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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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nicht, dass du kochen kannst“, sagte er nach einer Weile.
    „Es gibt so manches, was du nicht weißt. Ich bin sogar eine ziemlich gute Köchin.“
    „Daran zweifle ich nicht, ebenso wenig wie an deinen übrigen Talenten. Aber darum geht es jetzt nicht. Warum vergessen wir nicht einfach, was auf der Jacht passiert ist? Wenn du zurückkommst …“
    Sie sah vom Herd auf. „Ich komme nicht zurück, Roland. Hat Dad dir nicht gesagt, dass ich gekündigt habe?“
    „Er hatte den Eindruck, dass du nicht gewusst hast, wovon du redest.“
    „Das wusste ich sehr wohl. Mein Entschluss steht fest: Ich bleibe hier.“
    Er hörte ihr nicht zu, wie immer. „Du bist immer noch böse auf mich“, sagte er.
    „Das bin ich nicht – nicht mehr. Aber von jetzt an entscheide ich selbst über mein Leben, und das müsst ihr eben akzeptieren, du und Dad.“
    „Aber deine Arbeit ist dein Leben, und das weißt du auch. Die Firma liegt dir im Blut. Nur weil du dich in diesen Gammler verknallt hast …“ Der Blick, den sie ihm zuwarf, brachte ihn zum Schweigen. Dann drehte sie ihm den Rücken zu und kümmerte sich um die Soße.
    Roland ging um den Tisch und trat neben sie. „Ich bin sicher, dass er sehr charmant sein kann, obwohl ich bis jetzt nicht viel davon gemerkt habe. Aber was ist er schon? Ein Aussteiger, der …“
    „Er ist Pilot und hat sein eigenes Unternehmen.“
    „Und wenn schon. Das kannst du doch nicht mit St. John vergleichen. Ich verstehe, dass du wütend warst, du hattest jegliches Recht dazu. Es war wohl etwas eigenmächtig von mir, unsere Hochzeit anzukünden, ohne dir vorher etwas zu sagen. Aber ich kenne dich, Margaret! Du bist viel zu intelligent, um dich an jemand wie ihn wegzuwerfen. Ihr seid nicht verheiratet, stimmt’s?“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
    „Doch“, erwiderte sie mit fester Stimme. „Er ist mein Mann, und ich liebe ihn.“
    Sie sagte die reine Wahrheit, denn sie war seine Frau, wenn auch nicht vor dem Gesetz.
    „Großer Gott.“ Carruthers schwieg, dann änderte er seine Taktik. „Ich nehme an, er hat dich so lange bearbeitet, bis du Ja gesagt hast. Aber das lässt sich rückgängig machen. Wenn er dich gezwungen hat …“
    „Ich habe ihn aus freien Stücken geheiratet, Roland. Der Einzige, der mich zu etwas zwingen wollte, warst du. Und damit ist Schluss, ich habe es satt, noch länger mit dir darüber zu reden. Glaub es oder glaub es nicht – ich komme nicht zurück.“
    Verständnislos sah er sie an, dann schüttelte er den Kopf. „Wie kannst du nur so dumm sein, Margaret?“
    Danach ignorierte sie ihn, obwohl er immer noch keine Ruhe gab. Er schwafelte von ihrer glänzenden Zukunft, warf ihr vor, ihre Ausbildung und ihr Talent zu vergeuden, und warnte sie, dass sie nicht glücklich werden konnte. Sydney ließ ihn reden; sie bereitete den Salat zu und deckte den Tisch.
    „Du wirst sehen, dass ich recht behalte. Du liebst deine Arbeit, und du brauchst sie.“
    Nicht so wie Hugh, dachte sie. Oder das Gefühl, Teil einer Familie zu sein, in der sich jeder die Zeit nahm, die anderen zu verstehen und für sie da zu sein.
    „Möchtest du Weißbrot zu den Spaghetti, Roland?“
    „Zum Kuckuck, Margaret, du lässt einfach nicht mit dir reden. Genau das habe ich befürchtet – du willst dich an mir rächen. Bitte sehr, ich halte dich nicht davon ab. Lass dir Zeit, eine Woche, einen Monat, was immer. Solange du nur wieder zur Vernunft kommst. Ich kümmere mich um deinen Vater und erkläre ihm die Lage.“
    Sydney machte die Augen zu und zählte bis hundert. Es hatte keinen Sinn – er wollte nicht verstehen.
    Zum Glück kam Hugh in diesem Augenblick mit Rolands künstlich auf Alt getrimmtem Lederkoffer zurück. „Ich bringe ihn ins Gästezimmer“, verkündete er. Doch zuvor machte er einen Umweg in die Küche, um Sydney an sich zu ziehen und demonstrativ zu küssen. Und obgleich sie wusste, dass es nur Show war, erwiderte sie den Kuss bereitwillig. Es war, was sie wollte, und es fühlte sich richtig an. Seine Lippen schmeckten nach Sonne und Salzwasser, und er duftete nach seinem würzigen Rasierwasser.
    Als er sie losließ, forschte sie in seinem Blick. Was dachte er? Fühlte er wie sie?
    Er zwinkerte ihr zu.
    Wenn es einen Oscar für Schwachsinn gäbe, dann bekäme ich ihn mit Sicherheit, ging es Hugh durch den Kopf.
    Er hatte sich freiwillig in eine Situation hineinmanövriert, wie man sie sich schlimmer kaum denken konnte. Anstatt seiner ursprünglichen

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