JULIA COLLECTION Band 17
ihnen. Ein beglücktes Schluchzen entrang sich ihr, als er sich auf sie schob.
„Erinnerst du dich an unser erstes Mal, Katy?“
„Ja.“
„Wir dachten, es würde keinen anderen für uns geben.“
Sie schloss die Augen, und er strich die Träne fort, die über ihr Gesicht lief.
„Es gab andere“, fuhr er fort. „Aber keine war wie du, Kate. Egal, wie viele Jahre vergingen, keine war wie du.“
„O Brad!“ Sie schlang die Arme um ihn, während er seine Hand an ihrer Seite hinaufgleiten ließ. Als er eine Brust umschloss, biss sie sich auf die Lippe, um nicht vor Lust aufzuschreien.
Er lachte tief und leise, als sie auch die Beine um ihn schlang, und fuhr damit fort, sie langsam um den Verstand zu bringen. Seine Hände schienen überall zugleich zu sein. Sanft und zärtlich. Fordernd und heiß. Alles lag in seiner Berührung. Alles.
Und als sie sich wie von Sinnen an ihn presste, weil sie ihm noch näher sein wollte, fühlte sie, wie er sich kurz abwandte und wieder zurückkehrte. Dann hörte sie ein leises Knistern.
Sie sah ihn an. Blickte auf das, was er zwischen den Fingern hielt.
„Das brauchen wir nicht“, flüsterte sie.
„Katy, ich will kein Risiko eingehen.“
„Es gibt kein Risiko. Wir brauchen das nicht“, wiederholte sie und griff nach seiner Hand. „Ich will nichts zwischen uns. Nicht mal das. Lass mich alles vergessen, Brad. Bis auf dich. Bis auf diesen Moment.“
Brad fiel es immer schwerer, sein Verlangen zu zügeln. Kate war wie ein Fieber in seinem Blut, so war es immer gewesen. Er griff nach ihren Händen und drückte sie auf die Matratze. Ihr Haar lag wie ein ausgebreiteter Fächer auf dem Kissen, ihre Augen schienen zu glühen, und ihre Lippen waren geschwollen, während sie genau wie er nach Luft rang.
„O Brad“, wisperte sie. „Lass mich nicht länger warten. Es ist so lange her. Bitte …“ Sie hob den Kopf und küsste ihn. Seine Selbstbeherrschung verflog wie Staub im Wind. Er zog sie an sich und ließ sie eins werden.
Und als er das tat, wurde ihm klar, dass er sich nur angelogen hatte. Dass er auf die größte Lüge von allen hereingefallen war. Denn mit „seiner“ Katy zu schlafen war, wie nach Hause zu kommen. Endlich.
Sie schluchzte seinen Namen und umklammerte ihn mit Armen und Beinen. Es war wie nichts anderes auf dieser Welt.
Und als sie Erfüllung fand, fand er sie mit ihr.
12. KAPITEL
Am frühen Morgen merkte Kate, wie Brad aufstand, und wehrte sich gegen das Gefühl, verlassen zu werden. Sie wehrte sich dagegen, Angst vor dem Alleinsein zu haben, konnte jedoch nichts dagegen tun.
Hätte sie ihm mehr zu bieten gehabt als eine Nacht voller Lust, wäre sie ihm unter die Dusche gefolgt, die sie jetzt rauschen hörte.
Aber mehr hatte sie nicht zu geben.
Und Brad hatte auch nicht mehr verlangt.
Sie griff nach dem ersten Kleidungsstück, das sie fand. Es war Brads Hemd. Sie schluchzte auf, zog es an und machte sich daran, ihren Koffer zu packen.
Als Brad aus dem Badezimmer kam, war das Hotelzimmer tadellos aufgeräumt. Nur das Bild stand ausgepackt auf der Kommode.
„Du hast also beschlossen, es dir doch anzusehen.“ Er zog das Handtuch um seine Hüften fest. Kate hielt noch ein Stück des braunen Packpapiers in der Hand. Langsam drehte sie sich zu ihm um.
„Du bist betroffen“, sagte er.
„Betroffen?“, fragte sie. „Warum sollte ich betroffen sein?“ Sie zeigte auf das Bild. „Sieh sie dir an, Brad. Es könnten auch Caine und ich sein. Aber mein Vater hat mich nie so angesehen wie dieser Mann. Brandon vermutlich. Und meine Schwester. Meine Mutter hat nie ein Porträt von mir gemalt. Oder von meinen Brüdern. Nein. Sie hat uns zurückgelassen. Bei Caine.“
Ihre Augen glitzerten. „Warum hat sie uns nicht mitgenommen, Brad?“
„Das musst du sie selbst fragen, Katy.“
„Um zu erfahren, wie wenig wir ihr bedeutet haben? Das weiß ich doch längst.“ Kates Stimme klang brüchig. „Was ist mit mir, Brad? Warum stehe ich im Leben der Menschen, die ich liebe, immer ganz hinten? Daddy. Madelyn. Du. Selbst Hamilton.“
„Du stehst nicht ganz hinten. Hör auf, dir das einzureden.“
„Das tue ich nicht. Es ist die Wahrheit“, widersprach sie.
Er wehrte sich gegen den Wunsch, sie an sich zu ziehen. „Kate, Madelyn ist nicht so, wie ich es erwartet habe. Sie ist eine schöne Frau, aber in ihren Augen liegt etwas. Ein Schatten. Ein alter Schmerz, der noch immer in ihr ist.“
Kate schüttelte den Kopf. Sie wollte es nicht
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