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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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bist?“
    Aidans Wut verrauchte genauso schnell, wie sie gekommen war. Liam hatte ja recht. Sie hatten alle recht. Seit Sally fort war, konnte es niemand Aidan recht machen. Es gab keinen Grund mehr für ihn, morgens aufzuwachen, und der Schlaf brachte ihm keine Ruhe und keine Erholung, weil er jede Nacht von ihr träumte. Dann wachte er regelmäßig im Dunkeln auf und sehnte sich so sehr nach ihr, dass er glaubte, keine Luft zu bekommen.
    „Sie ist gegangen, nicht ich“, sagte er leise.
    „Hast du ihr denn einen Grund gegeben, hierzubleiben?“
    „Nein.“ Er hatte an jenem Abend vor Donnas Haus etwas sagen wollen, aber er hatte nicht gewusst, was.
    Jetzt umklammerte er die Wasserflasche und ließ sich auf den Rasen sinken, zog die Knie an und stützte die Unterarme darauf.
    Liam setzte sich neben ihn, und bevor Aidan richtig wusste, was er da tat, fing er an zu reden. „Kurz bevor Onkel Patrick starb“, sagte er und zupfte am Etikett der Flasche, „und uns das Geld hinterließ, das diesen ganzen Schlamassel überhaupt erst …“
    „Ja?“
    „Ich war bei ihm. Etwa eine Woche vor seinem Tod. Und bevor ich ging, nahm er meine Hand und sagte …“ Aidan schloss die Augen, um sich den Moment deutlicher zu machen. „Er sagte, das Schlimmste am Sterben, Aidan, ist, wenn man voller unerfüllter Träume stirbt. Mach nicht dieselben Fehler wie ich. Tu alles, was du tun kannst. Sieh dir alles an, was du willst. Lass dein Ende nicht kommen und all die Dinge bereuen, die du nicht getan hast.“
    „Es tut mir leid, dass er so empfand. Er hatte ein gutes Leben“, sagte Liam.
    „Ja, aber es war ein ruhiges Leben. Er ist niemals irgendwohin gegangen, hat nie etwas getan. Ich will nicht so werden.“ Aidan schüttelte entschlossen den Kopf. „Ich will nicht sterben und den Dingen nachweinen, die ich nie getan habe, Liam.“
    „Und was hat das alles mit Sally zu tun?“
    „Verstehst du denn nicht? Wenn ich den Fehler begehe, mich zu verlieben, lege ich mich selbst in Fesseln. Und dann habe ich nie die Gelegenheit, die Welt zu erkunden, Abenteuer zu erleben und Risiken einzugehen.“
    Liam sah ihn einen Moment nachdenklich an, schüttelte dann den Kopf und lachte. „Jedes Mal, wenn ich glaube, du bist vielleicht doch kein solcher Idiot, beweist du mir das Gegenteil.“
    „Vielen Dank, großer Bruder. Das ist ja sehr hilfreich.“
    „Ist dir je der Gedanke gekommen, dass Onkel Patrick vielleicht etwas ganz anderes gemeint haben könnte?“
    „Was denn?“
    „Er hat nie geheiratet, das weißt du doch. Er ist sein ganzes Leben allein gewesen. Mom sagte, er sei früher sehr schüchtern gewesen, und das erklärt es vielleicht.“
    „Und worauf willst du hinaus?“
    „Ich will darauf hinaus, Aidan, dass die Reue, von der er spricht, eher davon handelt, was er gefühlsmäßig in seinem Leben verpasst hat. Vielleicht bedauerte er, sich niemals verliebt zu haben, nie eine Frau gefunden zu haben, die ihm hätte Kinder schenken können.“
    Dieser Gedanke war Aidan wirklich nicht gekommen. „Ja, aber …“
    „Aidan“, unterbrach Liam ihn, „du hast jetzt schon so viel mehr erlebt als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben.“
    „Das stimmt.“
    „Glaubst du wirklich, dass sich irgendetwas an deinem Lebensstil ändern muss, wenn du außerdem noch einen Menschen an deiner Seite hast, den du liebst und der dich liebt?“
    „Nun ja …“ Aidan dachte angestrengt nach und versuchte, Liams Worte auf eine Weise auszulegen, die ihn nicht ganz so dämlich dastehen ließ. Leider schaffte er es nicht.
    „Die Liebe wird dein Leben nicht beenden“, fuhr Liam fort. „Sie wird es verbessern. Wenn du klug genug bist, wirst du die Chance ergreifen, wenn sie sich dir bietet.“
    „Ja“, sagte Aidan langsam, und ein erster Hauch von Hoffnung erfüllte sein Herz. „Aber wenn sie mich nicht haben will? Wenn sie mir sagt, ich soll verschwinden?“
    Liam lachte. „Seit wann hast du denn vor einer Herausforderung Angst? Außerdem glaube ich nicht, dass sie dich abweisen wird. Bevor sie abfuhr, gab sie mir einen Scheck über fünfundzwanzigtausend Dollar für das Kirchendach.“
    „Wirklich?“, fragte Aidan verblüfft. „Warum denn?“
    „Sie meinte, es sei, weil ihr Baywater ans Herz gewachsen sei und sie den Leuten hier helfen wollte. Ich denke, sie hat es getan, weil sie dich liebt und irgendwie ein Teil deines Lebens hier sein wollte, selbst wenn sie abreisen musste.“
    Aidan überlegte einige Sekunden lang und

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