Julia Collection Band 50 - Ebook
freihaben.“
„Sei jetzt bitte nicht gekränkt, Maude Ann, aber mit all den Kindern ist dieser Ort nicht gerade ruhig.“
„Im Moment sind nur fünf Kinder hier“, erklärte sie. „Matt und ich nehmen keine neuen auf, bis wir wissen, ob man uns die Kinder zuspricht. Außerdem hast du immer behauptet, du würdest die Kinder mögen.“
„Oh, das tue ich auch. Es sind großartige Kinder und ich liebe sie, aber du musst zugeben, dass sie nicht gerade leise sind.“
Als ob er seine Behauptung bestätigen wollte, stürmte der siebenjährige Tyrone, dicht gefolgt von Jennifer und Debbie, ins Haus. Die Tür schlug zu, und das Trio galoppierte die Treppe hinauf, während die beiden Mädchen lautstarke Drohungen ausstießen. Offensichtlich hatte Tyrone sie wieder einmal geärgert.
J.T. warf seiner Schwägerin einen vielsagenden Blick zu. „Ich glaube, dem brauche ich nichts hinzuzufügen.“
Maude Ann ließ sich nicht so schnell beirren. „Ich weiß, dass sie manchmal ein wenig wild sind, aber falls du Stille brauchst, könnten wir …“
„Liebling, lass den Mann in Ruhe“, meldete sich Matt zum ersten Mal. „Es ist ganz allein J.T.s Entscheidung, ob er weggehen möchte, nicht unsere.“
Ein trauriges Lächeln trat auf J.T.s Gesicht. Er hätte wissen müssen, dass Matt so reagierte. Seit sie wussten, dass sie Brüder waren, hatte sich ihr Verhältnis etwas entspannt, aber sie waren noch weit davon entfernt, Freunde zu sein. J.T. nahm sogar an, dass Matt wahrscheinlich über seine Abreise erleichtert war.
„Aber wir sind eine Familie. Er gehört zu uns.“
„Maudie“, sagte Matt in warnendem Ton.
„Also gut.“ Maude Ann seufzte. „Ich weiß. Ich bin egoistisch.“ Sie ergriff J.T.s Hände und drückte sie. „Aber ich lasse dich schrecklich ungern gehen. Ich werde dich so vermissen.“
„Ich werde dich auch vermissen. Euch alle.“ Maude Ann und J.T. schauten sich schweigend an, während beide das dachten, was keiner auszusprechen wagte. Falls die Adoption nicht genehmigt würde, würde man die Kinder wahrscheinlich in andere Kinderheime schicken. Ein Gedanke, der für alle unerträglich war.
„Hey, mach dir keine Sorgen“, beruhigte J.T. seine Schwägerin, als er sah, dass ihre Augen verdächtig feucht wurden. „Ich rufe euch oft an. Ich verspreche es dir.“
„Wehe, du hältst dein Versprechen nicht“, warnte sie ihn. „Dann komm ich und hole dich zurück.“
„Wann wirst du fahren?“, warf Matt ein.
„Eigentlich bin ich bereits auf dem Weg. Ich bin nur vorbeigekommen, um mich von euch zu verabschieden. Und ach, … es gibt noch etwas, was du wissen solltest. Ich habe mich entschieden, nach dem fehlenden Drilling Ausschau zu halten.“
Matt runzelte die Stirn, und J.T. wartete auf einen Einwand. Von Anfang an hatte Matt sich geweigert, nach dem dritten Bruder zu suchen.
„Wenn du ihn suchen willst, ist das deine Entscheidung. Aber ich glaube, dass du vor einer unlösbaren Aufgabe stehst. Wir haben doch kaum eine Information über ihn. Wo willst du anfangen?“
„Eigentlich habe ich das bereits getan.“ Er zog die silberne Medaille heraus, die auch Matt um seinen Hals trug. „Ich habe im Internet ein Foto von dem Anhänger veröffentlicht. Und um Hinweise gebeten, falls jemand einen Mann kennt, der solch eine Medaille besitzt. Ich habe bereits einige Antworten erhalten. Eine davon scheint mir vielversprechend zu sein. Hier schau dir das an.“ Er zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Brieftasche. „Ich habe das vor drei Wochen ausgedruckt.“
Matt faltete das Blatt auseinander und begann zu lesen.
Der Mann, nach dem Sie suchen, ist Zach Mahoney. Der beste Weg ihn ausfindig zu machen, führt über seine Schwester Kate Mahoney, die ein Hotel in Gold Fever, Colorado, führt. Zach ist ein Herumtreiber, aber er taucht hin und wieder bei Kate auf.
Ich rate Ihnen, nicht durchblicken zu lassen, dass Sie nach Zach suchen. Die Mahoneys, besonders Zach, sind Verdächtige in einem Kriminalfall. Und falls Kate oder einer von beiden vermutet, dass Sie hinter Zach her sind, wäre das sehr zu Ihrem Nachteil.
Matt schaute stirnrunzelnd auf. „Das ist nicht sehr ermutigend.“
„Ich weiß.“
„Es scheint, als ob der Mann bestenfalls ein Landstreicher, schlimmstenfalls ein Krimineller ist. Bist du sicher, dass du ihn ausfindig machen willst?“
J.T. seufzte. „Um die Wahrheit zu sagen, nein. Aber ich habe keine Wahl. Ich glaube, dass keiner von uns beiden sie hat. Wenn wir
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