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Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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„Außerdem würde es mit normalen Ambulanzen in den meisten Fällen viel zu lange dauern, bis man die Leute erreicht hätte, und noch länger, um sie in ein Krankenhaus zu bringen. Mit unserem Helikopter-Service haben die Patienten zumindest eine Chance, gerettet zu werden, wenn es um medizinische Notfälle geht.“
    Als sie neben dem Gebäude hielt, atmete Hunter erleichtert auf. Die Bodenstation des „Life Medevac“-Flugdienstes schien in weitaus besserem Zustand zu sein als das Rollfeld von Devil’s Fork. Neben dem solide und neu aussehenden Hangar standen zwei brandneue Rettungshubschrauber, und das gesamte Gelände war mit einer hochmodernen Lichtanlage für nächtliche Start- und Landemanöver ausgestattet.
    „Wir sehen uns, wenn ich zurück bin“, meinte Callie, während sie den Motor ausschaltete und die Tür aufriss. „Ich muss zum Helikopter.“
    „Danke fürs Abholen!“, rief Hunter ihr noch hinterher, als er aus dem Wagen stieg.
    Sie drehte sich um und lachte wieder betörend. „Fast hätte ich es vergessen – nehmen Sie sich vor Mary Lous Kaffee in Acht. Sie wird Ihnen erzählen, dass es der beste Kaffee ist, den Sie je getrunken haben, aber das sollten Sie lieber nicht glauben.“ Sie verzog das Gesicht. „Er ist furchtbar.“
    Während er Callie hinterhersah, die zu dem wartenden Hubschrauber lief, überlegte er, was ihm an ihr ein wenig merkwürdig vorkam. Abgesehen von der Tatsache, dass sie den Wagen durch die Stadt gelenkt hatte, als wäre der Teufel hinter ihnen her, und sich jetzt bewegte, als hätte sie alle Zeit der Welt, saß ihr blauer Overall um die Taille herum etwas merkwürdig.
    Aber als sie im Hubschrauber verschwand und die Tür sich hinter ihr schloss, schob er seine Überlegungen beiseite und sah zu, wie der Helikopter abhob. Obwohl Emerald Larson ihm versichert hatte, dass sie sämtliches Material auf den neuesten Stand der Technik hatte bringen lassen und damit die gesetzlichen Vorgaben noch übertroffen hatte, beschloss er, möglichst bald neue Overalls zu bestellen. Und zwar in einer Farbe, die sich deutlicher von denen der anderen Ersthelfer unterschied, sodass das Personal von „Life Medevac“ sofort zu erkennen war, wenn es an einem Unfallort eintraf. Und er würde dafür sorgen, dass jeder im Team die richtige Größe trug.
    „Sie müssen Hunter O’Banyon sein, der neue Chef des Unternehmens.“
    Als die weibliche Stimme hinter ihm ertönte, drehte Hunter sich um und sah eine Frau vor sich stehen, die er auf Ende sechzig, Anfang siebzig schätzte. Mit ihrem lockigen schneeweißen Haar, dem runden Gesicht und der Lesebrille auf der Nase sah sie ein bisschen aus wie die Frau des Weihnachtsmanns in einem Theaterspiel.
    Er lächelte und streckte ihr die Hand entgegen. „Richtig. Und Sie müssen Mary Lou Carson sein.“
    „Genau die bin ich.“ Grinsend schüttelte sie mit festem Griff seine Hand. „Kommen Sie rein und ruhen Sie sich einen Moment aus. Ich schenke Ihnen einen Becher Kaffee ein – und zwar den besten, den Sie je getrunken haben. Dann zeige ich Ihnen Ihr Zimmer.“
    Hunter hievte sein Gepäck von der Ladefläche des Pick-ups und folgte Mary Lou – froh, der stickigen Augusthitze entfliehen zu können. Als sie ihn in das klimatisierte Büro führte, besah er sich die gerahmten militärischen Auszeichnungen, die an der Wand neben der Tür hingen.
    „Sind die von Ihrem Mann?“, fragte er interessiert.
    „Einige davon.“ Mary Lou ging hinüber zu der kleinen Küchenzeile am anderen Ende des Zimmers und nahm die Kanne mit dem köstlich duftenden Kaffee in die Hand. „Der Rest sind meine.“
    Sie reichte ihm einen Kaffeebecher und bedeutete Hunter, sich auf einen der Stühle vor einem zerkratzten Holzschreibtisch zu setzen. „Machen Sie es sich gemütlich, Hunter.“
    „In welchem Bereich der Armee sind Sie denn gewesen?“, fragte er und setzte sich.
    „Lester und ich waren beide bei der Marine.“ Sie trat hinter den Schreibtisch, auf dem ein Computer und mehrere Telefone standen, und ließ sich auf einen alten Bürostuhl fallen, der noch aus dem Zweiten Weltkrieg zu stammen schien. „Er war Flugzeugmechaniker, und ich war Krankenschwester. Er ist bei einem Unfall an Bord eines Flugzeugträgers gestorben, kurz bevor wir pensioniert werden sollten.“
    „Das tut mir leid.“ Hunter wusste nur zu gut, was es bedeutete, jemanden unerwartet zu verlieren.
    „Es muss Ihnen nicht leidtun“, antwortete Mary Lou zu seiner Überraschung. „Lester

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