Julia Collection Band 22
müssen, dass wir wirklich verheiratet sind.“
„Das kam auch für mich ein wenig überraschend“, meinte sie und begann das Fleisch zu schneiden.
Hunter rieb sich über seinen verspannten Nacken. „Glaub mir, ich war auch ziemlich schockiert über meine spontane Idee. Aber es ist das Einzige, was mir einfällt, um ihn dir vom Leibe halten zu können. Und genau das willst du doch, oder?“
„Auf jeden Fall.“ Nicht eine Sekunde hatte sie mit ihrer Antwort gezögert, und Hunter war sich ganz sicher, dass sie Craig Culbertson nicht in ihrer Nähe haben wollte.
„Also müssen wir ihm doch nur beweisen, wie glücklich wir sind und wie sehr wir uns auf unser erstes Kind freuen. Dann wird er nach Houston zurückfahren, und du hörst nie wieder etwas von ihm.“ Er holte Bestecke heraus und legte sie auf den Tisch. „Jetzt müssen wir uns aber noch über ein paar Dinge verständigen.“
„Als da wären?“
Er nahm drei Gläser aus dem Schrank, tat Eis hinein und griff dann nach der Kanne mit dem Eistee. „Er wird wissen wollen, wo wir uns getroffen haben, wann wir geheiratet haben und wie wir unser Baby nennen wollen.“
Sie starrte ihn an. „Wir haben keine Zeit, um uns all das auszudenken und abzustimmen.“
Hunter überlegte hastig und meinte dann: „Sag mir einfach, welchen Namen du dir für deinen Sohn ausgedacht hast und wann du herausgefunden hast, dass du schwanger bist. Um den Rest kümmere ich mich. Mach einfach mit und stimme allem zu, was ich Culbertson erzähle.“
„Das wird niemals funktionieren“, stöhnte Callie und stellte die Schüssel mit dem Kartoffelbrei auf den Tisch. „Da gibt es zu viele Fallen, in die er uns laufen lassen kann.“
Hunter umschloss ihre Schultern und drehte Callie zu sich herum. „Vertrau mir, Darling. Wenn dir nicht schnell etwas anderes einfällt, ist dieser Weg deine einzige Chance.“
„Ich kann nur hoffen, dass du recht behältst. Jedenfalls werde ich nicht zulassen, dass er mir das Baby wegnimmt.“
„Auf keinen Fall“, erklärte er und umarmte sie kurz.
Hunters Magen krampfte sich zusammen angesichts ihrer Furcht. Er hätte gern erfahren, warum sie solche Angst davor hatte, dass Culbertson versuchen könnte, das Sorgerecht zu bekommen. Zumal es doch offensichtlich war, dass der Mann an dem Kind gar nicht interessiert war. Aber das musste warten. Jetzt musste er erst einmal dafür sorgen, dass dieser Kerl Callie ein für alle Mal in Ruhe ließ.
Als sie ihre Mahlzeit beendeten, waren Callies Nerven zum Zerreißen gespannt. Zwischen den beiden Männern sitzend, hatte sie ihnen gelauscht, während sie über alles Mögliche diskutierten, angefangen von ihrer Lieblingsbaseballmannschaft bis hin zu ihr unverständlichen Angaben über die Motoren ihrer Autos. Sie war sich nicht sicher, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte, dass sie noch nicht auf ihre Ehe mit Hunter zu sprechen gekommen waren.
Aber das hatte ihn nicht davon abgehalten, die Rolle des verliebten Ehemannes bis zur Vollendung zu spielen. Während des Essens hatte er sie immer wieder so verliebt angelächelt, dass sie schon fast dahingeschmolzen war, und er hatte jede Gelegenheit genutzt, um sie zu berühren. Craig hatte das alles mit offensichtlichem Interesse verfolgt, doch kein einziges Mal hatte er eine der Fragen gestellt, die ihm zweifellos im Kopf herumschwirrten.
„Warum essen wir den Nachtisch nicht im Wohnzimmer?“, fragte Craig, als Callie aufstand, um den Schokoladenkuchen zu servieren.
„Gehen Sie doch schon vor und machen es sich gemütlich, während ich Callie beim Abräumen helfe“, sagte Hunter und stellte die Teller zusammen. „Wir kommen gleich nach“, fügte er hinzu.
„Es läuft nicht wie geplant“, flüsterte sie, als Craig die Küche verlassen hatte.
„Hab einfach Geduld, Darling.“ Hunter stellte die Teller in den Geschirrspüler, bevor er Kaffee aufsetzte. „Wenn er selbst nicht fragt, dann werde ich eben das Thema anschneiden.“
„Ich hätte mich niemals dazu überreden lassen sollen.“ Sie schüttelte den Kopf angesichts ihrer eigenen Dummheit. „Ich bin sicher, dass er uns längst durchschaut hat.“
„Keine Angst, alles wird gut gehen.“
Als Hunter wenige Minuten später das Tablett mit Kuchentellern, Tassen und Kaffeekanne ins Wohnzimmer trug, hoffte Callie inständig, dass er recht behalten würde. Sie war ohnehin mit den Nerven am Ende. Der Drang, den Ofen vorzuheizen und Zucker und Mehl abzumessen, war kaum noch zu
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