JULIA COLLECTION Band 16
ohne dich waren so leer. Ich glaube nicht, dass ich es noch lange ausgehalten hätte.“
„Dem Himmel sei Dank“, flüsterte er und zog Sally wieder an sich. Er schlang die Arme fest um sie, legte die Wange an ihre und atmete tief ihren verführerischen Blumenduft ein. Und zum ersten Mal, seit sie ihn verlassen hatte, fühlte sein Herz sich wieder leicht und unbeschwert an.
„Da gibt es noch etwas, was du wissen solltest“, sagte sie leise, und er sah sie erwartungsvoll an.
„Ich bin schwanger.“
Er blinzelte verblüfft. „Aber … du sagtest doch … Du nimmst doch die Pille, oder …“
Sie lächelte verlegen und zuckte die Achseln. „Offenbar ist die auch nicht hundertprozentig vertrauenswürdig.“
„Ja, aber ich …“
„Ich war gerade im Begriff, zu dir zu kommen, Aidan, und es dir zu sagen. Als du geklingelt hast, dachte ich, es wäre der Makler, der sich das Penthouse ansehen wollte.“
„Du wolltest zu mir zurückkommen?“, fragte er lächelnd.
„Ja. Ich wollte mit aller Kraft versuchen, dich doch noch dazu zu bringen, mich zu lieben.“
„Baby“, sagte er und ließ sein verführerisches Grübchen sehen. „Das hast du schon längst geschafft.“
Er drückte sie wieder an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich bin sehr glücklich über das Baby, Sally. Zwar ziemlich ängstlich, aber glücklich. Und wie ist es mit dir? Ich meine, nach Eric. Hast du keine Angst?“
Sie schmiegte sich an ihn und spürte, wie ihre Ängste sich in Luft auflösten. Sie war verängstigt gewesen, als der Schwangerschaftstest sich als positiv erwies. Aber dann hatte sie sich klar gemacht, dass sie sich und der Erinnerung an ihren Sohn großes Unrecht zufügte, wenn ihre Liebe für Eric sie daran hinderte, jemals ein anderes Kind zu lieben.
„Ja“, gab sie leise zu. „Ich habe ein wenig Angst, aber ich fühle mich endlich wieder lebendig, Aidan. Zum ersten Mal nach so langer Zeit bin ich wieder am Leben. Und ich möchte dich lieben, Aidan. Ich möchte mit dir lachen, mit dir streiten, mit dir Abenteuer erleben und mit dir eine Familie gründen.“
Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände und lächelte liebevoll. „Du wirst nie bereuen, mir diese Chance gegeben zu haben, Sally. Das schwöre ich dir.“
„Das weiß ich“, flüsterte sie und küsste ihn hingebungsvoll.
EPILOG
Zwei Tage später, gegen Abend, als die Sonne sich schon dem Horizont näherte und die meisten Reden gehalten worden waren, spielte die Band der Marines zum Tanz auf. Auf der Wiese wimmelte es von Besuchern. Es gab nie genügend Tribünen-sitze, also hatten die meisten sich Faltstühle mitgebracht oder einfach eine Decke, die sie auf dem Boden ausbreiteten.
Es war Battle Color Day, an dem sich jeder Marine-Offizier einfand, um an der Waffenparade teilzunehmen oder sie sich anzusehen. Die Reden waren meist kurz, die Musikband weckte die Lebensgeister und die Zurschaustellung des stillen Exerzierens ließ die Menge den Atem anhalten. Es war faszinierend, den Männern bei der Ausführung vollkommen exakter Bewegungen zuzusehen, alle absolut synchron und ohne das geringste Geräusch außer dem Schlagen des Gewehrschafts in die behandschuhten Handflächen.
Als das Exerzierteam unter lautem Applaus den Platz verließ, vertieften Tina Coretti Reilly, Emma Jacobsen Reilly und Sally Evans sich wieder gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter Maggie Reilly in ein angeregtes Gespräch.
Tina hielt eine Thermosflasche mit Eistee hoch. „Möchte noch jemand?“
„Nein, danke, ich habe genug“, sagte Emma und beugte sich vor, um nach einem gewissen roten Cabrio Ausschau zu halten.
„Sally?“, fragte Tina.
„Ja, danke.“ Sie nahm eine Plastiktasse entgegen. „Das ist alles so …“
„Aufregend, stimmt’s?“, sagte Maggie und tätschelte Sally die Hand. „Mir kommen immer fast die Tränen bei diesen offiziellen Festlichkeiten. Und ich bin so froh, dass du mit dabei sein konntest.“
„Ich auch“, erwiderte Sally mit einem Augenzwinkern. „Das hier hätte ich um nichts in der Welt verpassen wollen.“
„Ich weiß genau, was du meinst“, sagte Tina lachend. „Die Reilly-Drillinge im Kokosnuss-BH, was?“ Die Vorstellung ließ sie wieder lachen.
„Man wird sie ihr ganzes Leben lang damit aufziehen“, sagte Emma lächelnd.
„Und wir natürlich auch“, sagte Maggie und holte eine kleine Videokamera aus der Tasche zu ihren Füßen.
Sally lachte begeistert. „Du willst sie filmen?“
„Aber natürlich.“ Maggie
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