Julia Collection Band 22
Mittelgang, sah sie noch genauso aus, wie er sie in Erinnerung hatte.
Als er und Cheyenne darüber gesprochen hatten, wo sie sich trauen lassen wollten, waren sie beide der übereinstimmenden Meinung gewesen, dass es am passendsten wäre, die Hochzeit in der kleinen Kirche zu feiern, in der sie vor dreizehn Jahren schon einmal versucht hatten, Mann und Frau zu werden. Doch diesmal war alles anders. Dieses Mal würde Cheyenne nicht tränenüberströmt von ihrem Vater aus der Kirche gezerrt werden, sondern der Richter würde mit ihr den Mittelgang entlangschreiten und ihre Hand in Nicks legen.
Als Nick seinen Platz neben dem Pfarrer einnahm und auf die wenigen Menschen sah, die auf den Bänken saßen, blieb sein Blick auf seiner Großmutter ruhen. Anfangs war Emerald enttäuscht gewesen, dass die Hochzeit nur im Kreise der Familie stattfinden sollte. Doch als sie gehört hatte, dass sie den Empfang ausrichten durfte, war sie so glücklich gewesen wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Nick bezweifelte nicht, dass sie dem armen Luther Freemont das Leben zur Hölle gemacht hatte, indem sie ihn zu ihrem Verbindungsmann zwischen sich und all den Leuten erkoren hatte, die sie engagieren musste, um den Hochzeitsempfang in so kurzer Zeit vorzubereiten.
Als der Organist den Hochzeitsmarsch zu spielen begann, richtete Nick seine Aufmerksamkeit auf den Eingang der Kirche. Die Doppeltüren schwangen auf, und Richter Holbrook führte Cheyenne den Gang entlang. Als sie am Altar angekommen waren, wo Nick mit seinen beiden Brüdern und dem Pfarrer stand, trat er vor, und ihr Vater legte Cheyennes Hand in seine.
Die Augen des Richters waren verdächtig feucht, als er Cheyenne auf die Wange küsste und sich dann an Nick wandte. „Pass gut auf sie auf, Sohn.“
Während Bertram Holbrook in die erste Reihe humpelte und sich setzte, schaute Nick in die Augen der schönsten Frau, die er je gesehen hatte. „Ich liebe dich, Cheyenne. Bist du bereit?“
Ihr Lächeln barg so viel Liebe, dass es ihm fast den Atem raubte.
„Ich liebe dich auch, Nick, und ich bin schon seit dreizehn Jahren bereit, deine Frau zu werden.“
„Dann lass uns keine Sekunde länger warten“, meinte er, und gemeinsam traten sie vor den Pfarrer.
„Wahre Liebe setzt sich eben immer durch“, flüsterte Emerald, als der gutaussehende Bräutigam seine schöne Braut küsste.
„Unweigerlich“, stimmte Luther Freemont ihr zu.
Sie hatten es nicht leicht gehabt, doch am Ende hatte die Liebe zwischen Nick und Cheyenne gesiegt, und endlich konnten sie ihre Träume wahr machen. Nicks Plan, aus der Sugar Creek Cattle Company einen Ökobetrieb zu machen, war brillant, und Emerald bezweifelte nicht, dass er große Erfolge mit seinen Rindern erzielen würde.
Sie wandte ihre Aufmerksamkeit Cheyenne zu. Wenn ihre Quellen zuverlässig waren, und sie hatte keinen Grund, etwas anderes zu glauben, dann würde sie die Geburt ihres ersten Urenkels nächstes Jahr im Frühsommer feiern können, kurz nachdem Cheyenne ihre Ausbildung als Grundschullehrerin beendet hatte.
Äußerst zufrieden und glücklich über den Ausgang ihres zweiten Verkupplungsversuches, suchte Emeralds Blick ihren ältesten Enkel. Hunter stellte die größte Herausforderung von allen dar. Er war ein Mann, der tiefe, seelische Wunden mit sich herumschleppte, die dringend geheilt werden mussten. Doch sie war sehr zuversichtlich, dass das, was sie für ihn geplant hatte, genau das war, was ihn mit der Vergangenheit ins Reine bringen würde. Und dann könnte auch er sein Leben glücklich fortsetzen.
Als der Pfarrer Nick und Cheyenne zu Mann und Frau erklärte, beugte Emerald sich zu Luther. „Dieses war der zweite Streich, doch der dritte folgt sogleich.“
– ENDE –
Kathie DeNosky
Über Nacht kam die Liebe
1. KAPITEL
Hunter O’Banyon warf einen verstohlenen Blick zu der zierlichen, überaus attraktiven Blondine, die er eben erst kennengelernt hatte, und sein Adrenalinspiegel stieg plötzlich beträchtlich. Ihre Wangen waren gerötet vor Hitze und Aufregung, und er konnte am Funkeln ihrer veilchenblauen Augen erkennen, dass ihm eine turbulente Fahrt bevorstand.
„Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, aber wir müssen ein bisschen schneller fahren als geplant“, sagte sie und klang dabei ein wenig atemlos.
Schmunzelnd nickte Hunter. „Kein Problem, fahren Sie nur los. Ich liebe Geschwindigkeit.“
„Die Einstellung gefällt mir.“ Ihr Lächeln ließ sein Herz höherschlagen.
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