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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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Raum, aber Joaquin hörte es nicht. Wie sollte er ihr begreiflich machen, dass er über dieses Thema nicht sprechen wollte, nachdem er ihr gerade gesagt hatte, sie solle Interesse zeigen?
    „Das war wohl nicht die richtige Frage“, sagte sie nach einer Weile. In ihrer Stimme klangen Verständnis und Mitgefühl.
    Er umklammerte das Bierglas, dann atmete er tief durch. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, es war meine Schuld. Nur …“, er schluckte, bevor er weitersprach, „… ich rede nicht gern davon, weil es für andere peinlich und für mich noch zu schmerzhaft ist.“
    Unwillkürlich wartete er auf die üblichen Plattitüden, die er jedes Mal zu hören bekam, wenn von dem Unfall die Rede war: wie glücklich er sich schätzen konnte, dass kein permanenter Schaden zurückgeblieben war; dass er noch jung sei und das Leben vor sich habe; und so weiter …
    Aber Molly sagte nichts dergleichen. Eine ganze Weile sagte sie überhaupt nichts, dann bemerkte sie leise: „Es muss furchtbar sein, wenn mit einem Schlag alles vorbei ist.“
    Ja, dachte er. Das ist es.
    „Ich weiß noch, wie Lachlan zumute war, als er in der gleichen Situation war. Wie lange er gebraucht hat, um damit fertig zu werden. Dabei war es seine eigene Entscheidung, aufzuhören. Ihnen dagegen …“, sie hob den Kopf und sah ihn an, „… hat man keine Wahl gelassen. Es muss gewesen sein, als … als hätten Sie einen Arm oder ein Bein verloren.“
    „Schlimmer. Mein Herz.“ Sein Ton war harsch.
    Es war das erste Mal, dass er es laut sagte. Niemand wusste, wie groß der Verlust für ihn wirklich war. Nach außen hin gab er sich den Anschein, als habe er sich damit abgefunden, als ginge das Leben weiter wie bisher.
    Natürlich wusste er, dass er sich glücklich schätzen konnte, dass sein Problem, im Vergleich zu dem, was andere ertragen mussten, unbedeutend war. Aber das half nicht gegen die Leere in seinem Inneren.
    Er hätte es auch jetzt nicht erwähnt, wenn Molly ihn durch ihr Schweigen und Verständnis nicht dazu gebracht hätte.
    Langsam, fast unbeteiligt sprach er davon, was Fußball von klein auf für ihn bedeutet hatte. Wie es ihm geholfen hatte, sich und anderen zu beweisen, dass er mehr war als nur ein Rad im Getriebe des Santiago-Imperiums. Keiner in der Familie spielte oder verstand etwas von Fußball, nur er. Sein Vater hatte nur ganz selten einem seiner Spiele beigewohnt.
    Molly fand das eher befremdlich, und sie machte kein Geheimnis daraus. Aber Joaquin schüttelte nur mit dem Kopf.
    „Für mich war das unwichtig. Ich spielte nicht für ihn, sondern für mich. Fußball hat mich zu dem gemacht, der ich bin. Er hat mir gezeigt, worauf es ankommt.“
    Er sprach von Teamwork und individueller Leistung, von Begabung und harter Arbeit, ohne die Erfolg nicht möglich war. Und von hundert anderen Dingen, über die er eigentlich nie so richtig nachgedacht hatte.
    Er sprach immer weiter, die Worte kamen wie von selbst, und was als Rinnsal begann, wurde nach und nach zu einer Flut.
    Molly hörte ihm schweigend zu, nur hin und wieder stellte sie eine Frage oder gestattete sich einen kurzen Kommentar. Als sie sagte: „Ich glaube, es wird Zeit zum Gehen“, sah Joaquin überrascht auf: Michael, der Barmann war dabei, die Tische abzuwischen; außer ihnen war niemand mehr im Raum. Er schaute auf die Armbanduhr: fast ein Uhr.
    „Warum haben Sie mich so lange reden lassen?“, fragte er betroffen.
    Sie lachte. „Weil ich Ihnen zuhören wollte.“
    Er dachte an das, was er ihr alles erzählt hatte, und verzog das Gesicht. „Ich sollte Sie doch unterrichten“, murrte er irritiert.
    „Das haben Sie. Ich wusste nicht, dass auch ein Supermann Probleme haben kann.“ Dann wurde sie rot. „Bitte entschuldigen Sie, das war taktlos. Aber Sie sind immer so selbstsicher, so kontrolliert. Da finde ich es – wie soll ich sagen? – tröstlich, dass Sie auch nur ein Mensch sind.“
    „Das freut mich“, erwiderte er verstimmt.
    „Bitte tun Sie das nicht.“
    „Was soll ich nicht tun?“
    „Den Abend verderben.“ Sie lächelte, offenherzig und aufrichtig. „Es war nett, wirklich. Ich meine, nicht Ihre Probleme und so, aber dass ich daran teilhaben durfte. Für mich war das etwas Besonderes“, fügte sie ein wenig unsicher hinzu.
    Trotzdem – es gefiel ihm nicht. Er kam sich nackt vor, aber es war seine eigene Schuld. „Kommen Sie“, sagte er ungnädig. „Ich bringe Sie nach Hause.“
    „Das ist nicht nö…“, begann sie, dann

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