Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
Vom Netzwerk:
Rücken waschen zu lassen!
    „Das Dach ist undicht.“ Sydney deutete auf eine Stelle, an der es seit über drei Stunden tropfte. Es war nicht die einzige.
    „Ich weiß. Es muss repariert werden.“
    Sie saßen im Wohnzimmer, und Hugh gab vor, in ein sechs Monate altes Magazin vertieft zu sein, das er vor diesem Abend mindestens schon drei Mal gelesen hatte. Je weniger er sie beachtete, umso besser. Es war nicht einfach – sie machte es ihm nicht leicht, sie zu ignorieren.
    Als er aus der Dusche gekommen war, hatte sie ihm einen Teller Muschelsuppe und einen Laib knuspriges Brot auf den Tisch gestellt.
    „Iss!“, befahl sie.
    Sein Magen knurrte, und unhöflich wollte er auch nicht sein. Also setzte er sich und aß.
    Während der Mahlzeit fragte sie ihn, wie der Trip nach Florida verlaufen war. Hugh gab einsilbige Antworten, aber sie ließ sich nicht entmutigen. Sie wechselte das Thema und erzählte von dem Nachmittag im Moonstone Inn .
    „Nathan und Carin waren auch da. Ich mag sie.“
    „Ja, sie sind sympathisch.“
    „Sie ist eine sehr nette Frau.“
    Hugh sah erstaunt von seinem Teller auf. Sydney wurde rot.
    „Es freut mich, dass sie dir gefällt“, sagte er höflich.
    „Alle waren nett. Und sehr interessant.“
    Hugh fragte sich, wie sie mit einigen der eher exzentrischen Inselbewohner zurechtgekommen war. Auf die Antwort brauchte er nicht lange zu warten. Sie berichtete ihm von ihrer Unterhaltung mit den Cash-Brüdern und Turk Sawyer.
    „Ich wusste nicht, dass die den Mund aufmachen können“, entfuhr es ihm. Seine eigenen Versuche, eine Unterhaltung mit den drei Originalen in Gang zu bringen, erwiesen sich nie als sehr ergiebig; außer „Ja.“ oder „Nein.“ oder „Weiß nicht.“ hatten sie nichts zu sagen. Sydney war anscheinend erfolgreicher gewesen.
    „Sie haben mir erklärt, woran man erkennt, dass ein Sturm im Anzug ist. Und was sie hinterher alles am Strand finden. Dann haben sie mir erzählt, wie sie zum Kunsthandwerk gekommen sind.“
    „Du liebe Güte! So viel haben die wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben noch nicht geredet.“
    „Sie wussten eben, dass es mich interessiert. Und davon ganz abgesehen, was sie zu sagen haben, ist faszinierend.“
    „Du würdest sogar Lahme zum Gehen überreden.“
    Sie lachte und sagte Danke, obwohl sie den Verdacht hegte, dass es nicht als Kompliment gemeint war.
    Hugh schwieg. Insgeheim bewunderte er ihre Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, aber es bestätigte nur, was er von Anfang an gewusst hatte: dass sie und ihr Talent in Pelican Cay fehl am Platz waren. Über kurz oder lang würde sie das auch einsehen und den unvermeidlichen Schluss daraus ziehen.
    „Dann hast du dein Ziel wohl erreicht und brauchst nicht länger zu bleiben, oder?“
    Sie zuckte zusammen, als habe er sie geohrfeigt.
    Warum war alles nur so kompliziert? Er schob den Stuhl zurück und trug das Geschirr zum Spülbecken.
    „Lass nur, ich mach das schon.“
    „Wie du möchtest.“ Er ging ins Wohnzimmer und setzte sich mit einer Zeitschrift in die Ecke.
    Das war vor zwei Stunden gewesen, und seitdem hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt. Während draußen der Sturm tobte, ging sie im Haus herum, strich hier etwas glatt, räumte dort etwas auf, platzierte Töpfe an den Stellen, an denen es hereinregnete. Er beobachtete sie aus den Augenwinkeln, unfähig, sich auf seine Lektüre zu konzentrieren.
    „So langsam gehen uns die Töpfe aus.“
    Er murmelte etwas Unverständliches und widmete sich abermals dem Artikel über die neuen Zollbestimmungen.
    Sie leerte die Schüssel unter der undichten Stelle bei der Tür und stellte sie geräuschvoll an ihren Platz zurück. „Ich hätte gedacht …“, bemerkte sie mit ausgesuchter Höflichkeit, „… dass jemand, der sich so gut um seine Flugzeuge kümmert, auch sein Haus in Schuss hält.“
    Hugh ließ das Magazin sinken und sah sie an. Die Elektrizität zwischen ihnen war fast greifbar. Er senkte den Blick auf die Zeitschrift vor ihm.
    „Das sollte man annehmen“, erwiderte er.
    Er spürt es auch genauso, dachte sie. Es geht ihm nicht anders als mir. Warum wehrt er sich dagegen? Er weiß, wie gut wir füreinander sein könnten.
    Der Regen trommelte auf das Dach, und der Sturm rüttelte an den Fensterläden. Nicht nur hier drinnen, auch draußen war die Luft elektrisch geladen. Das Licht flackerte.
    „Willst du Karten spielen?“, fragte sie nach einer Weile.
    „Was hast du im Sinn?“
    „Strippoker?“
    Hugh ließ

Weitere Kostenlose Bücher