Julia Collection Band 27
sie für überflüssig erachten, jetzt, wo er von ihrer gemeinsamen Tochter wusste? Was hatte er gemeint, als er sagte, sie müssten zu einer Einigung bezüglich Autumn kommen? Würde er versuchen, ihr ihre Tochter wegzunehmen?
Im Gegensatz zu ihr besaß er genügend Geld, um sich auf einen langwierigen Rechtsstreit einzulassen. Und als Staatsanwalt verfügte er vermutlich über gute Beziehungen und könnte einen freundlich gesonnenen Richter dazu bewegen, zu seinen Gunsten zu entscheiden.
Verzweiflung erfasste sie. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, als sie sich auf den Weg nach Royal begeben hatte? Hatte sie gar keinen Gedanken daran verschwendet, was Travis tun könnte, wenn er herausfand, dass Autumn seine Tochter war?
Natalie schaute nervös auf sein gut geschnittenes Profil. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit würde sie seine Ranch verlassen und Royal so weit wie möglich hinter sich lassen.
„Du brauchst dir keine Sorgen um deine und Autumns Sicherheit zu machen, solange du bei mir auf der Ranch bist“, sagte Travis und bog in eine schmale Straße. „Meine Ranch ist ziemlich abgelegen, und wenn das als Abschreckung nicht reicht, dann ist da immer noch Fluffy.“
Natalie runzelte die Stirn. Die Vorstellung, dass seine Ranch so weit vom Ort entfernt war, gefiel ihr nicht. Das würde ihre Flucht nur erschweren. „Ist Fluffy dein Hund?“, fragte sie vorsichtig. Gegen einen kleinen Hund hätte sie nichts, aber der Gedanke an einen großen machte ihr Angst.
Travis nickte. „Solange er da ist, wandert niemand über das Grundstück oder steigt aus seinem Wagen, es sei denn, der Hund kennt ihn.“
„Sein Name klingt nicht gerade angsteinflößend.“
Travis lachte, und schon wieder bekam sie eine Gänsehaut. „Glaub mir, wenn du Fluffy gesehen hast, wirst du keine Zweifel mehr hegen an seiner Fähigkeit, jeden einzuschüchtern.“
Sie waren einige Minuten lang schweigend weitergefahren, als Natalie in der Ferne Lichter ausmachte. „Ist das da hinten deine Ranch?“
Er nickte. „Ja.“
Es gab meilenweit keine anderen Lichter, und Natalies Hoffnung, einen Fluchtweg zu finden, ohne dass Travis davon erfuhr, schwand dahin. Die Ranch lag völlig abgeschieden, und als sie von der Straße auf die lange Einfahrt zum Haus einbogen, musste sie sich eingestehen, dass sie keine andere Wahl hatte, als zu bleiben und das Beste zu hoffen. Außerdem war es offensichtlich, dass sie versucht hatte, Travis zu finden. Sie wünschte von ganzem Herzen, sie wüsste, warum.
Als er den Wagen in der geschwungenen Auffahrt parkte, erblickte Natalie ein hübsches zweistöckiges Gebäude im spanischen Stil mit Stuckverzierungen. Viel mehr konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen, nur dass das Haus ziemlich groß war und einen Vorgarten hatte, der von einem zweitürigen Eisenportal begrenzt wurde.
Noch ehe sie ihren Gurt lösen konnte, war Travis ausgestiegen und hatte die Beifahrertür für sie geöffnet. „Hallo, Fluffy“, sagte er und streichelte den größten Hund, den Natalie je gesehen hatte. „Hast du Mose auf Trab gehalten, während ich weg war?“
„Du meine Güte, das ist kein Hund, das ist ein Pferd.“ Natalie zuckte zurück, nicht sicher, ob sie überhaupt aus dem Wagen aussteigen wollte.
„Keine Angst“, meinte Travis und öffnete die hintere Wagentür, um den Babysitz herauszuholen. „Du bist mit mir gekommen. Fluffy wird dir nichts tun.“
Sie betrachtete den Hund misstrauisch. „Bist du sicher?“
Lachend nickte er. „Er ist gut erzogen, außerdem sind Doggen nicht bösartig. Sie haben keinen Grund dazu. Ihre Größe und ihr Bellen reichen, um die meisten Menschen zu erschrecken.“
„Ich muss mich wohl auf dein Wort verlassen“, erwiderte Natalie und stieg aus, ohne das riesige Tier aus den Augen zu lassen. „Aber ich glaube dir, dass Fremde schon verrückt sein müssen, wenn sie versuchen sollten, ungebeten auf dein Grundstück zu gelangen.“
Travis nahm den Babysitz und legte Natalie eine Hand auf die Schulter. „Du wirst dich schnell an Fluffy gewöhnen. Er ist ein zahmer Riese. Außerdem verbringt er die meiste Zeit ohnehin mit Mose.“
Sie sah sich um, als Travis sie durch das Eisentor führte. Der Vorgarten war ausgesprochen hübsch angelegt, und der beleuchtete, mit Terrakottafliesen gepflasterte Weg wurde von einheimischen Kakteen und Yuccapalmen gesäumt.
„Mose?“, fragte Natalie, als Travis stehen blieb, um den Zahlencode in die Alarmanlage einzugeben.
„Mose
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