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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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war, was sie sich von Joaquins Unterricht erhoffte: sich wie eine richtige Frau fühlen; eine Frau, die sexuelles Verlangen empfinden und es in Männern erwecken konnte.
    Das Problem war, dass das Objekt ihrer Wünsche – besser gesagt, ihrer Träume – nicht das richtige war. Aber wenigstens wusste sie jetzt, dass diese Art von Empfindungen für sie existierten. In letzter Zeit hatte sie das immer mehr bezweifelt, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte.
    Molly wusste, dass das, was im Moment zwischen Carson und ihr existierte, sich nicht mit der Liebe zwischen Lachlan und Fiona oder Hugh und Sydney vergleichen ließ, und sie hatte sich immer öfter gefragt, ob es nicht an ihr lag. Mit anderen Worten, ob sie vielleicht frigide war.
    Seit gestern Abend brauchte sie sich deswegen keine Sorgen mehr zu machen – und das war eine wundervolle Gewissheit.
    Vielleicht konnte sie heute in ihren freien Stunden in Nassau etwas Hübsches zum Anziehen kaufen und ihren „Lehrer“ beim nächsten Unterricht damit überraschen. Ja, das war eine gute Idee.
    Beschwingt machte sie sich auf den Weg zum Hafen und zum Anlegesteg, wo die Ausflügler und ihre Begleiterin Sophy schon auf sie warteten.
    „Hoffentlich habe ich mich nicht verspätet“, sagte sie ein wenig ängstlich.
    Sophy beruhigte sie. „Nein, wir sind auch gerade erst angekommen. Jemand hat sich in letzter Minute zum Mitkommen entschlossen. Das geht doch in Ordnung, oder?“
    „Klar, für eine Person mehr ist immer Platz.“
    „ Gracias.“
    Beim Klang der vertrauten Stimme wirbelte Molly herum und blickte in Joaquins dunkle Augen. Ihr Herz begann plötzlich wild zu schlagen, und ihre Wangen wurden heiß.
    „W…was wollen Sie?“
    „Ich glaube, wir sprachen gestern über mehr Unterricht“, erwiderte er lächelnd.
    „Aber doch nicht hier!“
    Sophy spitzte die Ohren. „Unterricht? Was für Unterricht?“
    „Flugstunden“, erwiderte Molly, bevor Joaquin den Mund aufmachen konnte. „Mr. Santiago sagte mir gestern, dass er gern fliegen lernen möchte.“
    „Also das war es, was Sie im Grouper so eifrig diskutiert haben. Sie waren so vertieft, dass Sie mich gar nicht gesehen haben.“
    Molly lächelte gezwungen, dann wandte sie sich an Joaquin. „Heute ist kein guter Tag. Ich bin von morgens bis abends unterwegs.“ Ihr Blick sagte deutlich: „Warum gehen Sie nicht?“
    „Ich bin überzeugt, dass ich vom Zuschauen eine Menge lernen kann“, erwiderte er strahlend, und Molly wagte nicht, sich in Sophys Anwesenheit und unter den Blicken von einem halben Dutzend interessierter Zuschauer auf eine Diskussion mit ihm einzulassen. „Wie Sie möchten“, sagte sie abweisend. „Aber ich warne Sie – ich bin sehr beschäftigt.“
    Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Den ganzen Tag?“, fragte er, charmant wie immer.
    Darauf wusste sie keine Antwort. Der Mann war so verwirrend, und ihr neu errungenes Selbstvertrauen schmolz wie Schnee in der Sonne. Sie wandte sich ab und half den Passagieren beim Einsteigen in das wartende Schlauchboot, wobei sie Joaquin geflissentlich aus dem Weg ging.
    Als sie das Wasserflugzeug erreichten, ging sie sofort an Bord und überließ es Sophy, den Fluggästen behilflich zu sein. Normalerweise tat sie das gern selber, es gab ihr die Gelegenheit, mit allen ein paar freundliche Worte zu wechseln und ihnen einen schönen Flug zu wünschen. Heute war sie allerdings nicht sicher, dass es ein schöner Flug werden würde.
    Im Cockpit beugte sie sich über die Liste mit den Startanweisungen, um sich auf den Flug vorzubereiten. Das war wichtiger, als darüber nachzudenken, mit welcher der Passagierinnen Joaquin Santiago jetzt wohl flirtete.
    Dann sah sie zu ihrem Entsetzen, wie er sich in den Sitz des Kopiloten zwängte.
    „Hier können Sie nicht sitzen“, fauchte sie.
    „Warum nicht? Ich muss sogar – wie soll ich sonst fliegen lernen?“ Er lächelte spöttisch, während er sich anschnallte.
    „Machen Sie sich nicht über mich lustig!“
    „Ganz und gar nicht. Das mit den Flugstunden war Ihre Idee, und Sophy meinte, ich soll mich hierher setzen, damit ich zuschauen kann. Ich finde, das war sehr aufmerksam von ihr.“
    Molly musterte ihn unfreundlich. „Ich meine es ernst, Joaquin. Das hier ist meine Arbeit.“
    „Das weiß ich, querida, und ich werde Sie nicht stören. Ich schaue bloß zu.“ Seine Stimme war tief und einschmeichelnd, und Molly spürte, wie ihr heiß wurde.
    „Lenken Sie mich nicht ab, ich muss mich

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