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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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erzählte ihm von ihrem Hund. „Sie war eine Promenadenmischung, sah aber aus wie eine kleine Colliehündin, mit langer Schnauze und einem Fell wie ein Fuchs. Sie hieß Annie. Als meine Mama starb, kam sie zu einem Nachbarn. Ich weiß noch, wie sie roch, als ich sie das letzte Mal umarmte. Nach Erde und Sonnenschein. Ich erinnere mich daran, wie ich meine Tränen an dem weißen Fell an ihrem Hals abwischte. Und sie leckte mir mit ihrer langen Zunge das ganze Gesicht ab.“ Plötzlich war ihr, als wäre das alles erst gestern geschehen. Seufzend schüttelte Hannah den Kopf. „Entschuldigung.“
    „Wofür?“
    „Ich wollte Ihnen meine glücklichen Erinnerungen beschreiben. Mittendrin wurden sie dann plötzlich traurig.“
    „Dazu neigen Erinnerungen manchmal“, sagte er.
    „Ja, leider. Was ist mit Ihnen?“
    „Was soll mit mir sein?“
    „Hatten Sie auch einen Hund?“
    Er nickte. „Einen gefleckten Cockerspaniel mit langem Stammbaum, langen Hängeohren und einem Fell, das dauernd gebürstet werden musste.“
    „Man sagt, dass reinrassige Hunde meistens nervös sind.“
    „Dieser nicht. Er war gutmütig und anhänglich. Sein richtiger Name war Champion, aber wir nannten ihn nur Slider. Weil er auf dem Marmorboden in der Eingangshalle immer Anlauf nahm, plötzlich bremste – und gegen die Wand rutschte.“
    Es gab noch mehr zu erzählen, sie sah es ihm an. „Was denn? Heraus damit.“
    „Wir haben es auch gemacht.“
    „Was?“
    „Das Rutschen. Natürlich nur, wenn mein Vater nicht da war. Wir holten uns Handtücher aus den Badezimmern. Dicke, große Handtücher. Wir breiteten sie mitten in der Halle auf dem Marmor aus. Dann nahmen wir Anlauf und versuchten, mit dem Hintern auf dem Tuch zu landen. Wenn man es gut hinbekam, konnte man fast zehn Meter weit rutschen.“
    „Bis man gegen die Wand prallte.“
    „Genau das war die Absicht.“
    Wieder genossen sie das Schweigen, das zwischen ihnen herrschte, ohne peinlich oder drückend zu werden.
    „Was ist aus Slider geworden?“, fragte sie irgendwann.
    „Er wurde alt. Ich glaube, Rafe und ich waren achtzehn, als wir ihn einschläfern lassen mussten.“
    „Rafe und ich“, wiederholte sie. „Sie reden oft von Ihnen beiden. Ist das typisch für einen Zwilling?“
    „Vermutlich. Wir sind nicht so unheimlich wie eineiige Zwillinge, aber hin und wieder beendet einer den Satz, den der andere angefangen hat. Sie haben recht. Wenn ich an meine Kindheit denke, geht es immer um ‚Rafe und mich‘. Er war immer da und genauso alt wie ich.“
    „Minus acht Minuten.“
    „Stimmt. Ich bin der große Bruder und sorge dafür, dass er das nie vergisst. Und was wurde aus Ihnen, nachdem Ihre Mutter gestorben war und Sie sich von Annie verabschiedet hatten?“
    Sie erzählte ihm von dem Heim, in dem Kinder auf ihre Adoption oder Pflegefamilie warteten. „Bei meiner ersten Pflegefamilie teilte ich das Zimmer mit einem älteren Mädchen namens Cinda Lou. Die Ärmste weinte immerzu, die ganzen achtzehn Monate, die wir zusammen waren.“
    „Aber Sie haben nicht geweint. Oder doch, Hannah?“ Es klang herausfordernd, aber sein Blick war zärtlich.
    „Nein, damals noch nicht. Ich glaube, wenn ich angefangen hätte, hätte ich nie mehr aufhören können.“
    „Was war mit Jungs?“
    Sie verdrehte die Augen. „Ich war erst neun.“
    „Ich meine später, als Teenager.“
    In ihrer Erinnerung blitzte ein Gesicht auf – jung, attraktiv, kantig, mit gefühlvollen blauen Augen. Es schaute sie mit offenem Verlangen an.
    Das Gesicht des Verrats.
    Sie blinzelte es fort.
    Cord beobachtete sie. „Heikles Thema?“
    „Was?“
    „Jungs … Männer.“
    „Nein“, log sie. „Ich bin nicht oft ausgegangen. Erst musste ich mich aufs Überleben konzentrieren. Und danach aufs College. Und jetzt habe ich nicht viel Zeit für …“ Sie suchte nach dem richtigen Wort.
    „Romantik?“
    Das gefiel ihr. Dass er nicht „Sex“ oder „Beziehungen“ gesagt hatte.
    Romantik klang viel abenteuerlicher. Aufregender. Und gefährlicher.
    Es war ein Wort, über das sie nicht zu lange nachdenken durfte.
    „Mein Beruf ist anstrengend. Manchmal bekomme ich mitten in der Nacht einen Anruf, wenn ein Kind in Not ist“, sagte sie. „Dann muss ich alles stehen und liegen lassen.“
    „War es bei Becky so?“
    „Becky war nicht in Not“, versicherte sie ihm hastig. „Eine Nachbarin hat sich um sie gekümmert.“
    „Das habe ich nicht gemeint.“
    „Was denn?“, fragte sie

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