Julia Collection Band 50 - Ebook
du zu strenge Regeln hast. Man braucht nicht zu heiraten, um mit einem Mann glücklich zu sein. Mein Gott, das Leben ist so kurz.“
„Meinst du, aber mit meinem Pech falle ich ja sowieso nur auf Polizisten rein. Ich kann zwölf Männer kennenlernen, aber du kannst sicher sein, dass derjenige, in den ich mich verliebe, ein Cop ist.“
„Ein Dutzend? Quatsch! Ich wäre froh, wenn du mit einem ausgehen würdest. Außerdem, was wäre schon dabei, wenn du dich wieder in einen Polizisten verliebst? Nur weil er ein Officer ist, bedeutet das noch lange nicht, dass er umgebracht wird. Die meisten Männer arbeiten dreißig Jahre und mehr im Dienst und haben noch nicht einmal ihre Pistole benutzt.“
„Vielleicht hast du recht. Aber ich werde auf keinen Fall mehr ein Risiko eingehen.“
Jane schnalzte mit der Zunge und warf ihr einen verärgerten Blick zu. „Dickköpfig. Das bist du. So stur wie ein Esel. Na ja. Vielleicht ist ja dieser Mann, mit dem du dich heute zum Mittagessen triffst, gut aussehend und ledig. Am Telefon hat er sich sehr nett angehört.“
Maude Ann stöhnte. „Oh nein. Meinst du etwa diesen J.T. Conway? Das Treffen mit ihm ist heute? Oje, den habe ich ganz vergessen.“
„Denk nicht daran, abzusagen. Dieses Treffen ist zu wichtig. Wenn er einen guten Artikel schreibt und wir dadurch mehr Spenden erhalten, könnten wir den Kindern sogar Geld fürs College zurücklegen.“
„Ich weiß, ich weiß. Aber wenn ich einen guten Eindruck machen will, muss ich mich jetzt schon an die Arbeit machen. Es gibt noch viel an mir zu tun.“
Zwei Stunden später schaute Maude Ann das Bild einer Frau aus dem Spiegel entgegen, die mit der ungeschminkten, barfuß laufenden Pflegemutter, die die Kinder jeden Tag sahen, kaum noch etwas zu tun hatte.
Das pffefferminzgrüne schmal geschnittene Leinenkleid reichte ihr fast bis zu den Knöcheln, und ein langer Seitenschlitz sorgte dafür, dass bei jedem Schritt etwas von ihrem langen, wohlgeformten Bein zu sehen war.
Es war lange her, dass sie sich zum Ausgehen so elegant angezogen hatte. Sie musste des Öfteren wegen der Kinder vor Gericht erscheinen. Doch das zählte nicht. Zu diesen Ereignissen trug sie stets eines ihrer streng geschnittenen Kostüme. Dieses Kleid war etwas ganz anderes. Maude Ann warf noch einmal einen zufriedenen Blick in den Spiegel, nahm ihre Autoschlüssel und ihre Handtasche und ging hinaus.
Sie war halb die Treppe hinuntergegangen, als Matt durch die Haustür kam. Er hatte gerade zwei Schritte ins Haus gemacht, als er sie auf der Treppe entdeckte und wie angewurzelt stehen blieb.
„Maude Ann!“, stieß er so überrascht hervor, dass sie zuerst lachen musste, aber dann verschlug der bewundernde Ausdruck seiner Augen ihr den Atem.
Er schien jeden Zentimeter ihres Körpers mit seinem Blick abzutasten, von den korallenrot lackierten Zehennägeln bis hin zu ihrem frisch gewaschenen Haar, das ihr glänzend über die Schultern fiel. Schließlich schaute er ihr in die Augen und als er sprach, lag so viel verhaltene Leidenschaft in seiner Stimme, dass ihr ein prickelnder Schauer über den Rücken lief.
„Du siehst wundervoll aus.“
Sein Kompliment überraschte sie. Sie hatte bestenfalls Sarkasmus erwartet. „Danke“, sagte sie und zwang sich weiter die Treppe hinunterzugehen. „Du kennst doch das Sprichwort: Kleider machen Leute .“
„Zugegeben, das Kleid ist hübsch. Aber es würde längst nicht an jeder Frau so hinreißend aussehen wie bei dir.“
„Willst du mir vielleicht etwas sagen? Ist das nur ein Weg, mir schonend beizubringen, dass ich schrecklich durchschnittlich aussehe?“
Er sah zu, wie sie die restlichen Stufen hinunterschritt. Als sie das Ende der Treppe erreicht hatte, trat er auf sie zu. „Maude Ann, selbst wenn du wolltest, könntest du weder schrecklich noch durchschnittlich aussehen. Es ist nur so, dass du heute atemberaubend gut aussiehst.“
„Du lieber Himmel. Sei vorsichtig. Du verdrehst mir noch den Kopf.“
„Ich bezweifle, dass das möglich wäre. Du bist der bodenständigste Mensch, den ich kenne.“ Er sah sie forschend an. „So wie du aussiehst, willst du bestimmt nicht mit uns essen? Du fährst weg, nicht wahr?“
„Ja. Ich muss mich mit jemanden in Houston treffen.“
Während sie sprachen, war Matt fast unbemerkt näher gekommen. So nah, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. Er duftete nach Seife, Sonnenschein und purer Männlichkeit. Tausend Schmetterlinge tanzten auf einmal in
Weitere Kostenlose Bücher