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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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amüsierte sie sich. Immer wieder blickte er zu ihr, und jedes Mal sah er in ihren Augen ein humorvolles Funkeln.
    Während des Essens kam er zur Überzeugung, dass Charity sich durch den schön gedeckten Tisch und das einfache Mahl dafür rächte, dass er sie mit der Hütte der Viehtreiber hereingelegt hatte.
    Zu seiner größten Überraschung gefiel es ihm sehr, dass Charity mit ihm spielte.

4. KAPITEL
    Charity hatte Tim verloren.
    Eine Woche vor Weihnachten drängten sich in Londons Oxford Street die Leute. Ihre Mutter kaufte gerade den Lieblingskäse ihres Vaters, und Charity sollte auf Tim aufpassen. Sie war jedoch von einem besonders schönen Schaufenster abgelenkt worden, und in diesem Moment war ihr Bruder entwischt. Der kleine Kerl hatte ihr sogar noch zugelächelt, bevor er in der Menschenmenge untertauchte. Jetzt suchte sie ihn verzweifelt, fand ihn jedoch nicht.
    Mutter würde am Boden zerstört sein, wenn Charity ihren Bruder nicht fand.
    Was sollte sie machen? Sie ertrug es nicht, ihrer Mutter Kummer zu bereiten.
    Das Telefon klingelte, und Charity schreckte aus dem Schlaf hoch. Ihr Herz klopfte. Meist brachte ein Anrufer zu so früher Stunde keine guten Nachrichten. Würde sie gleich etwas über Tim erfahren?
    Während sie sich mühsam aus ihrem Traum löste, sah sie das perlgraue Licht der Morgendämmerung in den Raum hereinfallen und erinnerte sich, dass sie auf Southern Cross war.
    Noch ehe sie aus dem Bett klettern konnte, hörte sie das Klacken von Stiefeln, als jemand den Korridor entlangeilte, und Reids tiefe Stimme sich am Telefon melden. Sie verstand jedoch nicht, was Reid sagte. Er legte auch rasch wieder auf und eilte davon. Sie lag da, lauschte auf die sich entfernenden Schritte … sorgte sich … fragte sich …
    Von der anderen Seite des Hauses hörte sie grummelnde Männerstimmen und vermutete, dass Reid und Kane den Anruf besprachen. Vielleicht sollte sie aufstehen und Frühstück machen. Doch Kane hatte gesagt, sechs Uhr sei früh genug, und es war erst kurz nach fünf, also beschloss sie, noch im Bett zu bleiben.
    Sogar so früh am Morgen war es bereits sehr warm. Charity hatte sich nur mit einem Laken zugedeckt. Gähnend sah sie sich im Zimmer um. Auf der Kommode stand ein gerahmtes Foto von einem lachenden blonden Mädchen mit blauen Augen, das einen Border-Collie an sich drückte. Das Mädchen sah Kane ähnlich. Wahrscheinlich war das Annie. Sie machte einen netten Eindruck.
    Warum war Annie in die Stadt gefahren? Hatte das mit einer Besorgung oder einem Freund zu tun?
    Es war durchaus verständlich, dass Kanes Schwester auch mal in die Großstadt wollte. Sie sah aus wie eine junge Frau, die Spaß und Freunde brauchte, und beides fand sie vermutlich nicht hier draußen im Busch.
    Charitys Gedanken wurden durch den einsamen Ruf eines Vogels draußen vor dem Fenster gestört. Sie setzte sich auf, zog den Vorhang zur Seite und sah einen Vogel auf dem Verandageländer sitzen. Er war sehr hübsch mit seinem glänzenden schwarzen Gefieder, dem schneeweißen Schwanz und den goldgelben Augen. Während sie ihn beobachtete, warf er den Kopf zurück und sang noch einmal. Hallo, hallo!, schien er ihr zuzurufen.
    Dann hörte sie wieder Schritte. Die Hintertür wurde zugeschlagen, gleich darauf ein Motor gestartet. Durch das Fenster sah sie, wie sich ein Pick-up vom Haus entfernte. Sie erkannte jedoch nicht den Fahrer und wusste daher nicht, ob es Reid oder Kane war.
    Spielte das denn überhaupt eine Rolle?
    Wie dumm von ihr, zu hoffen, dass Kane nicht weggefahren wäre, ohne vorher mit ihr zu sprechen. Im Gegenteil, wenn es so wäre, sollte sie sich freuen, weil sie dann die Gelegenheit fand, mit seinem netten Bruder über Tim zu reden. Es war durchaus möglich, dass Reid ganz im Gegensatz zu Kane eher bereit war, ihr etwas zu verraten.
    Sie drehte sich um und schloss die Augen. Es hatte keinen Sinn mehr, zu schlafen, aber sie versuchte, sich zu entspannen und nicht mehr an Kane zu denken.
    Sie verliebte sich nicht in ihn. Natürlich nicht.
    Sie war keine Frau, die sich sofort verliebte, und erst recht beeindruckten sie keine Äußerlichkeiten wie faszinierende Augen oder kräftige Muskeln.
    Sie konnte nur einen wahrhaft bewundernswerten Mann lieben. Er musste aufrichtig sein, damit sie ihm auch vertrauen konnte. Und somit schied Kane McKinnon völlig aus.
    „Jetzt sagen Sie bloß, dass Sie Speck zum Frühstück machen! Speck und Rührei?“
    „Ach, Sie sind das.“ Charity, die am Herd

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