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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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einer Katze nachjagen wollte.
    Zwanzig Minuten später schloss Marty völlig erschöpft die Zwingertür hinter dem Hund.
    Das blauhaarige Mädchen sah sie mitfühlend an. „Der Bursche ist ganz schön anstrengend, stimmt’s?“
    „Das kann man wohl sagen“, erwiderte Marty. Erst hatte sie sich beim Bücherschleppen den Rücken ruiniert, und jetzt lief sie wegen des Hundes Gefahr, dass ihr die Arme ausgekugelt wurden.
    Als Marty zu Hause ankam, war Cole bereits da. Er hatte den Pick-up so geparkt, dass Martys Minivan daneben noch Platz hatte. Ein sehr umsichtiger Mann, dachte sie, aber das wusste sie ja bereits. Ob er auch ein fähiger Tischler war, musste sich noch zeigen. Im Einreißen von Wänden war er jedenfalls sehr talentiert. Was für Talente mag er sonst noch haben?, fragte sie sich unwillkürlich, doch es gab im Leben wichtigere Dinge als Sex. Aber welche?
    „Hallo? Ich bin wieder da!“ Sie streifte den Mantel ab und ließ sich auf die Bank im Flur fallen. Im Moment wollte sie erst mal zu Atem kommen, bevor sie Frühstück machte.
    Als sie Schritte hörte, blickte sie hoch und sah ihren Tischler die Treppe herunterkommen. In der ausgeblichenen Jeans und dem schwarzen Shirt wirkte er männlicher als je zuvor. „Guten Morgen“, begrüßte sie ihn mit einem erschöpften Lächeln.
    „Sie sehen aus, als hätten Sie gerade einen Marathonlauf hinter sich.“
    „Der Hund war wie üblich schneller als ich. Eins sage ich Ihnen, die ganze Mühe ist das Geld nicht wert.“
    „Sie werden dafür bezahlt?“
    Marty nickte. „Hätte ich mir den Hund vorher angesehen, dann hätte ich mich niemals darauf eingelassen.“
    „Ist er denn so schlimm?“ Cole kam zu ihr.
    Innerlich dankte Marty ihm dafür, dass er noch vor der Arbeit in die Küche gegangen war und Kaffee aufgesetzt hatte. Noch kein Mann hatte für sie Kaffee gekocht, nicht einmal ihre beiden Ehemänner. Seltsamerweise trieb diese nette kleine Geste ihr fast die Tränen in die Augen.
    Aber vielleicht war sie auch nur allergisch gegen all den Staub. „Er ist nicht nur eine halbe Tonne schwerer als ich, sondern auch noch doppelt so stur.“ Sie seufzte, als sie Coles Gesicht sah. „Lachen Sie nicht, das ist wirklich nicht so einfach.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln.
    Cole stand vor der Bank im Flur, auf der sie saß. Dadurch hatte sie einen Teil seines Körpers direkt vor Augen, der im Moment voller Staub war, aber dennoch sehr eindrucksvoll.
    „Ich dachte, Sie würden Ihren Freunden nur einen Gefallen tun. Wussten Sie denn nicht, um was für einen Hund es sich handelt?“
    „Ich sagte doch bereits, dass ich ihn vorher noch nie gesehen habe. Annie hat erzählt, dass er in ihrem Haus seine eigenen Möbel habe. Da dachte ich, es sei so eine Art Schoßhündchen, höchstens so groß wie ein Pudel. Wie viele Menschen halten sich denn ein Tier von der Größe eines Ponys im Haus?“ Sie lockerte ihre Schultern und hörte ein Knacken dicht an der Wirbelsäule.
    „Wer ist Annie?“ Cole hängte ihren Mantel an die Garderobe.
    „Eine meiner besten Kundinnen. Ehrlich gesagt kenne ich sie nur aus der Buchhandlung. Die Hallets wohnen ein paar Blocks weiter, und Annies Mann kenne ich überhaupt nicht. Faylene sagt, er sei Rechtsanwalt und habe seinen ersten Fall gewonnen. Das wollten die beiden mit dieser Kreuzfahrt feiern.“ Marty verschwieg lieber, dass das Geld, was Annie ihr dafür angeboten hatte, bei ihrem Entschluss nicht ganz unwichtig gewesen war. Langsam hob sie den Blick zu Coles gebräuntem Gesicht. „Die haben bestimmt alle Leute aus ihrem Bekanntenkreis gefragt, aber alle haben Nein gesagt. Nur ich war so dumm.“ Jetzt lächelte er sie auch noch an! Das war fast zu viel für Marty.
    „Aus Erfahrung wird man klug. Wenn der Kerl seinen nächsten Fall gewinnt und wieder in Urlaub fahren will, sagen Sie ihm einfach, er soll seinen Hund mitnehmen.“
    Cole kam einen Schritt näher, und Marty spürte seine Hände an den Schultern. Seine Daumen drückten behutsam auf ihre verspannten Rückenmuskeln. Tief durchatmend ließ sie den Kopf nach vorn sinken.
    „Hier tut’s weh, stimmt’s?“
    „O ja“, stöhnte sie wohlig auf.
    Cole trat hinter Marty, damit er beide Hände benutzen konnte. Marty war vollkommen verspannt. Durch die dicke Kleidung hindurch spürte er ihre warme Haut. Unwillkürlich sog er ihren blumigen Duft ein. Ob sie am ganzen Körper so duftete?
    In der Küche blubberte die Kaffeemaschine vor sich hin. „Möchten Sie hier im

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