Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
nein“, wisperte Jane entsetzt. „Oh nein, nein, nein …“
Cade hob seinen Hut auf und schlug sich damit gegen den Oberschenkel. Einige winzige Splitter fielen heraus. „Wenn du nicht noch mehr Schaden anrichten willst, solltest du mich jetzt gehen lassen.“ Er setzte den Hut auf.
Nun konnte Jane nicht mehr. Sie wusste nicht mehr, wie sie ihn aufhalten sollte. Sie starrte in seine silbergrauen Augen. Unter keinen Umständen durfte er sie weinen sehen. Schließlich nickte sie. „Okay. Wenn du gehen willst, dann geh.“
Genau das tat Cade dann auch sofort, als würde er befürchten, dass Jane es sich sonst anders überlegte.
17. KAPITEL
Als Cade fort war, starrte Jane auf die geschlossene Haustür und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie schluchzte heftig und zitterte am ganzen Körper.
Nach einer Weile ging sie mit schweren Schritten in die Waschküche, zog Gummihandschuhe an und nahm einen Besen und ein Wischtuch heraus. Erst sammelte sie die halb verblühten Margeriten, dann die Scherben auf. Anschließend wischte sie das Wasser auf. Es dauerte einige Zeit, bis sie die vielen Quecksilberkugeln zu einer silbrigen Pfütze zusammengeschoben hatte. Mithilfe eines Lineals beförderte sie sie auf das Kehrblech, holte ein leeres Marmeladenglas aus der Küche und kippte sie vorsichtig hinein.
Tränen rannen ihr über das Gesicht, als sie den Deckel zuschraubte. Sie hielt das Glas hoch und starrte auf das Quecksilber. Es ist genau wie Cade, dachte sie unwillkürlich. Gefährlich. Schwer festzuhalten.
Inzwischen war es halb zwölf. Jane zog die Handschuhe aus und wusch sich Gesicht und Hände. Sie schnäuzte sich die Nase und kämmte sich das Haar. Als Celia und Aaron fünf Minuten später eintrafen, saß sie am Küchentisch und starrte aus dem Fenster. Obwohl sie hörte, wie es an der Haustür läutete, blieb sie reglos sitzen. Sie wusste, dass ihre Freundin einfach hereinkommen würde.
„Ach du liebe Güte, was ist denn passiert?“, rief Celia, als sie mit ihrem Mann die Küche betrat. Jane drehte sich um und sah sie an.
„Aaron, Liebling“, sagte Celia leise. „Ich glaube, Jane und ich müssen jetzt allein sein.“
Er wandte sich um, aber Jane hielt ihn auf. „Aaron, kannst du mir bitte einen Gefallen tun?“
„Jeden, den du willst.“
„Cade hat deine Mutter eingeladen, uns nach Tahoe zu begleiten. Daraus wird nun nichts. Könntest du sie …“
„Kein Problem. Ich fange sie ab.“
Jane dankte ihm, und er ging hinaus. Dann breitete Celia die Arme aus. Schluchzend warf Jane sich hinein. Celia drückte sie fest an sich, während sie weinte, bis keine Tränen mehr kamen. Schließlich putzte Jane sich die Nase ein zweites Mal und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Celia kochte inzwischen grünen Tee, und sie saßen damit am Tisch, während Jane ihr alles erzählte.
„Wir müssen etwas wegen deiner Mutter unternehmen“, sagte Celia, nachdem sie die traurige Geschichte gehört hatte.
„Wem sagst du das!“
„Was hast du denn vor?“
„Ich werde mit ihr reden. Vielleicht wird es unser allerletztes Gespräch, aber ich werde ihr deutlich sagen, was ich von ihr halte. Aber erst muss ich meinem Vater ein paar Fragen stellen.“
Celia blinzelte erstaunt. „Deinem Vater? Du sprichst doch sonst nie mit deinem Vater.“
„Ich weiß. Aber jetzt werde ich es doch tun. Ich will seine Version dieser unseligen Geschichte hören, die Tante Sophie mir damals erzählt hat. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass sie wusste, was wirklich geschehen ist. Meine Mutter würde niemals darüber reden – es sei denn, um hässliche Bemerkungen über Caitlin zu machen. Und Caitlin hat mir nur gesagt, dass sie nie mit meinem Vater geschlafen hat. Das glaube ich ihr auch. Aber ich will es auch von ihm hören. Ich will verstehen, warum meine Mutter eine andere Frau so sehr hasst, dass sie dafür das Glück ihrer eigenen Tochter ruiniert.“
Celia verzog das Gesicht. „Was erhoffst du dir denn davon?“
„Wie meinst du das?“
„Na ja, wie soll dir das helfen, Cade zurückzugewinnen?“
„Das wird es vermutlich nicht. Wahrscheinlich hoffe ich dabei auf das Unmögliche. Darauf, dass ich von meinem Vater etwas erfahre, womit ich meine Mutter zur Vernunft bringen kann. Ich will, dass sie sich bei Cade entschuldigt und ihm sagt, wie sehr sie sich in ihm getäuscht hat.“
„Jane, ich glaube nicht, dass sie das jemals tun wird.“
„Da hast du wahrscheinlich recht. Ich glaube es zwar auch nicht,
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