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Julia Collection Band 50 - Ebook

Julia Collection Band 50 - Ebook

Titel: Julia Collection Band 50 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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bist auch nicht mehr das, was du mal warst“, murmelte J.T., während er den Jeep durch eine Haarnadelkurve lenkte. Normalerweise gelang es ihm schnell, dass die Menschen sich in seiner Nähe entspannten und sich ihm öffneten. Das war einer der Gründe, warum er als Reporter so erfolgreich war. Ein wenig Geplauder, ein bisschen Charme, und wildfremde Menschen erzählten ihm ihre Lebensgeschichten und ihre tiefsten Geheimnisse, als wären sie seit Jahren die engsten Freunde.
    Kate Mahoney jedoch schien gegen seine Gabe immun zu sein. Oder vielleicht gehörte sie einfach zu den introvertierten Menschen, für die Schweigen tatsächlich Gold war. Es würde eine Menge Arbeit kosten, endgültig die Mauern um sie herum einzureißen.
    Trotzdem war er mit dem Fortschritt, den er gemacht hatte, nicht unzufrieden. Er hatte den Grundstein gelegt, hatte es sogar geschafft, ihr ein paar Informationen zu entlocken. Schon bald würde sie daran gewohnt sein, ihn um sich zu haben, und nicht ständig in seiner Gegenwart auf der Hut sein.
    Allerdings würde er langsam vorgehen müssen …
    Die meisten Geschäfte waren dunkel, und es war auf den Straßen von Gold Fever keine Menschenseele zu sehen, als er aus seinem Jeep stieg. Es war erst einundzwanzig Uhr, doch es herrschte bereits frostige Kälte. Als er auf die Tür der Bar zueilte, rieb er sich die Hände, um sie warmzuhalten, und fasste den Entschluss sich so schnell wie möglich Handschuhe zu kaufen.
    Wärme kombiniert mit dem Geruch nach Bier, Zigaretten und Gebratenem schlug ihm entgegen, sobald er die Tür geöffnet hatte. Ein Song von Clint Black ertönte aus der Musikbox, die in einer hinteren Ecke stand, und der warme Bariton des Sängers musste mit dem Stimmengewirr der anwesenden Gäste und dem leise gestellten Fernseher, in dem gerade ein Footballspiel lief, konkurrieren.
    J.T. blieb wie angewurzelt stehen. Wäre der Fernseher nicht gewesen, hätte er geglaubt, einen Zeitsprung in die Vergangenheit gemacht zu haben. Die lange, massive Mahagoni-Bar erstreckte sich über eine ganze Seite der Miner’s Lodge . Darüber hing ein Bild mit einer nackten üppigen Frau an der Wand. An den anderen Wänden, die mit einer rot-gold gestreiften Tapete beklebt waren, befanden sich kleinere Gemälde, Spiegel in schweren kitschigen Goldrahmen und goldfarbene Wandhalter, in denen Kerosinlampen steckten. Ein Kristallleuchter hing von der hohen Decke herunter, und in einer Ecke der Bar strahlte ein dickbäuchiger Ofen wohlige Wärme aus.
    J.T. schüttelte amüsiert den Kopf. Er hatte sich das Ambiente des neunzehnten Jahrhunderts gewünscht, und er hatte es gefunden.
    Eiskalte Luft drang an ihm vorbei in den Raum, und einige Männer forderten ihn lautstark auf, endlich die verdammte Tür zuzumachen.
    „Entschuldigung“, stieß er hervor und zog sie hastig zu.
    Die Unterhaltung hatte aufgehört, als die anwesenden Gäste bemerkten, dass der Neuankömmling keiner von ihnen war. Neugierige Blicke folgten ihm, als J.T. sich den Mantel auszog, ihn an den Kleiderständer an der Tür hängte und sich dann an der Bar auf einen Stuhl setzte.
    „Es ist ganz schön kalt draußen“, sagte er zu dem Mann, der zu seiner Linken saß. „Die Temperatur muss unter Null gefallen sein, seitdem die Sonne untergegangen ist.“
    „Was möchten Sie trinken?“, fragte der Barkeeper und betrachtete ihn mit der gleichen unverhohlenen Neugierde wie alle anderen im Raum.
    „Ein Guinness, bitte.“
    In wenigen Sekunden servierte der Barkeeper ihm sein Getränk. Die anderen Gäste hatten mittlerweile ihre Unterhaltung wieder aufgenommen, doch alle paar Sekunden spürte J.T., wie ihn verstohlene Blicke musterten. Sogar die Billardspieler schauten zu ihm hinüber.
    „Haben Sie sich verfahren, Mister? Oder sind Sie nur auf der Durchfahrt?“
    J.T. nahm einen Schluck Guinness, bevor er den Mann auf dem Stuhl links von ihm anschaute. „Weder noch. Ich werde länger in Gold Fever bleiben.“
    „Das ist nicht Ihr Ernst?“ Der Mann wirkte überrascht. „Zu dieser Jahreszeit sind kaum Touristen hier.“
    „Ich bin kein Tourist. Ich bin Schriftsteller. Ich bin hier, um einige Recherchen für meinen Roman zu machen, der in dieser Gegend spielt.“
    „Was Sie nicht sagen?“ Die Augen des Mannes leuchteten auf, und er sah J.T. aufmerksam an. „Was für eine Geschichte schreiben Sie denn? Übrigens, mein Name ist Cletus. Cletus Taylor.“
    „J.T. Conway“, erwiderte er und schüttelte die Hand, die der Mann ihm

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