JULIA COLLECTION Band 20
denn als sie mit den Lippen sanft über die Narben strich, hätte er beim besten Willen keinen klaren Satz herausbekommen.
Daisy wagte sich immer weiter vor, und Kell hielt den Atem an. Für eine Frau, die alles über die menschliche Anatomie wusste, war Daisy überraschend verlegen. Diese Erkenntnis rührte Kell zutiefst, und als sie eine Spur von Küssen über seinen Körper zog, verlor er fast die Beherrschung.
Dann war er endlich an der Reihe. Er beugte sich über sie und erkundete genießerisch alles an ihr. Es bereitete ihm unsagbare Freude, ihre empfindsamsten Stellen zu entdecken. Wenn sie stöhnend die Augen schloss, erfüllte ihn das mit Stolz. Ihr zierlicher Körper ließ Kell vor Lust fast explodieren. Behutsam wurde er eins mit ihr, ballte die Fäuste und schloss die Augen, um sich so lange wie nur irgend möglich zu beherrschen, damit Daisy zusammen mit ihm die Erfüllung ihrer Leidenschaft finden konnte.
Es würde ihm schwerfallen. Ganz langsam zog er sich zurück, und sofort umklammerte Daisy seine Schultern und seufzte protestierend.
Dann drang er erneut in sie ein und legte den Mund auf ihre Lippen. Sie schmeckten unglaublich süß und verführerisch.
Mühsam zwang er sich dazu, Daisy nicht zu drängen. Doch als er spürte, wie sie sich anspannte, gab er sich ganz seiner Lust hin.
Ein paar Stunden später zwang der Hunger Daisy und Kell dazu, das Cottage nach der Küche zu durchsuchen. „Mein Freund hat die Heizung einschalten und den Kühlschrank auffüllen lassen. Ich schätze, er hat der Wohnungsvermittlung nur deshalb nicht aufgetragen, die Betten machen zu lassen, weil er nicht wusste, wie viele Leute hier übernachten würden.“
„Du hast einen Freund hier am Meer?“
„Eigentlich lebt er jetzt in Washington, aber er besitzt ein paar Cottages in der Gegend.“
„Wie praktisch, solche Freunde zu haben.“
„Stimmt.“
Zwischendurch hatten sie zusammen das Bett bezogen und anschließend geduscht, aber das hatte auch über eine halbe Stunde gedauert, weil Kell darauf bestanden hatte, jeden Zentimeter ihres Körpers einzuseifen und den Schaum einzumassieren.
„Ich darf keine Stelle übersehen“, hatte er verkündet und sich in der winzigen Duschkabine hingekniet, um Daisys Beine von den Zehen bis zu den Innenseiten der Schenkel zu seifen. „Es lohnt sich immer, nach dem Spiel sämtliche Verspannungen zu lockern, das hat mir der Trainer schon in der ersten Saison in der Jugendliga beigebracht.“
„Hoffentlich nicht auf diese Art.“ Daisy lehnte mit dem Rücken an den Kacheln und konnte kaum atmen. „Kell?“ Ihre Stimme überschlug sich, als er sie zwischen den Schenkeln berührte und mit einem Finger in sie eindrang.
Kell stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und hob mit der anderen Daisys Po an, bis sie beide miteinander verschmolzen. Sie biss ihm in die Schulter, um vor Lust nicht laut aufzuschreien. Sie zitterten beide vor Anstrengung, das Liebesspiel in die Länge zu ziehen, doch sie schafften es nicht.
Wie durch ein Wunder rutschten sie nicht aus, und kurz darauf konnte Kell wieder ruhig atmen. Daisy hielt immer noch mit beiden Beinen seine Hüften umklammert. Schließlich wurde das Wasser kälter.
Jetzt stand Daisy in der Küche und füllte Kaffee in die Kaffeemaschine. „Kommen wir eigentlich überhaupt noch mal dazu, uns zu unterhalten?“
„Dazu findet sich bestimmt noch Gelegenheit. Ich habe das Cottage für zwei Wochen gemietet. Wenn wir mehr Zeit brauchen, müssen wir vielleicht wieder umziehen, aber ich werde nicht wieder abreisen, ehe du mir versprichst …“
„Was soll ich dir versprechen?“ Das Herz schlug ihr bis zum Halse. Mach dich jetzt nicht lächerlich, sagte sie sich. Nur weil er zurückgekehrt ist, um sein Auto abzuholen, bedeutet das nicht, dass er …
„Dass du mich heiratest. Dass du mich irgendwann genug lieben wirst, um deine Sachen zu packen und deine Freunde zurückzulassen und alles, was du hier hast. Dass du …“
Daisy legte ihm einen Finger auf die Lippen, doch dadurch war sein Blick nicht weniger flehend. „O Kell, ja!“
„Ja? Wie meinst du das?“, fragte er flüsternd nach, als sie ihm sacht über die Wange strich. Behutsam berührte sie das Grübchen in seinem Kinn.
„Ich liebe dich.“ Innerlich sprudelte sie vor Freude fast über. „Hast du denn noch nicht gemerkt, wie sehr ich dich liebe?“
„Ich hatte es gehofft, aber ich war mir nicht sicher. Mit Liebe habe ich keine Erfahrung. Ehrlich gesagt hatte
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