Julia Collection Band 50 - Ebook
infrage.
Was werde ich also mit dieser Anziehungskraft tun, die zwischen uns existiert? fragte er sich schläfrig, während ihm die Augen zufielen. Vielleicht würde es helfen, eine unverbindliche Freundschaft mit ihr aufzubauen. Niemand hatte Lust eine Freundschaft durch Sex zu ruinieren. Das hoffte er jedenfalls. Nun, es war zumindest einen Versuch wert. Durch Distanz war es ihm schließlich nicht gelungen, die Anziehung zwischen ihnen in Schach zu halten.
„Da kommen sie“, verkündete Jane.
Maude Ann musste nicht fragen, von wem sie sprach. Sie stellte den Stapel Teller auf den Tisch und trat zu der älteren Frau an die Spüle. Durch das Fenster sah sie Matt mit Tyrone an seiner Seite aus dem Wald und auf die Veranda zukommen.
Da das Wetter die ganze Woche über besonders heiß gewesen war, hatte Matt damit begonnen, bereits vor dem Frühstück seinen Spaziergang zu machen.
Sobald Tyrone davon hörte, hatte er gebettelt, mit ihm gehen zu dürfen.
„Warum, Tyrone? Ich denke, du magst Matt nicht“, hatte sie den Jungen liebevoll aufgezogen. Sie wusste nur zu gut, dass sich seine Gefühle seinem ehemaligen Feind gegenüber auf dramatische Weise verändert hatten.
„Ja, nun … er ist eigentlich ganz in Ordnung, und irgendjemand muss ja mit ihm gehen. Na, Sie wissen schon, vielleicht braucht er ja Hilfe.“
Doch Maude Ann konnte er nichts vormachen. Seit Tyrone mit Matt angeln ging, war er ein anderes Kind geworden. Der Junge folgte Matt, wann immer er dazu Gelegenheit hatte, wie ein Schatten und imitierte alles, was er machte. Selbst wenn es darum ging, bereits in der Morgendämmerung aufzustehen und im Wald herzulaufen.
Matt hatte sich auch geändert. Es war kein Wunder geschehen und die Veränderung war auch nicht sehr drastisch, aber er war zumindest ein wenig lockerer geworden. Hin und wieder nahm er sogar an den Tischgesprächen teil. Erst gestern war er morgens in den Garten gekommen und hatte Marshall und Yolanda gezeigt, wie man Tomaten pflanzte. Die kleine Debbie war eifersüchtig gewesen und hatte gefordert, dass er ihr zeigte, wie man Bohnen pflückte, obwohl sie das bereits seit Wochen machte. Und Matt war so nett gewesen und hatte den ganzen Morgen der Kleinen beim Pflücken geholfen.
Und an dem Abend zuvor hatte er auf Tyrones Drängen zugestimmt, sich mit den Kindern einen Film anzusehen.
Sicher, das waren kleine Dinge, aber zumindest war er umgänglich und freundlich. Das machte die Atmosphäre im Haus entspannter und angenehmer. Sie hatte sogar das Gefühl, dass er bewusst ihre Freundschaft suchte. Matt hätte sich fast zum idealen Hausgast entwickeln können, wäre da nicht diese starke Anziehungskraft zwischen ihnen gewesen. Die sie immer wieder beunruhigte.
Maude Ann sah, wie Matt einen Fuß auf die Verandareling stellte, seine Kniesehne streckte und dann den Fuß herunternahm und das Gleiche mit dem anderen machte. Er war nur mit Shorts bekleidet, und sie konnte das Muskelspiel seines Oberkörpers und seiner Beine sehen. Schweißperlen glitzerten auf seiner gebräunten Haut, und gegen ihren Willen schlug ihr Herz bei seinem Anblick schneller.
Wow! Wann hatte sie das letzte Mal solch einen attraktiven Mann gesehen. Überhaupt jemals?
Maude Ann seufzte und erinnerte sich daran, dass sie sich nicht so stark zu diesem Mann hingezogen fühlen sollte. Das war viel zu gefährlich. Obwohl Matt nie wieder versucht hatte, sie zu küssen. Ja, er tat gerade so, als ob nie etwas zwischen ihnen geschehen war. Und eigentlich war sie froh, dass er so vernünftig war. Sie durfte nicht vergessen, dass er Polizist war. Und ein Polizist würde für sie nicht mehr infrage kommen.
„Komm wieder zu dir, Mädchen.“ Jane knuffte Maude Ann freundschaftlich in die Rippen. „Wenn du nicht aufhörst, diesen Mann mit Blicken zu verschlingen, wird dir bald die Zunge raushängen. Ich möchte nicht wissen, welchen Gedanken du dich gerade hingibst.“
Maude Ann lächelte, nicht im Geringsten beleidigt. „Schauen darf man ja wohl noch.“
„Das ist wahr. Es freut mich sogar, dass du dich endlich einmal wieder für einen Mann interessierst.“
Maude Ann widersprach Jane nicht. Sie hatte recht. Matt war der erste Mann seit Toms Tod, der sie ansprach. Sie warf einen weiteren Blick durch das Fenster und seufzte. „Es ist gut, dass er ein Cop ist. Sonst würde ich mich dem armen Mann noch an den Hals werfen.“
„Wenn du mich fragst, wäre es das Beste, was du machen könntest. Außerdem finde ich, dass
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