Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
auszog und das Kleid über ihre Hüften nach unten streifte.
Es landete auf dem Boden. Sie warf einen Blick darauf, bevor sie ihn anschaute.
Oh ja, dachte Cade.
Ihr BH war aus marineblauem Satin, genau wie der winzige Slip. Er genoss ihren Anblick: das herrliche Haar, die sanften braunen Augen, die blasse, leicht gerötete Haut. Und das Lächeln, das ihn einlud …
Dazu ihre Brüste. Die hatten ihn immer fasziniert. Vermutlich gab es keinen Mann, dem sie nicht gefallen würden. Der blaue BH drückte sie hoch, sodass sie aussahen, als würden sie jeden Moment herausquellen – direkt in seine Hände.
Jane war keine kleine Frau. Sie war hochgewachsen und hatte Kurven und Rundungen an genau den richtigen Stellen. Auch das gefiel ihm. Sehr sogar. Ihr war anzusehen, dass sie sich in ihrem Körper wohlfühlte.
Cade kannte viele Frauen, die jede Menge Zeit und Energie darauf verwendeten, ihr Aussehen zu perfektionieren. Für ihn schwang darin stets ein Anflug von Verzweiflung mit. Jane war da anders. Jane war einfach Jane. Natürlich und ungekünstelt.
„Wir brauchen wohl bald ein Bett. Sehr bald“, raunte Cade.
Ihr Blick verriet pure Lust. „Wir brauchen auch noch etwas anderes“, murmelte sie. „Eigentlich hätte ich daran denken sollen …“
„Kondome“, riet er.
Sie nickte.
Davon hatte er genug. Nebenan.
Aber wenn er sie jetzt holen ging … verflixt. Er sah schon genau vor sich, was passieren würde: Wie er mit dem Schutz zurückkehrte und Jane ihn stirnrunzelnd empfing, mit einem „Ich hab’s mir anders überlegt“ auf den Lippen.
„Jane?“
„Hm?“
„Ich muss dich etwas fragen.“
„Alles, was du willst.“
Ihm gefiel, wie sie das sagte. „Versprichst du mir, dass du es dir nicht anders überlegst, wenn ich jetzt für drei Minuten verschwinde?“
„Versprochen“, wisperte sie. „Ich warte auf dich.“
„Gut.“ Cade öffnete die Haustür und drehte sich noch einmal um. Es fiel ihm unglaublich schwer, jetzt zu gehen. „Bleib, wo du bist.“
„Wo sollte ich auch hingehen? Ich bin fast nackt.“
„Bleib so.“
„Keine Sorge, das werde ich“, gab sie zurück. „Ich verspreche es.“
Er rannte los. Keine zehn Sekunden später war er zurück – jedenfalls kam es ihm so schnell vor. Aber Jane war nicht mehr da.
Zorn und Enttäuschung stiegen in ihm auf. Als er den Mund öffnete, um ihren Namen herauszuschreien, sah er, dass sie eine Spur hinterlassen hatte: Dort drüben lag ihr Kleid, dahinter eine Sandalette. Der blaue BH baumelte am Treppengeländer.
Cade stieß den angehaltenen Atem wieder aus und verschloss die Haustür. Dann folgte er dem Weg, den ihre Kleidungsstücke ihm wiesen, und sammelte sie im Vorbeigehen auf. Als er das Kleid in den Händen hielt, konnte er nicht widerstehen, er musste einfach das Gesicht im seidigen Stoff vergraben und Janes süßen Duft einatmen. Auf der Treppe nahm er dann den BH vom Geländer. Es erregte ihn, als er feststellte, dass er noch warm war.
Direkt vor ihm hing ein Bild an der Wand. Es zeigte ein junges Mädchen in einem taillierten Kleid mit weitem Rock, wie es in den Fünfzigerjahren modern war. Cade wusste, dass es Janes Tante Sophie war. Er konnte sich noch gut an sie erinnern. Sie war immer in einem dieser alten VW-Busse umhergefahren und hatte an der New Venice High Englisch unterrichtet. Jeder in der Stadt hatte gewusst, dass es besser war, sich nicht mit Miss Elliott anzulegen. Sie war zäh und klug und hatte Humor. Und sie schien immer zu ahnen, welchen Streich jemand wie Cade Bravo seinen Mitmenschen spielen wollte.
Am oberen Ende der Treppe erwartete ihn die zweite Sandalette. Als er sie aufhob, fiel sein Blick auf den blauen Slip. Er lag links von ihm vor einer Tür. Cade eilte hinüber und legte ihn auf das Kleid und den BH über seinem Arm.
Die Tür war offen.
Dahinter lag ein großes Schlafzimmer. Die Wände zierten Rosen auf blauem Grund, und gegenüber der Tür befand sich ein Kamin, vor dem zwei bequem aussehende Sessel standen. Zwei Kirschholztüren führten vermutlich ins Bad und in einen begehbaren Schrank.
Das Bett, ein großes altmodisches Himmelbett, auf dem viele Kissen und eine gehäkelte Tagesdecke lagen, stand mit dem Kopfende zur rechten Wand, und hinter dem Bett befand sich der Durchgang zum Turm. Er hatte einen kleineren Durchmesser als der in Cades Haus, aber wie dort boten die in einem Fünfeck angeordneten Fenster einen Ausblick auf ihre beiden Gärten und die Green Street dahinter.
Dort,
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