich mache dir keinen Antrag.“
    Er erwiderte ihr Lächeln, aber ihm war nicht wirklich danach zumute.
    „Ich will nur sagen“, fuhr sie fort und schob sich ein Kopfkissen unter den Kopf, um Aidan besser sehen zu können. „Das hier mit dir … bedeutet mir sehr viel.“
    Aidan hob den Kopf und sah sie nachdenklich an. Er suchte seine Worte sorgfältig aus, denn er wollte vollkommen ehrlich zu Sally sein. „Mir bedeutet es auch etwas, ich weiß nur nicht, wie viel, Sally. Das kann ich dir nicht sagen. Aber auch mir bedeutet es etwas.“
    „Danke.“
    „Wofür?“
    „Dass du nicht versuchst, dich aus einer heiklen Situation herauszulügen. Dass du nicht vorgibst, ich sei die Liebe deines Lebens, und dafür, dass du mich genügend respektierst, um mir die Wahrheit zu sagen.“
    „Das werde ich immer tun, Baby.“
    Sie lächelte. „Weißt du, es ist interessant. Es fängt allmählich an, mir zu gefallen, wenn du mich so nennst.“
    „Dein Wunsch ist mir Befehl.“ Er küsste wieder ihren Bauch.
    Sally seufzte. „Ich bin nicht auf der Suche nach Liebe, Aidan. Nie wieder.“
    Das ließ ihn aufhorchen. Die Trauer und der Schmerz in Sallys Stimme gingen ihm nahe, und er musste wissen, was es war, das sie so quälte. „Wer war er?“
    Sie seufzte wieder, zwar leise, aber so herzerweichend, dass es Aidan bis ins Innerste traf.
    „Er hieß Eric.“
    Aidan hasste ihn sofort. Ohne Zweifel war es eines dieser hochgewachsenen, hirnlosen Muskelpakete gewesen, einer, der zu blöd war zu kapieren, was er an Sally hatte. „Was ist mit ihm geschehen?“
    Sie schloss die Augen. „Er ist gestorben.“
    Aidan hielt den Atem an. Das Herz zog sich ihm voller Mitgefühl zusammen. „Gott, Sally. Das tut mir leid.“
    „Es ist sehr lange her.“
    „Wie lange?“, fragte er unwillkürlich, denn die dunklen Schatten in ihren Augen zeigten ihm, dass ihr Schmerz immer noch frisch war, als wäre er ihr erst gestern zugefügt worden.
    Sally berührte zärtlich seine Wange. „Zwölf Jahre.“
    Er blinzelte erstaunt. Sie konnte doch kaum älter als dreißig sein. „Du musst ja noch ein halbes Kind gewesen sein.“
    „Nicht sehr lange.“ Sie bog sich ihm leicht entgegen, als wollte sie ihn daran erinnern, dass er eben gerade noch damit beschäftigt gewesen war, sie zu küssen, und dass sie nichts dagegen hätte, wenn er damit weitermachte. „Ich möchte jetzt nicht darüber reden, Aidan, okay?“
    „Ja, sicher. Okay.“ Er war in Gedanken noch mit den Dingen beschäftigt, die Sally ihm verraten hatte, aber sein Körper drängte ihn, sich wieder auf etwas ganz anderes zu konzentrieren. Also verteilte er kleine Küsse auf Sallys Bauch und glitt dabei immer tiefer, bis er genau über dem kleinen Dreieck blonder Locken eine dünne, alte Narbe entdeckte.
    Er strich sanft mit dem Finger über die feine silbrige Linie und stellte mit ruhiger Stimme, obwohl er innerlich alles andere als ruhig war, eine Frage, deren Antwort er fast sicher schon zu kennen glaubte. „Was ist das?“
    Sie schloss die Augen und hörte auf, ihm mit der Hand über die Haare zu streichen. „Ich bin operiert worden.“
    „Ja, das habe ich mir schon gedacht. Aber was war das für eine Operation?“
    „Ein Kaiserschnitt.“
    „Du hattest ein Baby?“
    „Ja.“
    „Als du noch sehr jung warst.“
    „Ja.“
    „Eric“, flüsterte er, und sein Herz zog sich zusammen vor Mitleid für sie.
    „Ja. Eric, mein Sohn.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie blinzelte verzweifelt, um sie zurückzuhalten. Wie hatte sie nur so dumm sein können, darüber zu reden? Sie hätte sich von Anfang an nicht auf dieses Gespräch einlassen sollen, das fast unausweichlich in diese Richtung führen musste.
    „Was ist passiert?“, fragte Aidan so leise, dass sie ihn über den Lärm des Sturms kaum hören konnte.
    Sally sah an die

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