JULIA COLLECTION Band 16
sprang dann auf die Füße. Nach einem empörten Blick auf Liam rief er: „Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?“
Liam sah ihm amüsiert nach, während Aidan zu seinem Wagen lief, hineinsprang und mit quietschenden Reifen davonfuhr.
Sally stellte ihre Teetasse auf den polierten Mahagonitisch, und das leise Klicken klang wie Donner in dem ruhigen Penthouse. Wenn sie genau lauschte, würde sie wahrscheinlich das Klopfen ihres Herzens hören können. Es war einfach viel zu still hier, viel zu leer, viel zu einsam. Aber wenigstens würde es nicht mehr lange so sein.
Die vergangenen zwei Wochen waren eine kleine Ewigkeit gewesen. Sally hatte sofort wieder mit ihrer Arbeit angefangen, aber es hatte nichts genützt. Es war nicht mehr dasselbe wie früher, weil sie nicht mehr dieselbe war. Sie hatte sich verändert, und nichts konnte mehr so sein wie vorher. Selbst wenn sie es gewollt hätte.
Als es an der Haustür klingelte, lief sie nur mit Socken an den Füßen über den Marmorfußboden und rutschte die letzten Meter bis zur Tür. Lächelnd über ihren Übermut öffnete sie und erstarrte.
Aidan kam herein, schloss die Tür hinter sich und umarmte Sally, ohne ein Wort zu sagen. Er drückte sie so fest an sich, dass sie seinen Herzschlag spürte, und sie wusste, dass sie noch nie so glücklich gewesen war wie in diesem Moment. Dass sie in seinen Armen geborgen war, löschte alle Probleme aus. Alles war wieder im Lot für sie, so wie es sein sollte.
„Aidan“, sagte sie mit leicht zitternder Stimme, „was tust du …“
„Sei nur einen Moment still, ja?“, unterbrach er sie aufgeregt, hielt sie ein wenig von sich ab, um ihr ins Gesicht sehen zu können, und blickte ihr mit einer Intensität in die Augen, dass Sally ganz schwindlig wurde. „Gott, du siehst so gut aus.“
Sie lächelte und hätte etwas geantwortet, aber er fuhr hastig fort, um ihr zuvorzukommen. „Ich bin den ganzen Weg hierher gekommen, weil ich dir etwas sagen muss.“ Er holte tief Luft, stieß sie wieder aus und sagte schnell: „Ich liebe dich, Sally, und ich wünsche mir so sehr, dass du meine Liebe erwiderst.“
„Aidan …“
„Hör zu“, unterbrach er sie wieder, „ich weiß, warum du dich so lange Zeit vor jeder tieferen Beziehung gehütet hast. Ich verstehe, dass es an Eric liegt und der Art, wie du ihn verloren hast. Glaube mir, ich verstehe dich gut.“
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber sie hielt sie zurück, um Aidan genau sehen zu können. Sie wollte sich keine Sekunde dieses wundervollen Moments entgehen lassen.
„Aber so kannst du nicht in alle Ewigkeit weiterleben, Sally. Auch das verstehe ich jetzt. Sieh mal, ich riskiere mein Leben täglich, wenn ich meinen Job mache, und bisher hat es mir auch nie etwas ausgemacht, weil ich gar nicht so viel zu verlieren hatte. Aber jetzt ist das anders. Ich werde weiterhin Risiken eingehen müssen, weil das zu meinem Job gehört und weil sich das Risiko lohnt, um einem Menschen das Leben zu retten. Aber ein sehr viel größeres Risiko für mich wäre, dich zu verlieren.“
Ihr Herz machte einen Sprung vor Glück. „Oh, Aidan, ich…“
„Sally, bitte, hör mich erst an. Ich bin nicht mehr derselbe Mann wie an dem Tag, als wir uns kennenlernten.“ Der Blick, den er ihr schenkte, war so intensiv, so sehnsüchtig, dass es ihr durch und durch ging. „Du hast meine Arbeit beeinträchtigt, weil ich ständig an dich denken musste. Du hast mein ganzes Leben verändert. Und du hast mein Herz mit Liebe erfüllt. Ich möchte keinen Morgen mehr ohne dich an meiner Seite aufwachen, Sally. Ich brauche dich. Und ich hoffe so sehr, dass du mich auch brauchst.“
„Oh, Aidan …“
„Ich weiß, Liebe und Heiraten und alles, was damit zusammenhängt, sind das allergrößte Risiko, aber ich möchte, dass wir beide es wagen. Könntest du das, Sally? Könntest du mich lieben und heiraten?“
Sie spürte den Druck seiner Hände auf ihren Oberarmen und war froh, dass er ihr Halt gab, sonst wäre sie vielleicht auf den Boden gesunken, weil ihre Beine sie kaum noch halten konnten, so weich fühlten sich ihre Knie an.
Glücklich schaute sie ihn an und sagte: „Ja, ich liebe dich schon lange, Aidan. Und ja, ich möchte dich heiraten. Heute, morgen, wann immer du willst. Weil ich auch nicht mehr dieselbe Frau bin wie früher. Du hast mich zu einem neuen, zufriedeneren Menschen gemacht. Mit dir fühlte ich mich endlich wieder erfüllt und glücklich. Die vergangenen zwei Wochen
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