Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
sagen? Seit einer Woche ist er schon weg. Geht es ihm gut? Oder hat er sich Ärger eingebrockt?“
Caitlin schwieg.
Ungeduldig hob Jane beide Hände. „Was soll ich denn jetzt tun?“
„Wenn Sie mal eine Minute den Mund halten, werde ich es Ihnen sagen.“
Jane lehnte sich zurück. „Okay. Ich höre Ihnen zu. Wirklich.“
„Gut.“ Caitlin wartete zur Sicherheit noch einen Moment.
Jane saß reglos da.
Endlich fuhr Caitlin fort: „Eigentlich sollte ich ja beleidigt sein, dass Sie meinen Cade mit dem Versager Rusty Jenkins vergleichen.“
Jane spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. „Das wollte ich nicht. Ich finde nicht, dass Cade …“
„Jane …“
„Ja?“
„Seien Sie einfach still.“
Jane presste die Lippen zusammen und nickte.
„Ich finde, Sie sollten sich mal die Tatsachen ansehen. Mein Junge hat schon seit Jahren keinen richtigen Ärger mehr gemacht. Er ist seinen Weg gegangen, und ich bin stolz auf ihn. Klar, Cade ist ein Spieler. Für ihn ist das ein Job. Ein Job, der ihm gefällt und in dem er verdammt gut ist. Und vielleicht war er auch ein Frauenheld. Die Ladys mögen ihn. Aber seit einem Jahr ist er solide. Seit er das Haus in der Green Street gekauft hat. Seitdem hat er keine andere Frau mehr angesehen. Nur Sie. Cade sucht jetzt nach mehr als … Partys und Vergnügen. Er ist heimgekommen und führt ein anständiges Leben.“
„Aber wo ist er?“
„Wenn ich das wüsste, würde ich es Ihnen sagen. Aber vielleicht ist das gar nicht die wichtigste Frage. Vielleicht sollten Sie lieber überlegen, was Sie getan oder gesagt haben, bevor er gegangen ist.“
„Was ich getan habe?“, fragte Jane verblüfft.
Caitlin warf ihr einen langen, wissenden Blick zu.
„Okay. Vielleicht haben Sie recht“, gab Jane widerwillig zu. „Vielleicht ist es meine Schuld, dass er fort ist. Kann gut sein, dass ich etwas Falsches gesagt habe. Aber kann es nicht auch sein, dass er von mir nicht mehr als eine gemeinsame Nacht wollte?“
„Glauben Sie das wirklich?“
„Caitlin, ich weiß nicht, was ich glauben soll.“
„Kein Wunder. Sie sind ganz schön verwirrt, nicht wahr?“
„Ja, das bin ich“, gestand Jane.
„Honey, eins habe ich im Leben gelernt. Wenn es um die Liebe geht, muss manchmal einer von beiden darum kämpfen. Einer muss aufstehen und deutlich sagen, was er will.“
„Und in diesem Fall sollte ich das sein?“
Caitlin zögerte. „Na ja, mir scheint, dass weder Sie noch Cade genau wissen, was sie aus der Situation machen sollen. Aber wenn Sie mit meinem Sohn mehr als nur eine Nacht verbringen wollen, müssen Sie sich schon ein wenig anstrengen. Sie müssen ihm zeigen, dass Sie mit ihm zusammen sein wollen. Sie müssen ihm ein paar überzeugende Gründe nennen, warum es das Beste für ihn wäre, mit Ihnen zusammen in der Green Street zu leben.“
Am Morgen des Labor Day war es warm und der Himmel wolkenlos. Es versprach, ein heißer Tag zu werden. Um neun traf Jane im Wildwood Park ein und ging sofort zu der kleinen Bühne, die am Vortag errichtet worden war. Sie hatte vier halbstündige Auftritte und wollte Märchen der Gebrüder Grimm vorlesen.
Dafür hatte sie sich entsprechend angezogen und trug einen himmelblauen Rock, eine weiße Bluse mit gebauschten Ärmeln, ein Korsett aus schwarzem Leder und schwarze Ballettschuhe. Ihr Haar hatte sie zu zwei dicken Zöpfen geflochten. Sie fand, dass sie aussah wie eine Mischung aus Milchmädchen und Schneewittchen.
Die Kinder waren begeistert. Um zehn, ein und drei Uhr saßen sie auf den Bänken, lauschten gebannt und beantworteten im Chor jede Frage, die Jane ihnen zur Geschichte stellte. Und selbst zwischen den Auftritten, wenn sie sich mit Celia und Aaron und all den anderen Bravos traf, winkten sie ihr zu und riefen „Hallo, Märchentante“.
Beim letzten Auftritt um fünf saß sie auf einem Hocker, umringt von ihren jungen Zuhörern, und las ihnen erst Rumpelstilzchen und dann Schneewittchen vor. Als sie danach mitten im Froschkönig den Kopf hob, entdeckte sie hinter den im Halbkreis stehenden Eltern Cade.
12. KAPITEL
Jane zuckte zusammen. Erst blieb ihr fast das Herz stehen – und dann schlug es viel zu heftig, viel zu schnell. Cades Augen glänzten. Er war noch brauner als sonst und trug ein kurzärmeliges weißes Hemd, wie immer offen, eine weite kakifarbene Cargohose und eine Kette mit hölzernen Perlen um den Hals. Er sah unglaublich gut aus. Fit und gesund.
Jane hatte sich Sorgen um ihn gemacht. Aber wo
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