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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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an sie haben.
    Dann löste sie sich widerstrebend von ihm. Ihr war klar, dass die Zeit des Abschieds gekommen war. Sie musste ein Taxi rufen.
    „Ist Annie da?“
    Theo war selbst erstaunt, dass er so ruhig klang. Innerlich war er total aufgewühlt.
    Mel sah ihn erstaunt an. „Dr. Grainger! Das ist ja eine Überraschung!“
    „Ich suche Annie. Ist sie bei Ihnen?“
    „Bei mir? Wieso? Ich dachte, sie wäre bei Ihnen!“
    Theo fluchte leise.
    „Was ist denn passiert?“, fragte Mel erschrocken.
    „Annie ist verschwunden. Ich muss sie finden.“
    „Wollen Sie damit sagen, sie hat ihre Koffer gepackt und Sie verlassen?“
    Sie hat Sie verlassen. Das waren schreckliche Worte, sie klangen so endgültig. „Ja“, gab er widerstrebend zu. „Sie hat mir zwar eine Nachricht hinterlassen, aber die ergibt keinen Sinn.“
    Mel sah ihn fragend an und streckte die Hand aus. „Darf ich sie sehen?“
    Theo zögerte. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, etwas so Persönliches mit jemand anderem zu teilen.
    „Wollen Sie jetzt meine Hilfe, ja oder nein?“, fragte Mel.
    Theo sah ein, dass er keine Wahl hatte. Mel war eine enge Freundin von Annie, und er war verzweifelt. Daher holte er den zerknitterten Zettel aus seiner Tasche und reichte ihn ihr. Er kannte den Text inzwischen auswendig.
    Lieber Theo,
    ich muss Dich verlassen, und Du darfst nicht versuchen, mich daran zu hindern. Bald wirst Du meine Gründe verstehen, und die Dinge werden sich für Dich zum Guten wenden.
    Alles Liebe
    Annie
    Nachdem sie die Nachricht gelesen hatte, verschränkte Mel die Arme vor der Brust und sah Theo zornig an. Er kam sich vor wie ein ungezogener Schuljunge, der von der Direktorin getadelt wird.
    „Was haben Sie getan, um sie so zu verunsichern?“, fragte sie streng.
    „Gar nichts“, erwiderte Theo und seufzte. „Ich glaube nicht, dass es um etwas geht, was ich getan habe.“
    „Sondern?“
    „Ich … Es … es geht um eine bestimmte Situation, die sich ergeben hat.“
    „Eine Situation?“
    „Es ist ein bisschen kompliziert.“
    „Oh nein! Doch keine andere Frau, oder?“
    „Ja … nun … ich meine, nein, ich treffe mich mit keiner anderen Frau, wenn Sie das meinen. Aber Annie glaubt … Annie hat das Gefühl, sie sei schuld an etwas, was mir zugestoßen ist …“ Er brach ab und seufzte erneut. „Das heißt, sie hat nicht versucht, Sie zu kontaktieren?“
    „Leider nein. Wissen Sie denn, wann sie weggegangen ist?“
    „Heute Morgen, denke ich. Wenn sie nicht hier ist, ist sie wahrscheinlich zurück nach Southern Cross gefahren.“
    „Wahrscheinlich.“ Sie sah ihn stirnrunzelnd an. „Ich wusste gleich, dass die Sache nicht gut ausgehen würde.“
    Theo hätte ihr gern widersprochen, wollte sich aber nicht mit ihr anlegen. „Wenn Sie von ihr hören, würden Sie mir dann bitte Bescheid geben?“
    „Das hängt von Annie ab“, erwiderte Mel ungerührt. „Vielleicht will sie ja nichts mehr mit Ihnen zu tun haben.“
    „Bitte!“ Es war ihm egal, wie verzweifelt er klang. „Ich muss sie unbedingt finden und mit ihr sprechen.“
    Mel antwortete nicht gleich. Wenn Theo nicht so durcheinander gewesen wäre, hätte er ihre besonnene Haltung bewundert.
    „Sie sind eine gute Freundin von ihr“, sagte er drängend. „Ich versichere Ihnen, ich will nur ihr Bestes.“
    „Sie wissen doch wohl, dass Annie sich hoffnungslos in Sie verliebt hat, oder?“, fragte Mel behutsam.
    Sein Herz klopfte schneller. „Deshalb muss ich sie ja auch finden.“
    Eine kleine Pause entstand, dann wurden Mels Züge etwas weicher. „Also gut“, sagte sie. „Wenn Annie sich meldet, werde ich versuchen, sie davon zu überzeugen, dass sie Sie kontaktieren soll.“
    „Sobald sie sich meldet?“
    Sie lächelte sanft. „Ja, Theo.“
    Annie saß auf dem Beifahrersitz des Postautos, das über die staubige Landstraße rumpelte, die mitten durch das Star Valley führte. Durch die schmutzige Windschutzscheibe hindurch versuchte sie, die ersten Zeichen ihrer Heimat zu erkennen. Nach der langen Reise von Brisbane über Townsville und Mirrabrook konnte sie es kaum erwarten, endlich wieder zu Hause zu sein. Je mehr sie sich Southern Cross näherte, desto sicherer fühlte sie sich.
    Sie versuchte, nicht daran zu denken, wie aufgeregt sie gewesen war, als sie die Farm verlassen hatte, um sich in der Großstadt mit Damien zu treffen. Damals hatte sie zwar gewusst, dass sie ein Risiko einging, dass sich die Dinge vielleicht nicht so entwickeln würden, wie sie es

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