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Julia Collection Band 25

Julia Collection Band 25

Titel: Julia Collection Band 25 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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ebenso vorteilhaft wie für mich“, hatte er versucht, sich zu verteidigen.
    „Nur, wenn sie deine Ansicht teilt, Silas, und ich glaube nicht, dass sie das tut. Du behauptest, ein praktisch denkender Mann zu sein, ohne jedes Verlangen nach einer auf Liebe gegründeten Ehe. Ich bezweifle sehr, dass Julia denselben Standpunkt vertritt.“
    Doch Silas sah nicht ein, warum er wegen Julias Gefühlen ein Schuldbewusstsein entwickeln sollte. Er war überzeugt, dass sie beide von einer Heirat profitieren würden. Im Bett und auch sonst. Denn Julia hatte vorhin wohl kaum mit ihm geflirtet, weil sie nicht mit ihm schlafen wollte. Sich selbst hielt er für einen erfahrenen und ziemlich guten Liebhaber. Es war mehr als wahrscheinlich, dass sie ein sehr erfülltes Sexleben haben würden. In dem Fall wäre es auch kein Problem, treu zu sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach wäre ihre Ehe viel stabiler als eine auf „romantische Liebe“ gegründete. Um das zu wissen, brauchte man sich schließlich nur die katastrophale Ehe von Lucy und Nick Blayne anzusehen.

5. KAPITEL
    Mit Silas „verlobt“ zu sein hat unbestreitbar Vorteile, dachte Julia auf dem Rücksitz der Limousine, während der Chauffeur Richtung Positano fuhr. Und das Reisen erster Klasse stand dabei ganz oben auf der Liste.
    Julia wusste, dass viele Menschen Silas einschüchternd und eindrucksvoll fanden. Zweifellos hatte sie sich im Laufe der Jahre oft genug über seine emotionslose, pragmatische Art geärgert, aber manchmal war ein pragmatisch denkender Mann tatsächlich ein Pluspunkt. Obwohl sie sich für eine moderne, selbstständige Frau hielt, hatte sie es dennoch genossen, nach der Ankunft in Neapel einfach in ein wartendes Auto zu steigen und sich zurückzulehnen.
    Wie erwartet, arbeitete Silas während der Autofahrt, konzentriert telefonierte und mailte er, obwohl der Chauffeur mit echtem italienischem Temperament und einer atemberaubenden Missachtung der entgegenkommenden Reisebusse die imposante Amalfiküste entlangraste.
    „Entspann dich“, sagte Silas, als Julia scharf einatmete, überzeugt, dass sie jeden Moment von der Straße schießen und die Klippe hinunterstürzen würden. „Er weiß, dass er kein Trinkgeld bekommt, wenn wir die Fahrt nicht überleben.“
    Wie hatte Silas ihre Angst überhaupt bemerkt? Angesehen hatte er sie nämlich bestimmt nicht. Das wusste sie, weil er jedes Mal völlig in seine Arbeit vertieft gewesen war, wenn sie ihm einen heimlichen Blick zugeworfen hatte.
    Was könnte Silas wohl dazu bringen, dieses kühle, distanzierte Benehmen abzulegen und sich zu ungestümer primitiver Leidenschaft hinreißen zu lassen? Oder vielmehr, wer könnte es? Zweifellos nur eine sehr starke und sehr energische Frau. Sicher war er ein erfahrener Liebhaber, der hohe Anforderungen an sich selbst und an sein Können stellte. Und garantiert würde er sich um alles kümmern. Ohne Frage würde er seiner Geliebten maximale Lust schenken, ohne ihr irgendeinen Schmerz zuzufügen.
    Körperlichen Schmerz zumindest nicht, aber wie stand es mit dem seelischen? War Silas, der von anderen Menschen und ihren lästigen Emotionen kühl Abstand hielt, überhaupt fähig zu begreifen, was es bedeutete, seelisch verletzt zu werden?
    „Ich habe deinem Großvater eine E-Mail geschickt und mich dafür entschuldigt, dass ich ihn vor unserer Verlobung nicht formell um Erlaubnis gebeten habe. Deine Impulsivität habe uns überwältigt.“
    „Meine?“, fragte Julia herausfordernd.
    Silas lächelte sie an. „Tja, er hätte mir wohl kaum geglaubt, wenn ich von meiner Impulsivität gesprochen hätte. Und ich habe auch meine Mutter und die New Yorker Gesellschaftskolumnisten informiert.“
    „Hast du ihr auch gesagt, meine Impulsivität sei schuld?“, fragte Julia gequält.
    „Meine Mutter benötigt keine Erklärung.“
    Während Julia schweigend diese Bemerkung verarbeitete, sprach Silas weiter. „Du brauchst einen Verlobungsring, ich habe deinem Großvater jedoch vorgeschlagen, dass wir warten, bis du mit mir nach New York fliegen kannst.“
    „Ich will keinen Ring.“ Doch sie hätte sich die Worte ebenso gut sparen können.
    „Mir scheint es angemessen, wenn du den Monckford-Diamanten trägst.“
    „Was? Den, für den sich der sechste Earl duelliert hat?“
    „Eigentlich hat er sich wegen der Ehre seiner Frau duelliert. Aber ja, den Ring meine ich. Sie war so dumm, ihn zu tragen, als sie sich mit ihrem Liebhaber getroffen hat. Traditionell ist es der

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