Julia Collection Band 21
in der Traumvilla wohler fühlen“, räumte er ein. „Aber dir hat es dort auch gefallen – sei ehrlich.“
Aufstöhnend streifte sie die Schuhe von den Füßen. Sie wollte jetzt nicht mit ihm streiten und schloss die Augen. Nur für einen Moment, versprach sie sich.
Er betrachtete Tabby, während sie schlief, und seufzte. Nachdem er ihr Bluse und Rock ausgezogen hatte, verwünschte er insgeheim seinen Mangel an Selbstdisziplin. Angesichts der sanften Rundung ihrer Brüste über dem BH und dem matten Pfirsichton ihrer Haut sehnte er sich danach, das Bett mit ihr zu teilen. Die Intensität seines Verlangens, mit ihr zusammen zu sein, selbst wenn Sex nicht infrage kam, raubte ihm fast den Verstand.
Er breitete das Laken über ihr aus, löschte das Licht und blickte stirnrunzelnd auf die vorhanglosen Fenster und die Haustür, die keinerlei Sicherheit bot. Plötzlich wurde ihm klar, dass er Entscheidungen treffen musste.
6. KAPITEL
Neun Stunden später saß Christien Veronique Giraud in ihrem eleganten Pariser Apartment gegenüber. „Habe ich dich recht verstanden – du willst unsere Verlobung aus unbekannten Gründen lösen?“, fragte sie.
„Nicht unbekannt. Ich habe herausgefunden, dass ich noch nicht bereit bin für eine Ehe.“ Aufrichtiges Bedauern lag in seinem Blick, als er seine Verlobte im maßgeschneiderten Kostüm betrachtete. „Ich wünschte nur um deinetwillen, dass ich es schon früher gemerkt hätte.“
„Wir haben noch keinen Hochzeitstermin festgelegt, und ich hatte in naher Zukunft auch nicht damit gerechnet“, erwiderte Veronique ruhig. „Du hast alle Zeit der Welt, um dir die Entscheidung noch einmal zu überlegen.“
Erleichtert über ihre emotionslose Reaktion, atmete Christien auf. „Danke, aber ich hatte genug Zeit zum Nachdenken und möchte dich bitten, mich freizugeben. Es tut mir leid, dass es so gekommen ist.“
Nach kurzem Zögern nickte sie. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich würde nie gegen deinen Willen auf der Einhaltung des Heiratsversprechens bestehen.“
Er lächelte bewundernd. „Das weiß ich. Wir haben uns zwar aus rein geschäftlichen und gesellschaftlichen Gründen verlobt, aber dennoch verbindet uns eine enge Freundschaft. Ich hätte nur ungern eine geschätzte Freundin verloren. Allerdings würde ich es verstehen, wenn du die Beziehung einschlafen lassen möchtest.“
„Das käme mir nicht im Traum in den Sinn. Ich will nicht behaupten, dass ich deine Entscheidung billige, doch ich werde auch kein Aufheben machen“, versicherte die kühle Brünette. „Verzeih mir meine Offenheit, aber du wirst bald einmal mehr feststellen, dass dieses kleine Ding mehr Ärger bringt, als es wert ist.“
Christien straffte unmerklich die Schultern. „Du kannst mir gegenüber immer offen sein.“
„Auch wenn ich vielleicht ein Thema anschneide, von dem du nichts hören willst?“ Veroniques hellblaue Augen wiesen nun ein hartes Funkeln auf, das ihm bislang fremd gewesen war.
„Auch dann.“
„Ich weiß natürlich, dass es wieder um die Engländerin geht, und will nicht taktlos sein – aber warum stillst du nicht dein sexuelles Verlangen und belässt es dabei?“, fragte sie gereizt. „Ich verspreche dir, dass ich keine Geständnisse verlangen werde.“
Es kostete ihn einige Mühe, sein Missfallen zu verbergen. „So einfach ist das nicht.“
„O doch. Du komplizierst es nur, weil du zu konservativ bist und zu viel von dir verlangst.“ Veronique klang aufrichtig betroffen. „Du bist nach eigenem Bekunden überzeugt, dass die Beziehung deiner Eltern von einer ungesunden Besessenheit geprägt gewesen sei und deine Mutter noch immer nicht ohne deinen Vater leben könne. Ich dachte, du würdest das Risiko einer derart zerstörerischen Ehe scheuen …“
„Mir schwebt keine Ehe vor“, entgegnete Christien.
Sie wirkte besänftigt. „Warum willst du unsere Verlobung dann wegen einer solchen Lappalie wie einer Affäre beenden? Treue ist mir nicht wichtig. Mich stört es nicht, wenn du die kleine Burnside als Geliebte behältst, denn es gibt wichtigere Dinge im Leben“, fügte sie ungeduldig hinzu. „Genau aus diesem Grund habe ich mich damals erboten, mich in deinem Namen um diese berechnende Person zu kümmern.“
„Entschuldige, aber ich werde mit dir weder über Tabby diskutieren, noch will ich mir deine Beleidigungen anhören.“ Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch.
Veronique streifte den kostbaren Solitär vom Finger und deponierte
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