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Julia Collection Band 50 - Ebook

Julia Collection Band 50 - Ebook

Titel: Julia Collection Band 50 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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erinnern, schon einmal ein so markantes, gut geschnittenes Gesicht gesehen zu haben. Ohne Zweifel liefen ihm die Frauen in Scharen hinterher.
    Auch Kates Herz schlug schneller als gewöhnlich, und sie musste sich eingestehen, dass sie – wie wohl die meisten ihrer Geschlechtsgenossinnen – nicht gegen das äußerst attraktive Äußere dieses Mannes immun war. Aber vielleicht reagierte sie auch nur so direkt auf ihn, weil sie bereits viel zu lange allein lebte.
    Der Fremde stellte einen Fuß auf die unterste Stufe und schenkte ihr ein entwaffnendes Lächeln. „Hallo.“
    „Guten Tag. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    „Ja. Ich suche ein Zimmer.“
    „Es tut mir sehr leid, aber das Hotel ist den Winter über geschlossen.“
    „Ist das Ihr Ernst? Ich dachte, es wäre das ganze Jahr über geöffnet.“
    „Das hätte wenig Sinn. Da es hier in der Nähe keine Skigebiete gibt, hält unser rauer Winter die Touristen eher ab.“
    Der Mann seufzte und schaute erneut auf das Städtchen hinunter. Dann wandte er sich wieder ihr zu und lächelte einnehmend. Er will mich nur mit seinem Charme um den Finger wickeln, dachte Kate. Aber diese Erkenntnis hinderte ihr einfältiges Herz nicht daran, einen kleinen Satz zu machen.
    „Könnte ich Sie überreden, für mich eine Ausnahme zu machen?“
    „Es tut mir sehr leid, aber …“
    „Nein, warten Sie. Hören Sie mir zu, bevor sie Nein sagen. Ich suche kein Zimmer für ein paar Übernachtungen. Ich würde gern sechs Monate bleiben.“
    „Sechs Monate? Oh, es tut mir leid, Mister …“
    „Conway. J.T. Conway.“
    „Mr Conway. Ich vermiete keine Zimmer. Alpenrose ist ein reines Touristenhotel. Die Leute, die hierher kommen, verbringen ihren Urlaub hier und fahren dann wieder ab.“
    „Ich weiß, aber was habe ich für eine Alternative? Miner’s Lodge? Nein, danke.“
    Kate sah ihn erstaunt an. Er war dort gewesen? Diese Pension würde sie ihrem ärgsten Feind nicht zumuten. Miner’s Lodge war im neunzehnten Jahrhundert ein Bordell gewesen, und sie bezweifelte, dass der derzeitige Besitzer irgendetwas getan hatte, um die schäbigen Zimmer attraktiver zu machen. Im Erdgeschoss befanden sich ein Restaurant und eine Billardhalle, und hin und wieder vermietete er die oberen Räume an junge Leute, die normalerweise in Jugendherbergen übernachteten. Diejenigen, die etwas mehr Eleganz und Komfort wünschten, stiegen in der Alpenrose ab.
    „Mr Conway, ich tue Ihnen einen Gefallen, wenn ich Ihnen Ihre Bitte abschlage. Die Stadt liegt fast dreitausend Meter hoch. Unsere Winter sind hart. Wir sind manchmal tagelang eingeschneit. Glauben Sie mir, Sie würden es hier nicht aushalten.“
    Er schürzte gedankenverloren die Lippen und schaute wieder zur Stadt hinunter. „Leben auch im Winter Leute in Gold Fever?“
    „Ja. Es gibt ungefähr dreihundert Einwohner.“
    „Bleiben Sie im Winter hier?“
    „Ja.“
    „Dann schaffe ich es auch.“
    „Mr Con…“
    „Sie verstehen nicht, Miss …?“
    „Kate Mahoney. Ich bin die Besitzerin der Alpenrose .“
    „Nun, Miss Mahoney. Einsamkeit ist genau das, wonach ich suche. Eingeschneit zu sein, wird mich überhaupt nicht stören. Sehen Sie, ich schreibe an einem Roman, der in die Zeit des Goldrausches fällt, und ich muss hier leben, um Recherchen machen und ein Gefühl für diesen Ort entwickeln zu können.“
    „Ich verstehe. Trotzdem …“
    „Sie brauchen keine Angst zu haben, dass ich Ihnen zur Last fallen werde. Die meiste Zeit werde ich in meinem Zimmer sitzen und schreiben oder in der Stadt recherchieren und die alten Leutchen dieser Gegend interviewen. Außerdem ist dieses Haus ziemlich groß. Sie werden kaum merken, dass ich da bin. Das verspreche ich Ihnen.“
    Oh, ich wüsste, dass du da bist, dachte Kate. Keine Frau unter neunzig würde sich nicht der Gegenwart J.T. Conways bewusst sein, schon gar nicht, wenn sie mit ihm unter einem Dach lebte. Selbst wenn sie ihn im zweiten Stock in den ehemaligen Dienstmädchenzimmern unterbrachte, würde sich daran nichts ändern.
    Ihr Instinkt sagte ihr, dass es das Beste wäre, seine Bitte abzulehnen. Der Mann machte sie nervös, obwohl sie nicht genau sagen konnte, warum das so war. Es war nicht allein sein Aussehen. Sie hatte bereits einige äußerst attraktive Männer in ihrer Pension begrüßen dürfen. Aber irgendetwas an J.T. Conway …
    Sie besaß jedes Recht, ihn abzuweisen. Sie brauchte unbedingt Erholung von der anstrengenden Saison, und sie freute sich auf die Zeit

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