Julia Collection Band 50 - Ebook
auf eine ernsthafte Beziehung scharf. Daraus habe ich noch nie ein Geheimnis gemacht. Auch jetzt, da mir klar geworden ist, dass ich dich liebe, hat meine Einstellung sich nicht geändert.“
Sie zuckte zusammen, als er ihre Hand ergriff, machte aber keine Anstalten, sie ihm zu entziehen. „Alles, was ich weiß ist, dass ich noch niemals mehr für eine Frau empfunden habe als für dich. Und ich möchte einiges klarstellen.“
Als ob sie sich wappnen wollte, entzog Maude Ann ihm die Hand und verschränkte die Arme über der Brust. „Gut. Fahr fort.“
„Zuerst einmal musst du wissen, dass ich dir keine Versprechungen machen kann. Ich habe keine Ahnung, wo diese Gefühle hinführen werden, ob wir überhaupt eine gemeinsame Zukunft haben.“ Er schwieg einen Moment und schaute sie voller Bedauern an. „Ich liebe dich, Maude Ann. Nie zuvor habe ich diese Worte zu einer Frau gesagt. Meiner Meinung nach passen Polizeiarbeit und eine Ehe nicht zusammen. Und ich weiß nicht, ob ich meine Meinung darüber ändern werde. Bevor wir einen Schritt weitergehen, musst du dir darüber im Klaren sein, ob du überhaupt damit leben kannst.“
„Du lieber Himmel.“ Maude Ann lachte trocken. „Du weißt wirklich, wie man einer Frau Hoffnungen macht, nicht wahr?“
„Ich bin nur offen mit dir, Maude Ann. Und zwar gerade weil ich dich liebe. Ich will dir nichts vormachen. Das könnte dich nur verletzen, und das wäre das Letzte, was ich wollte.“
Sie hatte immer noch die Arme vor der Brust verschränkt, und als Matt sie betrachtete, sank langsam sein Mut. Sie sah nicht so aus, als würde sie zu seinen Gunsten entscheiden. Er spürte, wie Panik in ihm aufstieg, und sehnte sich danach, sie in die Arme zu ziehen und sie so lange zu küssen, bis ihr nichts anderes übrig blieb, als Ja zu sagen.
Aber das durfte er nicht. Maude Ann bedeutete ihm zu viel, als dass er sie manipulieren würde.
Sie schaute ihn an und versuchte zu lächeln, doch ihr Versuch misslang. „Ich muss sagen, dass ich romantischere Anträge hatte, aber wenigstens bist du ehrlich.“
Es lag so viel Traurigkeit in ihren Augen, dass ihm ganz schlecht wurde. Er wusste bereits, dass sie Nein sagen würde. Und er war darauf vorbereitet. Zumindest hatte er das bis jetzt geglaubt. Er hatte sich sogar eingeredet, dass es das Beste für sie beide wäre. Aber warum hatte er dann das Gefühl, man würde ihm bei lebendigem Leibe das Herz aus der Brust reißen? Er wartete nicht auf ihre Antwort. Er wollte das, was er schon wusste, nicht auch noch aus ihrem Munde hören.
„Wenn du dich entschieden hast, kannst du es mich ja wissen lassen“, erklärte er leise, wandte sich ab und ging. Sie hielt ihn nicht zurück.
9. KAPITEL
Sie musste Matts Angebot ablehnen. Es war das einzig Richtige.
Maude Ann hatte das eine Ende ihres Schlafzimmers erreicht und drehte sich so schnell herum, dass ihr schwarzes Seidennachthemd um ihre Knöchel wippte. Dann lief sie zum anderen Ende, während sie nervös ihre Hände ineinander verschränkte.
Was sollte ich sonst tun? fragte sie sich zum hundertsten Mal. Keine Frau mit gesundem Menschenverstand würde freiwillig eine Beziehung ohne Zukunft eingehen. Das war ein sicherer Weg, sich ein gebrochenes Herz einzuhandeln.
Aber sie liebte ihn. Wie konnte sie dann das bisschen Glück, das er ihr bot, verweigern?
Sie seufzte frustriert. Verflixt, warum musste Matt ihr das antun? Dazu noch mit dieser brutalen Offenheit. Sie legte in allen Lebensbereichen großen Wert auf Ehrlichkeit, aber musste er ihr denn sofort jede Illusion rauben? Selbst das kleinste Stückchen Hoffnung?
Musste er ihr in einem Atemzug sagen, dass er sie liebte und dass sie aber keine gemeinsame Zukunft besaßen? Das war nicht fair. Allerdings stimmten sie in einem Punkt überein. Ein Polizist sollte nicht heiraten. Nun, zumindest würde sie nie mehr einen Polizisten heiraten.
Damit sie ein gemeinsames Leben führen könnten, müsste einer von ihnen nachgeben, und sie konnte sich nicht vorstellen, wie das geschehen sollte. Matt war durch und durch Polizist. Dazu noch ein verflixt guter. Obwohl sie das bewunderte, konnte sie sich nicht dazu bringen, einen Polizisten zu heiraten. Auch die Liebe zu Matt konnte sie da nicht umstimmen.
Unsere Liebe hätte nur eine Chance, wenn Matt den Fitnesstest nicht bestehen würde, schoss es ihr durch den Kopf.
Dieser Gedanke ließ einen Funken Hoffnung in ihrem Herzen aufglimmen, der jedoch sofort von Schuld erstickt wurde.
Wie
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