Julia Collection Band 27
Normalerweise wäre Fluffy ihm entgegengekommen und hätte ihn freudig begrüßt. Travis schlüpfte vorsichtig durch die Tür und schaltete das Licht ein, sodass der Stall augenblicklich hell erleuchtet war. Er war sich sicher, dass der oder die Eindringlinge, die hier herumgeschlichen waren, sich inzwischen davongemacht hatten. Fluffy würde sonst noch immer laut genug bellen, um Tote zu erwecken.
„Juan? Billy?“
Fluffy winselte am anderen Ende des Stalles und lenkte Travis’ Aufmerksamkeit auf sich. Travis eilte hin, um zu sehen, was den Hund in solche Aufregung versetzte. Billy und Juan lagen gefesselt und geknebelt vor ihm. Travis ging hastig in die Hocke, um die Knoten der Seile zu lösen.
„Wer hat das gemacht?“, fragte er, als er das Klebeband von ihren Mündern löste.
Billy war der Erste, der den Knebel ausspuckte. „Keine Ahnung, Boss“, meinte er mit weit aufgerissenen Augen. Sein Gesicht war unnatürlich weiß. Sogar seine Sommersprossen schienen verblasst zu sein. „Plötzlich war das Licht aus. Ich ging hin, um es wieder anzuschalten, da hat mich jemand von hinten gepackt.“
„Genau, Boss.“ Juan rieb sich über die Stellen, an denen sich das Seil in sein Handgelenk geschnürt hatte. „Ich weiß auch nur, dass ich zu Boden geschlagen wurde, und dann kam so ein Kerl und hat mir die Hände auf dem Rücken festgebunden. Aber es war zu dunkel hier drinnen, als dass wir hätten sehen können, wer es war oder wie er aussah.“
„Wenn Fluffy nicht wie eine rettende Kavallerie hier aufgetaucht wäre, weiß ich nicht, was womöglich noch passiert wäre“, meinte Billy aufgeregt. Langsam kehrte wieder Farbe in sein Gesicht zurück, aber Travis sah, dass er noch immer ziemlich geschockt war und das wohl auch den Rest des Abends bleiben würde.
„Muss einer von euch zum Arzt?“, fragte Travis besorgt und stand auf. Als beide jungen Männer den Kopf schüttelten, atmete er erleichtert auf. „Wenn ihr für heute Abend Schluss machen und nach Hause gehen wollt, dann habe ich dafür volles Verständnis.“
Juan und Billy tauschten einen Blick aus, dann schüttelte Juan seinen dunklen Lockenkopf. „Wir haben gesagt, wir würden uns um die Stuten kümmern, und das werden wir auch.“
„Danke, Jungs. Das weiß ich wirklich zu schätzen.“ Travis deutete zur Stalltür. „Wenn ich weg bin, möchte ich, dass ihr abschließt, bis es draußen wieder hell wird.“
„Alles klar, Boss“, sagte Billy, hob seinen Cowboyhut auf und schlug ihn gegen das Bein, um den Schmutz abzuklopfen.
Travis nahm sein Handy und drückte auf die Wahlwiederholungstaste. „Wer auch immer hier war, er hat sich aus dem Staub gemacht“, sagte er, sobald Mose sich gemeldet hatte. „Jemand hat Billy und Juan gefesselt, doch es geht ihnen gut. Ruf die Polizei in Royal an und sag ihnen, sie sollen jemanden vorbeischicken, der die Aussage der beiden aufnehmen kann.“
Gerade als er das Telefonat beendet hatte, kam Ryan in den Stall gelaufen. „He, Travis! Alles in Ordnung? Was zum Teufel ist hier los?“
Travis drehte sich um und ging seinem Freund entgegen. „Ich erkläre es dir, während wir draußen schauen, ob die Mistkerle, die Billy und Juan überfallen haben, irgendwelche Spuren hinterlassen haben.“
Als Travis, Ryan und Fluffy schließlich eine gute Stunde später zurück in die Küche kamen und Mose Natalie beruhigt hatte, dass die Gefahr vorbei war, fühlte sie sich schon wieder ein bisschen besser. Aber nicht sehr viel. Obwohl sie das Babyfon in der Hand hielt und wusste, dass das Baby sicher oben in seinem Bettchen schlief, verspürte sie das Bedürfnis, alle fünf Minuten nach Autumn zu sehen, um sich zu vergewissern, dass niemand sie entführt hatte.
Offensichtlich stand ihr die Angst aber immer noch im Gesicht geschrieben, denn Travis kam sofort zu ihr und nahm sie in die Arme. „Alles ist wieder in Ordnung, Darling. Wer auch immer da draußen herumgestrolcht ist, er hat sich verdrückt, als Fluffy aufgetaucht ist.“
„Geht es Billy und Juan gut?“, fragte sie und kuschelte sich tiefer in seine beschützende Umarmung.
„Sie waren ein wenig geschockt, aber sie werden es überstehen“, meinte Travis und zog sie noch enger an sich. „Wayne Vincente, der Polizeichef von Royal, hat ihre Aussagen aufgenommen, aber mehr konnte er auch nicht tun. Der Eindringling war ziemlich clever. Er hat keinerlei Spuren hinterlassen, denen Wayne nachgehen könnte.“
„Na, es sieht so aus, als wäre hier
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