Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)

sie natürlich nicht. Sie konnte nicht aufgeben. Im Durchgang drehte sie sich zu ihm um. Ihr Gesicht war verzerrt. „Warum?“, rief sie. „Warum tun Sie das? Warum …“
    „Weil ich Jane liebe.“ Er sagte es und schluckte. Unfassbar. Es stimmte. Er liebte Jane. Schließlich war es ihm doch passiert. Ihm, Cade Bravo. Er hatte sich verliebt. „Ich liebe sie“, wiederholte er. „Ich liebe Jane.“
    „Wenn Sie das tun“, erwiderte Virginia Elliott, während sie die schmalen Schultern straffte und das spitze Kinn hob, „wenn Sie meine Tochter wirklich lieben, dann muss Ihnen klar sein, dass Sie nicht gut für sie sind. Dann werden Sie die Ähnlichkeit zwischen Ihnen und Rusty Jenkins sehen. Die ganze schlimme Geschichte würde sich wiederholen, wenn Sie beide so plötzlich durchbrennen und irgendwo heiraten.“ Virginia holte Luft. „Das ist bei Jane immer so, verstehen Sie? Sie darf nicht lange darüber nachdenken, was sie vorhat. Denn wenn sie das täte, würde sie es sich anders überlegen, das wissen wir doch beide.“
    „Nein“, sagte Cade, stellte aber fest, dass ihre Worte einen schrecklichen Sinn ergaben. „Sie wissen nicht, wovon Sie reden.“
    „Nein? Denken Sie mal darüber nach. Dann werden Sie einsehen, dass ich sehr wohl weiß, wovon ich rede. Und wenn Sie es dann endlich eingesehen haben, werden Sie uns beide vielleicht überraschen. Vielleicht werden Sie das einzig Richtige tun: aus Janes Leben verschwinden und ihr die Chance geben, einen besseren Mann zu finden. Den Mann, den sie verdient.“

16. KAPITEL
    Jane kehrte gegen halb elf nach Hause zurück. Sie hatte alle notwendigen Anrufe erledigt. Madelyn war bereit, sich für den Rest des Tages um das Geschäft zu kümmern und auch das abendliche Treffen des Buchklubs zu betreuen.
    Jetzt war nur noch die Frage, was sie anziehen sollte. Und was sollte sie bloß mit ihrem Haar machen? Das war immer eine große Herausforderung. Vielleicht konnte sie es irgendwie auf dem Kopf feststecken oder es an den Schläfen zu kleine Zöpfen flechten und den Rest nach hinten kämmen und …
    Plötzlich musste Jane lachen. Ihre Frisur war etwas, bei dem sie besser Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Sie konnte warten, bis Celia kam und eine gute Idee hatte. Im Moment war es vernünftiger, sich auf ihre Garderobe zu konzentrieren. Vielleicht konnte sie sich danach noch ein Bad gönnen, zwar höchstens zwanzig Minuten lang, aber immerhin. Und dann würde sie sich ihrem Make-up widmen.
    Cades neuer schwarzer Pick-up stand nebenan, direkt vor seinem Haus. Jane lächelte. Wo sollte er denn sonst stehen? Natürlich war Cade daheim, um sich vorzubereiten. Auf ihre Hochzeit.
    Ihre Hochzeit. Jane konnte es noch immer kaum glauben. Sie würde Cade Bravo heiraten. Heute Abend schon würde sie seine Frau sein. Manchmal konnte das Leben so seltsam sein. So erstaunlich und so wundervoll.
    Sie war ernsthaft versucht, nach nebenan zu laufen, nur für eine Minute, nur für ein paar schnelle Küsse. Aber bei ihnen beiden blieb es nie bei Küssen. Wie dem auch sei, sie hatten ja noch ihr ganzes Leben Zeit für das, wozu die Küsse fast immer führten. Im Augenblick gab es allerdings noch sehr viel anderes zu tun, und zwar so bald wie möglich.
    Jane stieg aus ihrem Wagen und eilte durch den Vorgarten. Überall blühten Blumen, und die Glaskugeln glitzerten im strahlenden Sonnenschein. Im Haus lag Cades Hut noch immer auf dem Tisch im Eingangsbereich, direkt neben der Vase, die er ihr geschenkt hatte. Die Blumen darin verblühten bereits. Jane musste unbedingt frische aus dem Garten holen.
    Natürlich nicht heute. Heute war keine Zeit dazu. Aber vielleicht morgen, wenn sie schon Mrs. Cade Bravo war. Sie sprach es laut aus. „Mrs. Cade Bravo. Jane Bravo.“ Das gefiel ihr. Es hörte sich gut an. Wieder lächelte sie glücklich.
    Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, ihren eigenen Namen zu behalten, wenn sie zum zweiten Mal heiratete. Oder einen Doppelnamen anzunehmen. Aber jetzt, da sie tatsächlich auf dem Weg zum Altar war, wollte sie das nicht mehr. Es erschien ihr wichtig, Cades Namen zu tragen. Jeder sollte wissen, dass sie stolz war, seine Frau zu sein und an seiner Seite zu stehen.
    Stolz darauf, eine Bravo zu sein.
    Jane blinzelte lachend. Dies war ihr Hochzeitstag, sie hatte eine Million Dinge zu erledigen, und was tat sie? Sie stand da, starrte auf die wunderschöne Vase, dachte daran, frische Blumen zu schneiden, und überlegte, ob sie Cades Namen annehmen sollte.