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Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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gern aß, hatte er offenbar alles für sie bestellt, was die Karte hergab.
    Tränen traten ihr in die Augen, unwillig wischte sie sie mit dem Handrücken fort. Dann butterte sie eine Scheibe Toast und trank einen der Fruchtsäfte. Es ließ sich nicht leugnen, dass Andreo tatsächlich ein ganz besonderer Mensch war. Pippa konnte sich nicht erinnern, dass jemals ein Mann sich ihretwegen solche Mühe gegeben hätte. Nicht einmal ihr eigener Vater hatte sich darum gekümmert, dass seine morgendlichen Sonderwünsche ihr keine Zeit mehr zum Essen gelassen hatten, bevor sie zur Arbeit aufbrach.
    „Je früher du es lernst, desto besser“, hatte Martin Stevenson ihr im Laufe der Jahre mehr als einmal mit boshafter Verbitterung gesagt. „Das Leben ist hart.“
    Eingehüllt in ihre warmen, zärtlichen Gefühle für Andreo ging Pippa einkaufen. Sie erstand in rascher Folge einen schwarzen Hosenanzug, bequeme Slipper und Unterwäsche, und zwar in demselben Geschäft, aus dem ihre gesamte Garderobe stammte. Dabei hoffte sie inständig, dass er sich nicht wegen ihres modischen Geschmacks zu ihr hingezogen gefühlt hatte, denn sie hatte noch nie Spaß daran gehabt, Kleidungsstücke auszusuchen oder mit Frisuren oder Make-up zu experimentieren. Wie oberflächlich mochte ein Mann über andere urteilen, der selbst aussah, als wäre er einem Hochglanzmagazin für exklusive Herrenmode entstiegen? Wahrscheinlich würde es ihr einiges abverlangen, wenn Andreo sich mit ihr verabredete – aber wann hatte sie je eine Herausforderung gescheut?
    Hocherhobenen Hauptes und mit entschlossen funkelnden Augen betrat Pippa das Venstar-Gebäude. Im Lift stand sie neben zwei Frauen, die sich über die Mitarbeiterversammlung unterhielten, die im dritten Stock stattfand. Der Veranstaltungsraum, der stets für große Personalzusammenkünfte benutzt wurde, war bis zum letzten Platz gefüllt.
    Als Pippa sich in die letzte Reihe zwängte, hob einer der Manager die Hand und verkündete: „Andreo D’Alessio, Venstars neuer Präsident!“
    Pippa sah, wie Andreo, ihr Andreo, sich mit ernster Miene von seinem Stuhl am Vorstandstisch erhob. Er trug einen hellgrauen Anzug und ein dunkelblaues Hemd mit dazu passender Seidenkrawatte. Sein Anblick ließ ihr Herz schneller schlagen und die Schmetterlinge in ihrem Bauch flattern. Sie bemühte sich, nicht allzu einfältig zu lächeln, obwohl sie von Stolz fast überwältigt wurde. Erst als sie den Blick abwenden wollte, damit die Umstehenden nicht merkten, dass sie ihn hingerissen anstarrte, dämmerte ihr, wer dort oben ans Rednerpult trat und den begeisterten Applaus mit einer Handbewegung verstummen ließ. Es war ihr Andreo!
    Einen Moment lang glaubte sie, er würde nur als Sprecher für seinen Chef fungieren, doch dann redete ihn der Manager mit „Mr. D’Alessio“ an, und ihre Hoffnung erlosch. Fassungslos schaute sie aufs Podium.
    Jonelle, die Projektassistentin der Finanzabteilung, rückte näher zu ihr. „Gib es zu – für einen so heißen Typ wie Andreo D’Alessio würde fast jede Frau über ihren Schatten springen und in Betracht ziehen, diamantenbesetzte Handschellen anzulegen! Ich meine, du würdest ihn doch auch nicht aus dem Bett werfen, oder?“
    Pippa wollte mit einem Lachen antworten, aber ihre Stimme versagte. Hätte sie jedoch einen Laut von sich geben können, hätte sie vermutlich vor Enttäuschung und Schmerz aufgeschluchzt.

4. KAPITEL
    Der Schock erfasste Pippa wie eine eiskalte Welle: Ihr Andreo war Venstars neuer Präsident, der unermesslich reiche italienische Unternehmer und Frauenheld Andreo D’Alessio!
    Wie betäubt lauschte sie Andreos kurzer, witziger Rede über seine Pläne mit Venstar. Ihr Andreo? Seit wann? Krank vor Scham und dem schrecklichen Gefühl, verletzt und betrogen worden zu sein, fröstelte sie. Warum hatte er sie belogen? Warum hatte er sie in dem Glauben belassen, er wäre nur einer der Angestellten? Wie hatte er ihr das antun können?
    Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie den ersten Irrtum begangen hatte, indem sie den kleinen, untersetzten Mann auf dem Podium für Venstars neuen Besitzer gehalten hatte. Sie hatte kritische Bemerkungen über Andreo D’Alessio geäußert. Hatte er deshalb mit ihr geschlafen? Um sie zu bestrafen? Ihr Magen krampfte sich zusammen. Er hatte sich offenbar für sehr komisch gehalten, als er ihr versichert hatte, Andreo wäre in Italien ein weit verbreiteter Name – und sie hatte seine Lüge bereitwillig geschluckt!
    Andreos

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