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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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stand, wirbelte herum.
    „Wen haben Sie denn erwartet?“, entgegnete Kane.
    „Ich habe einen Wagen wegfahren hören und dachte, Sie wären nicht mehr hier.“
    „Das war Reid. Mick Rogers hat angerufen, der Verwalter unseres Besitzes bei Hughenden. Seine Frau hat letzte Nacht ein Kind bekommen“, erklärte Kane nicht sonderlich erfreut.
    „Ist alles in Ordnung?“
    „Das hoffen wir, aber das Kind ist zu früh auf die Welt gekommen, und darum wurden Mutter und Kind nach Townsville geflogen. Mick will bei den beiden sein.“
    „Das ist verständlich.“
    Er nickte. „Reid fährt jetzt hin und kümmert sich um Lacey Downs.“
    „Er ist also weg?“, fragte sie enttäuscht.
    „Ja. Wir haben vor einigen Wochen Vieh dorthin getrieben, und er will sich darum kümmern.“
    „Wie lange wird er denn fort sein?“
    „Schwer zu sagen“, entgegnete er. „Kommt darauf an, wie es um das Kind steht.“
    „Hätte ich doch vorher gewusst, dass er wegfährt! Ich konnte gar nicht mit ihm reden.“
    Kane spannte sich sichtlich an. „Worüber denn?“
    „Über Tim natürlich.“
    Er schüttelte den Kopf. „Reid kann Ihnen nicht mehr sagen als ich.“
    Also gar nichts, dachte sie. „Er hat nicht gefrühstückt“, sagte sie bloß.
    „Das wird er überleben“, meinte Kane lächelnd. „Er isst bestimmt in einem Café in Charters Towers.“ Er warf einen Blick in die Pfanne. „Sie haben sich also überwunden und machen kein vegetarisches Frühstück.“
    „Es hat mich alle vorhandene Willenskraft gekostet“, behauptete sie.
    „Glauben Sie mir, Frau Sonntagsschullehrerin, ich bin Ihnen äußerst dankbar“, versicherte er lächelnd, während sie ihm einen Teller füllte, den er an den Küchentisch brachte.
    „Was haben Sie heute vor?“, fragte sie, sobald er sich gesetzt hatte.
    „Wir haben offenbar irgendwo ein Loch im Zaun. Reid hat mich gebeten, mich darum zu kümmern.“
    „Werden Sie den ganzen Tag weg sein?“ Es ärgerte sie, dass man ihr die Enttäuschung anhörte.
    „Ich denke schon.“ Kane aß einen Bissen. „Hoffentlich macht es Ihnen nichts aus, allein zu sein. Natürlich ist der alte Vic hier, und Roo bleibt auch da. Lavender weicht nicht von der Hintertreppe. Sie haben also zwei Wachhunde, die Sie beschützen.“
    „Ach, das ist schon in Ordnung“, beteuerte sie mutiger, als sie sich fühlte. Dabei gefiel es ihr gar nicht, mitten in der Wildnis mit einem alten Mann und zwei Hunden allein zu sein. Ihre Hand zitterte leicht, als sie Tee einschenkte.
    „Sie kommen bestimmt klar, Chaz?“, fragte Kane besorgt, weil ihm das Zittern nicht entging.
    „Natürlich.“ Sie wollte Reids und Kanes Abwesenheit nutzen und herausfinden, was Vic über Tim wusste.
    „Falls es einen Notfall gibt, wählen Sie Null, Null, Null“, sagte Kane.
    „Es wird bestimmt keine Probleme geben.“
    „Nein, aber sicher ist sicher.“ Er zeigte mit dem Messer auf ihren leeren Teller. „Sie essen gar nichts.“
    „Ich sollte Ihnen ein Lunch machen, das Sie mitnehmen können. Was möchten Sie? Sind Sandwiches in Ordnung?“
    „Sie brauchen sich nicht zu beeilen. Essen Sie etwas, sonst kippen Sie womöglich noch um.“
    Charity nahm sich eine Scheibe Toast und bestrich sie mit Marmelade. Eine Weile aßen sie und tranken Tee.
    Nach der zweiten Tasse sagte Kane: „Sprechen Sie nicht mit Fremden, während ich fort bin.“
    „Wollen Sie mir Angst einjagen?“
    „Nein, natürlich nicht“, beteuerte er, wirkte jedoch äußerst misstrauisch.
    Wie seltsam. Eben noch wagte sie gar nicht daran zu denken, allein zu sein, und jetzt erschreckte sie die Vorstellung, einem Fremden zu begegnen.
    „Wen sollte ich hier draußen schon treffen? Hier ist doch weit und breit niemand.“ Etwas ratlos sah sie ihn an.
    „Die meisten Leute rufen vorher an, wenn sie uns besuchen wollen. Falls also jemand ohne Ankündigung auftaucht, überlassen Sie ihn Vic.“
    „Ist gut“, erwiderte sie, obwohl sie das alles gar nicht gut fand.
    „Seien Sie vernünftig“, riet Kane.
    „Keine Angst.“ Sie war stolz auf ihr tapfereres Lächeln. „Ich bin äußerst vernünftig. Darin habe ich viel Übung, weil ich es mein ganzes Leben lang sein musste.“
    „Eine vernünftige kleine Sonntagsschullehrerin.“
    „Genau.“
    Anstatt zu lächeln, wie sie erwartet hatte, sah er sie fragend an, doch er sprach nicht aus, was ihm durch den Kopf ging. „Ich mache mich auf den Weg“, sagte er bloß und stand auf.
    „Kommen Sie noch einmal in die Küche, bevor

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