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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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Badehose an und ging an den Strand.
    Der Mond stand am Himmel, und der Sand unter Lachlans Füßen war warm und weich.
    Sollte er einen Dauerlauf machen? Das würde ihn noch mehr erhitzen – was er nötig hatte, war Abkühlung. Er watete hinaus, bis das Wasser tief genug war, dann tauchte er unter eine Welle und schwamm mit kräftigen Zügen parallel zum Strand. Nach dem heißen Junitag war die Luft auch um Mitternacht noch warm, das Wasser nur einige Grad kühler. Es fühlte sich herrlich an.
    Er schonte sich nicht, und nach und nach lockerten sich die angespannten Muskeln. Am Ende der Bucht drehte er und schwamm zurück, bis er sich auf der Höhe des Moonstone von der eingehenden Flut an den Strand tragen ließ. Triefend stand er auf und atmete in tiefen Zügen die milde Nachtluft. Sein Herz klopfte von der Anstrengung, aber jetzt war ihm wohler.
    In einigen Hotelzimmern brannte noch Licht, und in seinem Schein konnte man die Silhouette von Fionas Strandkönig erkennen.
    Lachlan runzelte die Stirn. Jemand war im Begriff, daran hinaufzuklettern. Empört sprintete er über den Strand auf den Übeltäter zu.
    „He, Sie! Was denken Sie sich eigent… Verflixt. Passen Sie auf!“, schrie er, während im gleichen Moment die Gestalt am oberen Ende der Skulptur, vom Klang seiner Stimme aufgeschreckt, mit den Armen ruderte und dann hinabfiel.
    Lachlan eilte auf die bewegungslose Person im Sand zu. „Sind Sie … Fiona!“
    Zuerst vernahm er nur ein Röcheln. Dann bewegte sie sich und keuchte: „Du … hast … mich … zu Tode … erschreckt.“
    Er kniete neben ihr hin. „Was tust du hier? Halt still – beweg dich nicht.“ Er begann sie abzutasten.
    Mühsam atmend schob sie seine Hand beiseite. „Lass das.“
    Er achtete nicht auf ihre Worte. „Wo tut es weh?“
    „Nirgends.“ Sie strich sich das Haar aus der Stirn. „Oder vielmehr – überall. Der Schreck war das Schlimmste. Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“ Sie versuchte, ihn wegzustoßen.
    Er trat einen Schritt zurück und kauerte sich in den Sand. „Wie konnte ich im Dunkeln sehen, dass du es bist? Ich dachte, jemand wollte den Strandkönig demolieren.“
    „Und das hätte dir das Herz gebrochen, wie? Du hast angedroht, es selbst zu tun.“ Mit Mühe gelang es ihr, sich ein wenig aufzurichten und mit den Ellbogen abzustützen.
    „Sei vorsichtig. Vielleicht hast du innere Blutungen.“
    „Ich bin okay.“ Etwas wacklig stellte sie sich auf die Beine.
    Er nahm sie beim Arm, um sie zu stützen. „Du zitterst am ganzen Leib.“
    „Kein Wunder, nach dem Schreck. Lass mich los. Ich brauche keine Hilfe.“
    Er ließ sie nicht los. „Weißt du, wie spät es ist?“
    „Natürlich weiß ich das. Es ging nicht früher.“
    „Was ging nicht früher? Wolltest du den König herausputzen, um Lord Grantham zu beeindrucken?“
    „Spar dir den Spott. Ich wollte ihn abbauen.“
    „Ich habe dir doch gesagt, ihn stehen zu lassen. David mag ihn.“
    „Aber du nicht.“
    „Seit wann kümmert dich das?“
    „So war es abgemacht.“
    „David will, dass er bleibt.“
    „Das ändert nichts an unserer Abmachung.“
    Er schwieg einen Moment, dann fragte er: „Bist du so darauf versessen, mich nackt zu sehen?“
    Sie wich seinem Blick aus, und in der Dunkelheit konnte er nicht erkennen, ob sie rot geworden war. „Alles, was ich will, ist, die Skulptur fertigzustellen und mein Versprechen einzuhalten. Deshalb wollte ich den Strandkönig am Fußballplatz aufstellen.“
    „Allein? Dazu brauchst du Stunden.“
    Sie schob das Kinn vor. „Na und?“
    Wie dickköpfig sie war! „Darüber reden wir noch. Komm jetzt.“ Er schlug die Richtung zum Hotel ein, doch sie wehrte sich und blieb stehen.
    „Was hast du vor?“
    „Ich möchte nur sicher sein, dass du nicht verletzt bist.“
    „Ich bin okay, das habe ich doch gesagt.“ Sie stieß ihn beiseite und machte sich auf den Weg in Richtung Hafen, dorthin, wo sich ihr Haus befand. Lachlan blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. „Dann begleite ich dich.“
    „Mach dich nicht lächerlich.“
    „Du bist lächerlich, wenn du glaubst, dass ich dich nach dem Sturz allein herumlaufen lasse.“
    „Geh nach Hause“, sagte sie. „Ich komme allein zurecht.“
    Als sie die Straße erreichten, bog sie auf den Pfad, der durch ein Mangrovendickicht führte. Es war eine Abkürzung, aber steinig, voll Wurzeln und unbeleuchtet, was Fiona nicht zu stören schien. Sie kannte jeden Schritt – und sie trug Schuhe,

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